
Der 2. Berliner 10. km Lauf für Gefangene 2015 ©Horst Milde
„3. Berliner 10 km Lauf für Gefangene“ in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee am Freitag, den 7. Oktober 2016
Am Freitag, den 7. Oktober 2016 findet der "3. Berliner 10 km Lauf für Gefangene" in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee statt.
Nach der erfolgreichen Premiere am 10. Oktober 2014 und der Fortsetzung im Vorjahr hat der Lauf jetzt schon eine kleine Tradition.
Berlin ist bekanntlich "Deutschlands Laufhochburg" – sowohl in der Qualität als auch in der Zahl der Teilnehmer, wie der 43. BMW BERLIN-MARATHON am 25. September 2016 bewies. Am Freitag, den 7. Oktober um 16.00 Uhr werden es aber nicht 41.000 Meldungen sein, sondern maximal 80.
Alle Berliner Anstalten können für diese besondere Laufveranstaltung Teilnehmer und
Teilnehmerinnen entsenden.
Zudem dürfen auch externe Läufer und Läuferinnen sich daran beteiligen.
Die Gefangenen gehen vorbereitet an den Start. In der JVA Plötzensee beispielweise wird schon seit 2012 regelmäßig Lauftraining angeboten und dankbar angenommen.
Der Lauf findet mit Unterstützung und in Kooperation von German Road Races (GRR) e.V. statt.
Die Laufstrecke ist eine 1.000m-Runde auf dem Gelände der JVA Plötzensee und der Jugendstrafanstalt. Sie muss zehn Mal absolviert werden. Vermessen wurde die Strecke vom IAAF/AIMS-Vermesser John Kunkeler. Der Berliner Leichtathletik-Verband (BLV) schickt offizielle Kampfrichter, damit die Ergebnisse beim Verband gelistet werden können.
Die positiven körperlichen und seelischen Effekte des regelmäßigen Dauerlaufs sind unstrittig. In der Extremsituation des Gefängnisses sind sie noch wertvoller, da die Inhaftierten mit Hilfe des Ausdauertrainings ihren "Knast-Stress" abbauen und mehr Ausgeglichenheit erreichen können. Die beruhigende Wirkung des ausdauernden Laufens auf das vegetative Nervensystem fördert eine ausgeglichene seelische Grundverfassung und als Folge davon eine entspanntere Atmosphäre sowohl zwischen den Häftlingen untereinander als auch zwischen Inhaftierten und Vollzugsbeamten.
Die Laufveranstaltung ist eine "Belohnung" für das ganzjährige Training der Gefangenen unter teilweise
sehr schwierigen Umständen. So gesehen ist der Lauf selbst eine Siegprämie – und jeder Teilnehmer
Sieger über sich selbst.
Aber natürlich gibt es wie bei jeder Laufveranstaltung Preise. Die ersten Sechs erhalten Pokale, Urkunden und Berlin-Marathon-Jacken.
"SCC Events", der Veranstalter des BERLIN-MARATHON stellt u.a. auch Organisationsmaterial zur Verfügung. Ebenso unterstützt das ISTAF die Veranstaltung mit Preisen, sowie der Verein ABC Zentrum Berlin und das Bez.A. Charlottenburg-Wilmersdorf (Sportamt). Zur Einstimmung und Unterhaltung spielt auch eine band (Kunstfabrik Schlot).
Betreut und unterstützt wird die Veranstaltung von Mitarbeitern der JVAs, aber auch von ehrenamtlichen
Helfern von "draußen". Die ehrenamtlichen Helfer übernehmen begeistert Aufgaben wie Streckenposten,
Ausgabe von Getränken oder Verpflegung.
Externe Läufer/Helfer können sich noch über Frau Susan Drews anmelden. Um eine Spende von 10 € wird gebeten. Jeder externe Läufer und Helfer erhält eine wunderschön gestaltete Erinnerungsurkunde.
Anmelden bei: Susan.Drews@jvapls.berlin.de
(bitte Pass-/Personalausweis-Nummer und Geburtsdatum angeben)
Laufveranstaltungen hinter Gefängnismauern sind hierzulande nichts Neues. In Darmstadt z.B. wird seit Jahren mit großem Erfolg der "Knastmarathon" durchgeführt. So gesehen ist die "Läuferhauptstadt Berlin" eher ein Nachzügler. Das Image der Berliner JVAs kann von solchen positiv besetzten Veranstaltungen nur profitieren.
Horst Milde
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