48. Hofu Yomiuri Marathon am 17. Dezember 2017: Yuki Kawauchi gewinnt in 2:10:03 – Helmut Winter berichtet
Das japanische Lauf-Unikum Yuki Kawauchi gewann heute bei kühlen Bedingungen um 5°C den Hofu Yomiuri Marathon unweit von Fukuoka in 2:10:03. Dabei ist die Leistung des 30jährigen Japaners umso höher einzuschätzen, als er erst vor zwei Wochen den Fukuoka Marathon in 2:10:53 gelaufen war.
Damit setzte Yuki eine Serie von Marathonläufen fort, die nach der WM am 6. August in London, wo er in 2:12:19 Platz 9 belegte, Auftritte am 1. Oktober beim Betsukai Pilot Marathon in 2:13:43 (1.), am 5. November in Cannes-Nizza in 2:15:02 (6.), am 12. November beim Saitama Marathon in 2:15:54 (1.) und am 3. Dezember beim Fukuoka Marathon in 2:10:53 sahen.
Am 1. Januar 2018 plant er schon in den USA den nächsten Marathon, wo er sicher seine Anzahl von 75 Marathonläufen unter 2:20 Stunden auf 76 steigern dürfte und damit alleiniger Weltrekordler in dieser eigenwilligen Disziplin werden wird. Aktuell muss er sich diese Rekordmarke noch mit dem US-Amerikaner Doug Kurtis teilen.
Das Tempo des Rennens wurde zunächst von den Tempomachern Taiga Ito und Melaku Abera vorgegeben, die wie Yuki gleichfalls beim Fukuoka Marathon dabei waren; Ito stieg dort nach 35 km aus, Abera belegte in 2:13:25 Platz 17. Über 15:19 bei 5 km, 30:44 bei 10 km, 46:24 bei 15 km und 1:01:58 bei 20 km dünnte die Spitzengruppe bis zum Halbmarathon in 1:05:25 von 23 auf 18 Läufer aus. Nach 1:17:31 bei 25 km erreichte die Spitze 30 km nach 1:32:54 wo noch 8 Läufer zusammenlagen und der letzte Tempomacher Abera seine Dienste quittierte.
Es war nun Kawauchi, der das Tempo hoch hielt, was nach 30 km in 1:32:54 nur noch Tatsunori Hamasaki sowie Tadachi Isshiki mitgehen konnten. Doch schon vor der 35 km-Marke in 1:48:17 lagen die beiden 20 bzw. 25 Sekunden hinter Yuki zurück. Der legte vorne noch einmal mächtig zu, absolvierte den 5 km-Abschnitt nach 40 km in flotten 15:04 und verpasste am Ende auf der Laufbahn des Stadions eine Zeit von unter 2:10 Stunden denkbar knapp. Kawauchi wurde mit 2:10:03 gestoppt, war damit die zweite Hälfte mit 1:04:38 fast eine Minute schneller gelaufen und zudem – allerdings mit einer völlig anderen Renntaktik – 50 Sekunden schneller gerannt als beim (berühmten) Fukuoka Marathon vor zwei Wochen.
Platz 2 ging an Tatsunori Hamasaki in 2:11:26 vor dem am Ende noch stark nach vorne laufenden Asuka Tanaka in 2:12:17. Bei den Frauen legte die Japanerin Misaki Kato ein einsames Tempo-Rennen hin, das sie am Ende in 2:28:12 mit einem neuen Streckenrekord krönte. Vor zwei Jahren war Hisae Yoshimatsu mit 2:35:46 Streckenrekord in Hofu gelaufen. Bereits nach 5 km in 17:30 lag Kato eine volle Minute vor der Konkurrenz, diesen Vorsprung baute sie im Rest des Rennens um etwa eine Minute pro 5 km aus. Über 34:49 bei 10 km und 1:10:07 bei 20 km erreichte sie 30 km nach 1:45:25. Da war eigentlich schon klar, dass es in Richtung Kursrekord gehen würde, sogar eine Zeit von unter 2:30 Stunden war in Reichweite.
Kato ließ kaum nach, lief die 5 km Abschnitte von 30 km nach 40 km in 17:29 sowie 17:20, womit es im Ziel zu einer Zeit von 2:28:12 langte. Ihre persönliche Bestzeit steigerte sie damit um 3 Minuten, den Streckenrekord sogar um über 7 Minuten. Lange musste man auf die Zweite Hisae Yoshimatsu warten, die nach 2:39:56 ins Ziel kam. Das gute Niveau in der Breite bei diesem Lauf zum Jahresende belegten über 700 Läuferinnen und Läufer mit Zeiten von unter 3 Stunden, gut 2000 hatten sich zuvor dem Starter gestellt.
Helmut Winter
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Misaki Kato | JPN | 2:28:12 CR |
2. | Hisae Yoshimatsu | JPN | 2:39:56 |
3. | Noriko Sato | JPN | 2:46:59 |
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Yuki Kawauchi | JPN | 2:10:03 |
2. | Tatsunori Hamasaki | JPN | 2:11:26 |
3. | Asuka Tanaka | JPN | 2:12:17 |
4. | Shinichi Yamashita | JPN | 2:12:32 |
5. | Yasuyuki Nakamura | JPN | 2:12:36 |
6. | Shogo Kanezane | JPN | 2:12:58 |