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30
04
2009

Einige der teilweise überraschenden Ergebnisse lauteten: Jede körperliche Bewegung bewirkt regionale Steigerungen der Gehirndurchblutung und qualitative Veränderungen des damit verbundenen Gehirnstoffwechsels.

5. Laufmedizinisches Symposium Karlsruhe am 6. Mai 2009 – 16.00 bis ca. 20.00 Uhr in der Europahalle Karlsruhe, Carl Benz Saal – durch die Akademie deutscher Orthopäden zertifiziert

By GRR 0

Der Berufsverband der Ärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), zusammen mit einem interdisziplinären Organisationsteam und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe, hat sich auch dieses Mal zum Ziel gesetzt, sowohl auf die Vorteile des Laufsports aber auch auf potentielle Gefahren sowie deren Vermeidung aufmerksam zu machen.

Programm

Gehirn, Geist und körperliche Aktivität
Univ.-Prof. mult. Dr. med. Dr. h.c. Wildor Hollmann
Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin
Deutsche Sporthochschule Köln

"Frühe kardiovaskuläre Folgen der Adipositas bei Kindern"
PD Dr. med. Antje Körner

Oberärztin und Leiterin des Forschungslabors
Klinik und Poliklinik für Kinder & Jugendliche Universität Leipzig

Sporttherapie – ein neuer Ansatz in der Krebstherapie
Dr. Holger Krakowski-Roosen
, Arbeitsgruppe für klinische Kachexieforschung – Krebs und Sport, Abt.
Translationale Onkologie (Prof. Dr. med. C. von Kalle)
Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ, Heidelberg

Longitudinale skelett-, cardio-, angio- und neuroradiologischeDFG-Begleitstudie von 50 Ultramarathonläufern
mittels mobilem MRT (AvantoTM) im Rahmen des Transeuropalaufes 2009 (TE-FR)
über 4.500 km von Süditalien bis zum Nordkap.
Dr. med. Uwe Schütz
, FA Orthopädie und
Unfallchirurgie, AA Radiologie, Abt. Diagnostische und
Interventionelle Radiologie, Universitätsklinik Ulm

Überlastungsschäden im Laufsport
Prof. Dr. med. Holger Schmitt

Leitender Oberarzt
Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

Moderation:
Dr. Westphal, Prof. Bös, Prof. Bentz

 Zusatzveranstaltung:
Im Anschluss an die Veranstaltung gemeinsames Laufen (ca. 1h) mit Referenten, Moderatoren und

Gehirn, Geist, körperliche Aktivität  – Univ.-Prof. mult. Dr. med. Dr. h.c. Wildor Hollmann

Bis ca. 1985 war es der Medizin nicht möglich, strukturellen und funktionellen Einblick zu nehmen in unsere Gedankenwelt als auch in die Bedeutung von körperlichen Bewegungen für unterschiedliche Gehirnregionen. Die Entwicklung der sogenannten bildgebenden Verfahren (Positronen-Emissions-Tomographie, funktionelle Magnet-Resonanz-Tomographie u.a.) erschlossen der Medizin erstmals diese Möglichkeit. Bis zu dem Zeitpunkt galt die Auffassung, körperliche Bewegungen haben keinerlei Einfluss auf Durchblutung und Stoffwechsel des Gehirns aufgrund einer autonomen Selbstregulation.

Aus nationaler und internationaler Sicht war es vornehmlich die damalige Kernforschungsanlage Jülich, welche solche Apparaturen zur Verfügung stellte. Wir gründeten deshalb in Verbindung mit dem Max-Planck Institut für Hirnforschung in Köln und Mitarbeitern des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule eine neue Forschungsgruppe. Mittels spezifischer Neukonstruktionen gelang es, international erstmalig zahlreiche Fragen des Einflusses von körperlicher Bewegung und von qualitativ unterschiedlichen Gedanken auf das menschliche Gehirn beurteilen zu können.

Einige der teilweise überraschenden Ergebnisse lauteten: Jede körperliche Bewegung bewirkt regionale Steigerungen der Gehirndurchblutung und qualitative Veränderungen des damit verbundenen Gehirnstoffwechsels. Ferner gelang es, Zusammenhänge zwischen Gedankenwelt (Psyche), Reaktionen von Neurotransmittern (Nervenüberträgerstoffe) und hormonellen Körperreaktionen zu untersuchen. Körperliche Bewegung ist geeignet, sowohl neue Blutgefäße im Gehirn zu bilden und vor allem die Neubildung von Nervenzellen im Gehirn zu fördern.

Bis 1998 galt es in der Medizin als ein Dogma, dass Nervenzellen von der Geburt bis zum Tode keine Neubildung erfahren können. Heute ist eine selbst für den Kenner unglaublich anmutende Plastizität des Gehirns gesichert. Man versteht darunter ununterbrochene Umbauvorgänge in den Gehirnstrukturen, so dass man von einer „Hardware“ Gehirn nicht mehr sprechen kann. Jede Sekunde erfährt das menschliche Gehirn morphologische Veränderungen.

Die gesundheits- und leistungsbezogene Bedeutung von körperlicher Aktivität auf das Gehirn wirkt schon im Kleinkindesalter ein und reicht bis in das Seniorenalter. Einzelheiten werden beschrieben. Hingegen ist es heute nicht möglich, Geist und Bewusstsein näher erklären zu können. Immer mehr drängt sich die Vermutung auf, dass quantenphysikalische Prozesse auch im Gehirn eine Rolle spielen können.

Abschließend ist festzustellen: Körperliche Bewegung besitzt nicht nur eine gesundheits- und leistungsfördernde Bedeutung für Herz, Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel, sondern auch für das Gehirn.

Univ.-Prof. mult. Dr. med. Dr. h.c. Wildor Hollmann

Fried-Jürgen Bachl
Marathon Karlsruhe e.V.
Schul- und Sportamt
Hermann-Veit-Str. 7
76135 Karlsruhe
Tel.: 0721/133-5283
Fax.: 0721/133-5249
www.badenmarathon.de

Fiducia Baden-Marathon Karlsruhe

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