
6. Berliner Läufertreffen am 20. Januar 2016 in der "Kunstfabrik Schlot" ©Kunstfabrik Schlot
6. Berliner Läufertreffen am 20. Januar 2016 in der „Kunstfabrik Schlot“ von John Kunkeler – Volles Haus – Horst Milde berichtet
Das 6. Berliner Läufertreffen fand am Mittwoch, dem 20. Januar 2016 in der Kunstfabrik und Jazzclub "Schlot "in den Edisonhöfen in Berlin-Mitte statt.
Die "Familienzusammenführung" der Berliner Läufer und Läuferinnen, über die Vereine hinaus, findet ein immer größeres Echo, und diesmal wurden die Plätze knapp.
John Kunkeler, Marathonläufer und Hausherr des "Schlot" eröffnete traditionell das Treffen der Berliner Läufer und Läuferinnen und freute sich über die größer werdende Beteiligung. Er begrüßte u.a. auch Burkhard Swara, der wieder aus dem Emsland angereist war. Andere hatten sich vorab entschuldigt, wie Peter Greif, auf Safari in Namibia und Botswana – oder Wolfram Weber, Dietmar Klocke wegen Krankheit, Heiner und Renate Marin besuchten gerade Sanibel Island/USA. Das zeigt doch das Zusammengehörigkeitsgefühl der "Lauftruppe".
Betroffen machte die Mitteilung, daß Heinz Uth, Marathonläufer und langjähriger und erfolgreicher Trainer schwer erkrankt ist.
Besonders hingewiesen wurde auf zwei Berliner Laufveranstaltungen, die einen besonderen Status genießen. Das sind der 100 Meilen Lauf Berlin auf dem ehem. Mauerstreifen rund um Berlin, der inzwischen als "Erinnerungslauf" schon Kultstatus genießt und in diesem Jahr zum 5. Mal veranstaltet wird – und am 13. August 2016 durchgeführt wird – am 25. Jahrestag des Mauerbaus in Berlin! Ein besonderer Lauf ist auch der Gefängnislauf in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee (Organisator Reinhard Roecher war anwesend). Beide Läufe haben gemeinsam, daß sie immer Helfer und Unterstützer benötigen – und die Teilnehmer des Läufertreffens sind da besonders angesprochen.
Auf die Bühne des Schlot wurden besondere Berliner Läufer und Läuferinnen gebeten: Die Jubilees des BERLIN-MARATHON: Regina Sowinski und Hannelore Reuch, die jeweils mit 31 erfolgreichen Teilnahmen die Spitzenreiterinnen des Laufes sind, sowie Wilfried Köhnke (Polizei SV), der jetzt mit 40 Teilnahmen Spitzenreiter des BERLIN-MARATHON Jubilee-Club ist.
Außerdem wurden mit besonderem Applaus ehemalige Sieger und Siegerinnen des BERLIN-MARATHON begrüßt: Christin Bochröder (1975) und Angelika Brandt (1977), sowie Günter Hallas (1. Sieger 1974), Ralf Bochröder (1975) und der dreifache Sieger Ingo Sensburg (1976/1979 und 1980).
Die Hauptreferenten des Abends waren Gerd Steins vom Forum für Sportgeschichte, Hajo Seppelt, Läufer und erfolgreicher Journalist der ARD und Dr. Willi Heepe, langjähriger Medical Director des BERLIN-MARATHON.
Gerd Steins zeigte in einer Power-Point Präsentation Aktuelles aus der Sammlungs Dokumentation mit den neuesten Erwerbungen – insbesondere Exponate von der AIMS-GALA in Athen und Zukunftspläne der Ausstellungsräume unterhalb des Glockenturms im Olympiapark am Maifeld. Da wird der Laufsport mit dem dem besonderen Namen "MARATHONEUM" eine Besonderheit sein. Das Museum wird auch eine Einmaligkeit haben: Die ehemalige Marathon-Olympiastrecke von 1936 verläuft dann direkt durch das Hauptportal des Museums. Der Siegespreis vom Boston Marathon 1982 von Charlotte Teske – übergeben bei der Jahresversammlung von German Road Races in Duisburg – wurde auf dem Podium präsentiertund dem Museum endgültig übergeben.
Hajo Seppelt, Journalist und Läufer, hat durch seine ARD Dokumentation im Dezember 2014 mit dem Titel "Geheimsache Doping: Wie Russland seine Sieger macht" weltweit Furore gemacht. In der 60-minütigen Dokumentation berichten Whistleblower über systematisches Doping in Russland in der Leichtathletik und anderen Sportarten. Zunächst wurde von den Betroffenen alles abgestritten, inzwischen mussten viele Funktionäre ihre Posten räumen, die IAAF ist durch die kriminellen Machenschaften des ehemaligen Präsidenten Lamine Diack ist ein tiefe Krise gestürzt, Nachfolger Sebastion Coe steht auch blamiert da, hat durch seine Kumpanei jeglichen Kredit verspielt. German Road Races (GRR) e.V, hat in diesem Zusammenhang vielfach berichtet.
Hajo Seppelt, der der Berliner Laufszene schon immer nahe steht, da er hier seine Karriere beim SFB, dann RBB begann, konnte seine Zuhörer durch seine persönliches Aufreten und sein Engagement beeindrucken. Insbesondere stellt er heraus, wie wenig, bzw. überhaupt nicht diejenigen, die durch ihr mutiges Auftreten für Aufklärung in diesem kriminellem Umfeld sorgten, das Ehepaar Stepanowa, Unterstützung fanden. Weder der DLV, durch Dr. Prokop, noch die IAAF durch Sebastian Coe, noch das IOC, durch Thomas Bach hielten es für nötig, sich direkt mit ihnen in Verbindung zu setzen und sie zu unterstützen.Das ist schon blamabel.
Dr. Willi Heepe, erfahrener Marathonläufer und langjähriger Medical-Direktor des BERLIN-MARATHON und der vielen weiteren Läufe des Veranstalters SCC, ergänzte das aktuelle Thema des Dopings, aber was den Breitensport betraf. Er konnte aus dem Stand die Zuhörer mit diesem Thema fesselnd beeindrucken, die seine Vorstellung mit langem Applaus begleiteten und sich bei ihm bedankten.
Das Berliner Läufertreffen bewies wieder – insbesondere auch durch seine ausgezeichneten Referenten und Themen – seine Anziehungskraft für die Berliner Lauf-Community – und es ist damit inzwischen zu einem "Selbstläufer" geworden.
Zum Vormerken: Das 7. Berliner Läufertreffen findet am Mittwoch, dem 18. Januar 2017 – wieder in der Kunstfabrik bei John Kunkeler – statt.
Anmerkung: Nach informellen Hinweisen soll das Treffen nach den Vorträgen noch bis nachts um 3.00 Uhr im Schlot weitergegangen sein, insoweit sieht man, wie wichtig dieses Läufertreffen für die Laufgemeinschaft in Berlin ist!!!
Horst Milde
PS: Aktuelle Bilder werden noch ergänzt.
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