Abrha Milaw (ETH) gewinnt in 2:11:36 ©Brett Larner
39. ASICS Stockholm Marathon am 3. Juni 2017: Abrha Milaw (ETH) gewinnt in 2:11:36 – Helmut Winter berichtet
Etwas überraschend gewann soeben der Tempomacher Abrha Milaw (ETH) den ASICS Stockholm Marathon in 2:11:36, wobei man das erklärte Ziel der Eliteläufer eines neuen Streckenrekordes um eine gute halbe Minute verfehlte.
Auch bei den Frauen gab es durch Konjit Tilahun in 2:35:45 einen äthiopischen Erfolg. Der japanische WM-Starter Yuki Kawauchi, der vom Veranstalter die Startnummer „1“ zugedacht bekam, wurde in 2:14:04 nur Sechster.
Die Jagd auf den Streckenrekord, den Stanley Koech erst im letzten Jahr mit 2:10:58 aufstellen konnte (zuvor hatte der Rekord seit 1983 von 2:11:37 durch Hugh Jones sehr lange gehalten), begann zunächst vielversprechend. 15 Männer mit allen Favoriten und dem Topläufer Felix Keny (KEN) sowie dem späteren Sieger Milaw (ETH) als Tempomacher passierten 5 km in schnellen 15:08 und 10 km nach 30:27, womit man auf Kurs zu einer Zeit von 2:08:30 lag. Über 46 Minuten bei 15 km und 1:01:48 erreichte die große Gruppe den Halbmarathon nach 1:04:55, also auf 2:10-Stunden-Tempo.
Hier agierte Vielstarter Yuki Kawauchi bereits längere Zeit am Ende der Spitzengruppe, bevor er anschließend schnell aus dieser herausfiel und bei 25 km in 1:17:42 bereits 13 Sekunden hinter einer 11-köpfigen Gruppe zurücklag. Bei 30 km in 1:33:24 lagen noch 9 Läufer vorne und waren langsamer als der Kursrekord, Yuki hatte dort einen Rückstand von fast einer Minute.
Hier verschiedete sich der Haupt-Tempomacher Felix Keny und die Spitzengruppe löste sich zusehends auf. Bei 35 km in 1:48:50 lagen nur noch Abrha Milaw, sein Landsmann Samuel Getachew sowie Samuel Kalalei (KEN) vorne. Kawauchi passierte 35 km als Zehnter erst 2 Minuten später.
Die Spitzengruppe der Männer kurz nach 10 km. Im grünen Trikot hinter den beiden Tempomachern, Yuki Kawauchi. (c) Veranstalter
An der Spitze fiel nun die Entscheidung, als keiner aus dem Führungstrio Milaw folgen konnte, der über 2:04:44 bei 40 km das Rennen auf der Bahn des Olmypiastadions in 2:11:36 gewann. Milaw hatte bereits 2014 beim Dubai Marathon seine Bestzeit von 2:07:46 aufgestellt. Samuel Getachew machte in 2:12:27 den äthiopischen Doppelerfolg komplett, Samuel Kalalei wurde in 2:12:36 Dritter.
Yuki Kawauchi konnte in einem für ihn typischen Finale noch einige Plätze gutmachen und landete in allerdings für ihn mäßigen 2:14:04 auf Platz 6. Und sogar noch hinter ihm lief auf Platz 8 Shumi Dechasa (BRN) ein. Der nun für Bahrain startende gebürtige Äthiopier war mit der besten Vorleistung von 2:06:48 vom Hamburg Marathon 2014 ins Rennen durch die Straßen der schwedischen Hauptstadt und deren Randbezirke gegangen.
Bei den Frauen bestimmten fünf Läuferinnen für lange Zeit das Geschehen an der Spitze. Über 18:07 bei 5 km, 36:57 bei 10 km, 55:46 bei 15 km und 1:14:18 bei 20km wurde die Halbdistanz nach glatten 1:18 Stunden erreicht. Man lag also nur auf Kurs zu einer Zeit um 2:36 Stunden. Bei 25 km in 1:32:57 war die bereits 38-jährige Japanerin Yoshiko Sakamoto aus dem Führungsquintett herausgefallen.
Erst jenseits der 35 km in 2:09:40 löste sich die Spitzengruppe auf und Konjit Tilahun (ETH) gewann in 2:35:45 vor ihrer Landsfrau Balaynesh Shifera in 2:36:00. Wie bei den Männern ging Platz 3 nach Kenia, Alice Kibor finishte in 2:36:19.
Helmut Winter
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Abrha Milaw | ETH | 2:11:36 |
2. | Samuel Getachew | ETH | 2:12:27 |
3. | Samuel Kalalei | KEN | 2:12:36 |
4. | Daniel Yator | KEN | 2:13:13 |
5. | Mike Mutai | KEN | 2:13:22 |
6. | Yuki Kawauchi | JPN | 2:14:04 |
7. | Eric Kering | KEN | 2:15:15 |
8 | Shumi Dechasa | BRN | 2:15:35 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Konjit Tilahun | ETH | 2:35:45 |
2. | Balaynesh Shifera | ETH | 2:36:00 |
3. | Alice Kibor | KEN | 2:36:19 |
4. | Tiruwork Mekonen | EETH | 2:37:03 |
5. | Yoshiko Sakamoto | JPN | 2:41:34 |
6. | Mikaela Larsson | SWE | 2:42:21 |
7. | Lisa Ring | SWE | 2:43:14 |
8. | Charlotte Karlsson | SWE | 2:45:21 |