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09
06
2008

Mit den 12'874 Gemeldeten und 12'108 Klassierten wurde das drittbeste Meldeergebnis der Geschichte erzielt.

22. Schweizer Frauenlauf – Frauenlauf-Triumph von Mirja Jenni – Erstmals seit 1989 und Jeanne-Marie Pipoz wurde der Schweizer Frauenlauf wieder von einer Schweizerin gewonnen: von Mirja Jenni. Von Jörg Greb

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Traditionell zeichnet sich der Schweizer Frauenlauf durch namhafte Siegerinnen aus. Afrikanerinnen und Osteuropäerinnen zieren die Ehrentafel seit 1990 – nachdem in den Anfangsjahren des Traditionsanlasses die Schweizerinnen Cornelia Bürki und Jeanne-Marie Pipoz brilliert hatten. Doch nun setzte sich erneut eine Einheimische durch.

Nach einem taktisch besonnenen Rennen konnte Mirja Jenni auf dem Bundesplatz in Siegerpose einlaufen.

Die 32-Jährige aus Oberwil bei Büren liess sich durch den Blitzstart von Tsige Worku (Äth), die Frauenlauf-Siegerin von 2005, nicht verwirren. Ebenso wenig irritierte sie die mitziehende Susan Kirjui. Jenni lief ihren Rhythmus und machte Position um Position gut. Dieses Vorstossen beflügelte sie. «Hervorragend», sagte sie sich, als sie an dritte Position vorgestossen war. Als sie an Worku vorbeigezogen war und Platz 2 belegte, wuchs die Freude weiter. Doch Trainer Koen De Graaf heizte ihr 500 m vor dem Ziel nochmals ein: «Du gewinnst.»

Sofort attackierte sie und stürmte an die Spitze. Und sie realisierte einen bedeutenden Triumph. «Dieses Resultat gibt mir enorm Auftrieb», sagte Mirja Jenni. Sie, die beim Zürich Marathon beim Anlauf auf die Olympia-Limite gescheitert war, will sich nun auf die 5000 m auf der Bahn konzentrieren. «Von Olympia spreche ich nicht mehr», sagte sie. 15:08-Minuten beträgt die Limite, ihre Bestmarke aus dem Jahr 2003 steht bei 15:55. Aber, auf der Frauenlauf-Strecke lief sie 23 Sekunden schneller als im Vorjahr (3. Platz) und gar 3 Sekunden schneller als 2006 (3. Platz) – «und damals sprach ich vom Rennen meines Lebens».

Morceli Siegerin über 10 km

Über 10 km setzte sich Patricia Morceli (34) mit 35:27-Minuten durch – neuer Streckenrekord. Und, erstmals musste sich die frühere Ehefrau des Weltrekordmannes Nourredine Morceli aus Cham auf der längeren Frauenlauf-Strecke nicht mit Rang 2 zufrieden geben. «Derzeit stimmt’s im Kopf und körperlich», sagte sie strahlend. Begonnen hat der läuferische Höhenflug letzten Herbst bei ihrer Marathon-Premiere in Tenero. Den Meistertitel gewann sie in 2:48:49-Stunden.

In diesem Frühling steigerte sie sich beim Zürich Marathon auf 2:46:02. Jetzt glückte ihre «eine Leistung, die ich mir nicht zugetraut hätte». Besonders wertvoll macht sie dieser Wert, weil sie durch niemanden gefordert worden war. Sofort setzte sie sich ab. Um über eine Minute verbesserte Patricia Morceli den alten Streckenrekord (von Josianne Lauber aus dem vorletzten Jahr). Morceli betonte: «Die Zeit ist das eine, das Spezielle des Frauenlaufes, dessen besondere Atmosphäre etwas anderes.» Ein Versprechen für die Zukunft soll’s sein. Am Berlin Marathon Ende September will sie die 2:40-Stunden-Grenze durchbrechen.

Auch die 22. Austragung des Schweizer Frauenlaufs zeichnete sich durch ihre Einzigartigkeit aus: laufende Frauen, mehr als überall, viele strahlende Gesichter, zahlreiche ganz persönliche Erfolgs-Erlebnisse. Mit den 12'874 Gemeldeten und 12'108 Klassierten wurde das drittbeste Meldeergebnis der Geschichte erzielt.

author: GRR

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