Bei den Frauen ging der Sieg durch Dire Tune Arissi (ETH) in 2:28:55 nach Äthiopien. Bis 15 km lag eine siebenköpfige Spitzengruppe in 45:51 im Regime des Streckenrekords von James Kutto (KEN) mit 2:08:41, nachdem zuvor 5 km nach 15:01 und 10 km nach 30:21 passiert wurden. Es war vor allem der Tempomacher Kipngetich Kamei, der trotz der mehr als widrigen Bedingungen die Fahrt hoch hielt. Nach 1:04:48 bei der Hälfte und 1:16:56 bei 25 km lag die Spitze noch auf Kurs zu einer Zeit von unter 2:10 Stunden. Danach stieg der „Hase“ aus und das Tempo verflachte.
An der Spitze lagen nun noch Regasa, Tadesse Temechachu sowie der kenianische Favorit Gilbert Kirwa, der kurz vor 35 km in 1:49:44 abreißen lassen musste und bei 35 km bereits 5 Sekunden hinter dem Führungsduo lag. An der Spitze wechselte die Führung mehrere Male, wobei das Tempo auf dem Regen glatten Pflaster in der historischen Altstadt immer weiter absackte. Für die 5 km bis km 40 in 2:06:50 brauchten selbst die Topläufer gute 17 Minuten. Nach 41 km setzte sich Regasa von seinem Mitstreiter ab und hatte schon einen Vorsprung von etwa 50 m als es auf den Teppich zum Ziel ging.
In einem fulminanten Sprint kam ihm sein Landsmann jedoch noch einmal bedrohlich nahe, wobei die Entscheidung um den Sieg mehr als knapp (und nicht ganz unumstritten) war. Beide Akteure wurden in 2:14:41 gestoppt, eine der schwächsten Zeiten in Florenz in den letzten Jahren, die aber den widrigen Bedingungen im Dauerregen geschuldet waren.
Für den Sieger war es der erste Marathon, im Straßenlauf hatte er nur eine Zeit von 65 Minuten im Halbmarathon von Kopenhagen im Jahr 2014 aufzuweisen. Platz 3 ging an den völlig unterkühlten Gilbert Kirwa (KEN) in 2:16:18, der in Frankfurt schon einmal 10 Minuten schneller gelaufen war.
Denkbar knapp war die Entscheidung um den Sieg beim Florenz Marathon: Links Temechachu, rechts der Sieger Regasa. (c) Veranstalter
Bei den Frauen setzte sich Dire Tune Arissi (ETH) knapp 3 km vor dem Ziel von ihrer letzten Mitstreiterin Sorome Amente (ETH) ab, um das Rennen in 2:28:55 zu gewinnen. Bereits vor 9 Jahren hatte Arissi beim legendären Boston Marathon gesiegt und danach seit 2011 – auch familienbedingt – keinen Wettkampf mehr bestritten. Über 34:55 bei 10 km lagen beim Halbmarathon in 1:13:49 noch drei Läuferinnen an der Spitze, neben Arissi und Amento noch deren Landsfrau Mesera Dubiso.
Nach 1:50 Stunden verlor Dubiso den Kontakt zur Spitze und wurde am Ende in 2:32:05 Dritte. Auf dem rein äthiopischen Podium belegte Sorome Amente in 2:29:46 den zweiten Platz.
Helmut Winter
Ergebnisse Marathon der Männer: |
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1. | REGASA, ZELALEM BACHA | BHR | 02:14:41 |
2. | TEMECHACHU, TADESSE M. | ETH | 02:14:41 |
3. | KIRWA, GILBERT KIPRUTO | KEN | 02:16:18 |
4. | MENGICH, MOSES | KEN | 02:21:38 |
5. | EL MAZOURY, AHMED | ITA | 02:24:09 |
6. | EL FATHAOUI, YASSINE | ITA | 02:26:33 |
7. | SANTORO, DARIO | ITA | 02:26:45 |
8. | TOCCO, LUCA | ITA | 02:27:17 |
9. | CHEBOIT, SILAS | KEN | 02:27:40 |
10. | LEFEBVRE, LUDWIG | BEL | 02:28:21 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: |
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1. | ARISSI, DIRE TUNE | ETH | 02:28:55 |
2. | AMENTE, SOROME NEGASH | ETH | 02:29:46 |
3. | DUBISO, MESERA HUSSEN | ETH | 02:32:05 |