WM-Norm für Hanna Klein in Oordegem ©Herkert
4:06,91 – wieder Bestleistung und WM-Norm für Hanna Klein in Oordegem
Vor einer Woche setzte Hanna Klein von der SG Schorndorf den ersten Paukenschlag in der Saison mit der Erfüllung der WM-Norm über 5000m bei der Laufnacht in Karlsruhe.
Nun setzte die Schorndorferin eine Woche später beim IFAM Outdoor-Meeting im belgischen Oordegem noch eins drauf und erfüllte mit 4:06,91 min auch die vom Deutschen Leichtathletikverband geforderte 1500m-Norm (4:07,50 min) für die Weltmeisterschaften in London !
Komfortabler kann es für einen Athleten nicht kommen, gleich zwei WM-Normen auf 2 verschiedenen Distanzen zu erfüllen und sich somit alle Optionen für einen WM-Start offen zu lassen.
Vor 5 Jahren kam Hanna Klein als reine 800m-Läuferin ins Remstal schloß sich der Trainings-gruppe um Trainer Uwe Schneider an. „Ich werde nie länger als 400m oder die 800m-Distanz in Wettkämpfen bestreiten" stellte sie von Anfang an klar. Inzwischen stellte sich heraus dass Klein ein viel breiteres Spektrum an Distanzen abdecken konnte.
Behutsam baute er die Athleten in den letzten Jahren auf. In jedem Jahr verbesserte Klein ihre Bestleistungen des Vorjahres und erweiterte ihre Leistungsklasse auf 1500m, 3000m und nun auch 5000m.
Es gibt kaum eine so vielseitige Läuferin in Deutschland wie Hanna Klein und kaum eine, die sich ohne Stagnation so kontinuierlich verbessert wie die Studentin.
Im belgischen Laufmekka Oordegem startete Hanna Klein im internationalen Hauptlauf der Frauen und drückte dem Rennen spätestens nachdem die Tempomacherin ihren Dienst getan hatte ihren Stempel auf. Mit langen 500 m Spurt stürmte sie im Alleingang dem Feld die voran und gewann das Rennen der Frauen in neuer Meeting-Rekordzeit von 4:06,91 min vor der Norwegerin Bjerkeli und der Spanierin Perez.
Diese Zeit bedeutet die Erfüllung der WM-Norm, neuen Meeting-Rekord, den vorher keine geringere als die Äthiopierin Sifan Hassan (Hallenweltmeisterin 2016) innehatte.
Mit 4:06,91 min stellt Klein auch gleichzeitig einen neuen Württembergischen Landesrekord auf und steht aktuell in der deutschen Rangliste mit Abstand auf Platz 1 und in der europäischen Rangliste der besten Europäerinnen über 1500m auf Platz 5 !
Auch Marcel Fehr lief mit 13:31,31 Bestzeit
Mit dabei in Oordegem auch Marcel Fehr, der das belgische Laufmekka mittlerweile wie sein Wohnzimmer betrachtet. Alle seine 5000m-Bestleistungen hat er bei diesem hochklassigen Meeting aufgestellt.
Wo auf der Welt gibt es das sonst noch, dass in einem einzigen Rennen am Start 30-40 Läufer aufgereiht werden, die dann nach dem Start einen 5000m-Zug der Weltklasse abspulen.
Nur um sich die Zahlen und Dimensionen klar zu machen. Nur alleine bei den Männer waren in Oordegem 210x 5000m-Läufer gemeldet, 225 Läufer über 1500m und sage und schreibe 305 Läufer über 800m. Hanna Klein hat gegen 151 Läuferinnen über 1500m gewonnen.
Fehr ging vom Start weg diesmal ein höheres Tempo. Sein Trainingszustand sprach für eine Bestzeit. Abends um 22:30 waren die Bedingun-gen für die Läufer optimal. Zunächst am Ende des Feldes, da das Tempo vorne von den Afrikanern wie immer sehr hoch ist. Im Laufe der Runden fielen Läufer um Läufer zurück und Fehr konnte Plätze gut machen, blieb in seinem Rhythmus und arbeitete konstante Rundenzeiten heraus.
Die letzten beiden Runden wurden schwer, aber am Ende stand eine neue sehr gute Bestzeit von 13:31,31 min. Ein Riesenschritt Richtung Norm für die Universiade (13:28), den Olympischen Spielen der Studenten, die in diesem Jahr in Taiwan stattfinden.
Es gewann Stephen Kissa aus Uganda (13:13,00 min) vor Frederick Kipkosgei aus Kenia (13:13,16 min).
Uwe Schneider
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