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2011

Günter Ernst in Marathon - kurz vor dem Start ©Horst Milde

29. Athens Classic Marathon 2011 – Ein Beitrag von Günter Ernst, mit dem Blick eines Läufers und Organisators

By GRR 0

Ein großes Kompliment den Organisatoren des 29. Athens Classic Marathon am 13. November 2011, die trotz widriger Bedingungen (Regen und starker Wind) und einer Strecke die nicht einfach ist,  alles unternommen haben um den Läuferinnen und Läufern ein Erlebnis zu bieten.

Bedingungen, Wetter: 

Dieses Jahr hatten die Organisatoren leider kein Glück mit dem Wetter. Sehr starker Wind und kalte Temperaturen erschwerten die Organisation erheblich.

Startbereich:

Ein sehr übersichtlicher  und geordneter Startbereich. Grund der kühlen Bedingungen wurde gleich am Eingang Regen- Ponchos verteilt und positive Stimmung. 

Die LKW´s für die Kleidersackabgabe standen sehr übersichtlichund  sehr gut beschriftet bereit.

Sogar Umkleidemöglichkeiten wurden geboten. Auch an mobilen WC -Anlagen wurde nicht gespart, diese waren im Kreis angeordnet und baten gleichzeitig  Schutz vor dem starken Wind. Sehr wichtig für mich das dadurch ausreichend Platz zum Warmlaufen (es gibt direkt neben dem Startgelände ein Stadion mit einer Laufbahn) geschaffen wurde. Der Moderator am Start schaffte es (englisch und griechisch) sehr gut die Stimmung  trotz der widrigen Bedingungen anzuheizen und die Läuferinnen und Läufer zu motivieren – "es ist kalt, aber wir haben warme Herzen" …) . Es war keine Hektik zu verspüren. Die 8000 Teilnehmer wurden in 8 verschiedene Blöcken eingeteilt und in Wellen auf die Reise nach Athen geschickt. Das ging unglaublich gut über die Bühne.

Strecke

Marathon-Athen ist kein einfacher Marathon. Ich empfehle allen,  die sich entschließen den Athens Classic Marathon zu laufen, sich das Höhenprofil gut anzusehen. Am besten wäre eine Streckenbesichtigung in Verbindung mit dem Besuch des Marathon Museums in Marathon. Dadurch,  dass ich Athen bereits das 2. Mal gelaufen bin,  wusste ich was mich erwartet und wie ich mir das Rennen einteile.

Die ersten 7,5 km sind flach und gehen leicht bergab sie sind sehr flüssig zu laufen, bei km 5 wird bereits der erste historische Punkt dieser Strecke erreicht die Umrundung der Marathon Tombs (Grabanlage) – hier sind die gefallenen Griechen der Schlacht von Marathon (490 BC) begraben.

Ab km 9.5 beginnt der erste Anstieg  und es wird wellig. Für Flachländer würde ich sagen bergig. Ab km 17 geht es wieder 2km abwärts, bevor es bei km 19 wieder langsam aber stetig ansteigt. Bei  km 32,5 ist der  höchste Punkt der Strecke erreicht und von nun an geht es abwärts. Hier zeigt sich wer sich das Rennen gut eingeteilt hat noch genügend Kraft in den Beinen hat. Die nächsten 10km sind sehr flüssig und vor allem zügig zu laufen mit dem Ziel vor Augen sind auch die letzten km kein Problem.

Tipp: Die ersten 10 km locker und cool Laufen und versuchen einen Rhythmus zu finden. Bitte zurückhalten – es laufen in diesem Abschnitt die meisten zu schnell. Die Anstiege mit kurzen Schritten und kraftsparend mit gleichbleibender Frequenz bewältigen, die Abwärtspassagen zum Erholen nutzen nicht zu schnell bergab laufen,  das geht auf die Muskulatur, die wird noch für die letzten 10km benötigt! Die letzten km wieder bewusst und aktiv bis ins Ziel laufen.  

Verpflegung/Erste-Hilfe Stationen

Die Verpflegung auf der Strecke lässt keine Wünsche offen. Das Wasser und die isotonischen Getränke werden in Flaschen verteilt. Cola, Riegel, Bananen und Gel runden das Verpflegungsangebot ab. Auch Eigenverpflegung kann abgegeben werden und ist sehr übersichtlich platziert.

Sehr auffällig an allen Stationen befindet sich Personal vom Roten Kreuz.

Im Ziel gibt es ebenfalls ein Verpflegungsdorf in dem Wasser,  Bananen,  Orangen und isotonische Getränke angeboten werden. Die angebotenen Schwämme wurden dieses Jahr nicht wirklich gebraucht. Allerdings befindet sich das Verpflegungsdorf außerhalb des Stadions der Weg dorthin ohne Wasser wurde sehr weit.

Zuschauer

Ein großes Kompliment den Zuschauern und Bewohnern dieser Gegend, die trotz dieser kalten Bedingungen eingepackt in Mäntel, Wollmützen und Handschuhen an der Strecke standen und den Sportlern  Mut machten. Die Herzlichkeit und Wärme dieser Menschen hat sich sehr schnell auf die Läuferinnen und Läufer übertragen. Besonders gut hat mir gefallen,  dass einige  Zuschauer Olivenzweige den Läuferinnen und Läufern zugesteckt haben.

Natürlich gibt es auch Passagen an denen Du alleine bist und man die Km-Schilder herbeisehnt, aber das ist DER MARATHON und gehört meiner Meinung nach dazu.

Auch Musikgruppen und Bands verteilt auf den verschiedenen Orten der Region sorgten für Stimmung. Auch aus den Kirchen entlang der Strecke kam Musik.

Auf den letzten km bis zum Stadion bekommt man unzählige Zurufe und Applaus von den zahlreichen Zuschauern und Fans…   

Zieleinlauf

Der Zieleinlauf in dieses unglaubliche Olympiastadion (Panathenaikon) von 1896 (und 2004 für den Marathon) lässt alle Strapazen vergessen und ist das Highlight des Rennens.

Man fühlt sich wie ein Olympiasieger!

 

Das ist ein Kurzbericht und eine Einschätzung von Günter Ernst (Rennleitung Sparkasse 3 Länder Marathon) – im Rahmen des AIMS Marathon Symposium 2011 in MARATHON.

author: GRR

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