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19
10
2011

20. Bramfelder Halbmarathon ©BMS Sportveranstaltungs GbR

20. Bramfelder Halbmarathon – Laufen-in-Hamburg.de

By GRR 0

Einige Jahre ist der Bramfelder Volkslauf (mit Halbmarathon, 10 km und 5 km) unter der Regie des Veranstalters BMS nun kontinuierlich gewachsen. Zu seiner 20. Auflage am Sonntag waren ein paar Höhepunkte vorgesehen. Den Melderekord – 600 Voranmeldungen plus Nachmelder – gab’s dann auch tatsächlich, wie bestellt, nicht zuletzt dank der Hamburger Betriebssport-Meisterschaften.

 
Der gewohnte 10 km Speicherstadtlauf der BSV’ler war wieder einmal Bauarbeiten zum Opfer gefallen und die Meisterschaften in Bramfeld untergekommen. 180 Teilnehmer wollte BSV- Leichtathletik- Spartenleiter Bernd "Orlo" Orlowksi mitbringen, und so kam es dann auch. Wie bestellt auch das Herbstwetter – goldener Oktober und ein makellos blauer Himmel machte sogar das Zuschauen zum Vergnügen, wenn es auch anfangs kalt war. Aber gegen Mittag, nach der Veranstaltung, legten sich sogar ein paar Läufer noch zum Sonnen auf die Sportplatzwiese. – Bestellt waren auch die Hamburger Halbmarathon- Meisterschaften (des Hamburger Leichtathletikverbandes).

Allerdings wie in den Vorjahren auch ziemlich kurzfristig. Das und der ohnehin nicht beliebte Herbsttermin (für viele Langstreckler schon in der Saisonpause) hatten das Teilnehmerfeld 2009 auf negativ-rekordverdächtige 20 Teilnehmer zusammenschrumpfen lassen. Diesmal kam es noch schlimmer. Nur noch 15 wollten um die Titel des Hamburger Meisters bzw. Meisterin laufen – nur zwei Frauen. Oder waren es drei? Ein feiner Unterschied, der nach dem Lauf noch zu weiterem Verdruss führte.

Für ein bisschen mehr Glanz sorgte aber zunächst noch die Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich. Sie war als Coach der Initiative "Rauchfrei Runners" (Pfizer Deutschland GmbH) vor Ort, motivierte die mitlaufenden Gruppenteilnehmer und gab die Startschüsse. Einen etwas feierlicheren Rahmen bekam das ganze auch durch den Start-Torbogen – ansonsten ist die Atmosphäre beharrlich die eines Volkslaufes, Meisterschaften hin oder her – die Schule Steilshoop ist halt nicht die Mönckebergstraße oder Reeperbahn. Trotzdem: ein paar lokale Top-Leute waren am Start. Der war übrigens, wie Teile der Laufstrecke, leicht verändert. 10 km und alle Rundendurchläufe führten unter dem Torbogen durch statt außen an der Schule vorbei – für Zuschauer war für Dauerunterhaltung gesorgt.

Kaum war ein Start durch, kamen schon die ersten Rundendurchläufe, dann der nächste Start usw. Diverse 10 km Zieleinläufer kamen haarscharf hinter dem 5 km Startfeld zum Stehen und die Moderation war gut beschäftigt, die gerade ins Ziel gekommenen von der Laufstrecke runterzulotsen. Nach gerade etwa 15 Minuten hatte der über 10 km Führende Oleg Ranzow die erste Runde rum. Für Bramfeld eine Seltenheit, hier geht der erste Platz auch schon mal für eine 36 oder 37 an den Mann. Ranzow lief übrigens gar nicht um den Betriebssport-Meistertitel, sondern lief als "Externer" (vom THW Kiel) "einfach nur so" auf Sieg. Da die Strecke aber nach wie vor DLV-bestenlistentauglich vermessen ist, dürfte er sich zudem noch einen vierten Platz in der SHLV- Jahresbestenliste gesichert haben, als er in 31:54 ins Ziel kam, 2 1/2 Minuten vor Michael Haas (Upsolut), der dann der neue Hamburger Betriebssportmeister wurde.

Etwa zum gleichen Augenblick gab Regina Halmich nebenan auf dem Sportplatz den Startschuss zum Halbmarathon mit Hamburger Meisterschaften. Sehr schnell war klar, wer beide Rennen machen würde: der haushohe Favorit Mourad Bekakcha vom HSV fing samt Führungsfahrrad noch bei den Auftaktrunden um den Sportplatz mit dem Überrunden des Feldes an. Kaum waren die Halbmarathonis draußen, kam auch die 10 km Siegerin (Gesamt und Betriebssport) Anke Hennecke (Deutsche Bank) in 41:12 ins Ziel.

Beim ersten Rundendurchlauf über Halbmarathon hatte Bekakcha bereits einen großen Vorsprung. Weit hinter ihm drei "Externe" und – vorhersagbar – als zweiter der Hamburger Meisterschaft – Joachim Krüttgen vom Hamburger Sportclub ("HSC"), der in diesem Jahr mehrfach Senioren- Europameister geworden war und erst vor wenigen Wochen den Hamburger 10000m Bahnrekord der M60 geknackt hatte. Es war, wegen der optimalen Wetterbedingungen, nicht ganz außer Sichtweite, dass er auch noch den Hamburger M60 Halbmarathonrekord knacken könnte – aber so kam es dann doch nicht. Dafür hätte einfach "alles" stimmen müssen – und die Strecke um den Bramfelder See hat zwar ein bekannt flaches Profil, aber der Bodenbelag (Wanderwege) ist ein kleines bisschen langsamer als eine durchgehend asphaltierte Strecke, sagte Krüttgen später im Ziel. – Bekakcha gewann wie bestellt: in sehr guten 1:11:56 und mit riesigen 9 Minuten Vorsprung.

Zwischendurch hatte er sich etwas schlapp gefühlt und eine 1:14 "befürchtet", sich aber wieder berappelt. Erste Frau wurde – ebenfalls vorhersagbar – Manuela Sporleder vom TuS Germania Schnelsen. Ebenfalls nicht so ganz zufrieden – "ich wollte unter 1:25 bleiben!" – und ebenfalls mit riesigem Vorsprung – 11 Minuten vor Britta Giesen (VfL Suderburg) in 1:36:17. Damit war ja eigentlich auch klar, wer Hamburger Meister im Halbmarathon ist, oder? Bei Bekakcha schon. Nun wollte es das Pech, dass nur zwei Frauen angetreten und/oder ins Ziel gekommen waren. Eine dritte Gemeldete war nicht auffindbar. Und da setzen die Probleme mit dem Regelwerk ein. Nur dann, wenn drei oder mehr antreten und/oder finishen, wird ein Meistertitel vergeben. Oder, der Sieger läuft schneller als der sogenannte "Meisterschaftsstandard".

Einen solchen gibt es in Hamburg, so war in einer anschließenden Diskussion zu hören, für Männer, Senioren und Seniorinnen – aber nicht für Frauen. Tatsächlich stand Sporleder – trotz eindeutigem und guten Ergebnis, erstmal nur mit einem Altersklassen- Meistertitel da, ohne Gesamt-Titel. Richtig geklärt ist das ganze noch nicht, und es wäre auch gar nicht erst zu dem Problem gekommen, wenn alle Teilnehmer(innen) eines Hamburger Leichtathletikvereins bei der Anmeldung ihr Kreuzchen "Hamburger Meisterschaft" gemacht hätten. Immerhin, noch am selben Abend stellte der Hamburger Leichtathletikverband auf seiner Website die Meldung "Bekakcha und Sporleder Halbmarathon-Meister" ein. Ob das Thema nun gegessen ist, dürfte dann in 1 oder 2 Wochen die offizielle Meisterschafts- Ergebnisliste zeigen. Solange muss man wohl noch von einer "nicht 100 Prozent regulären" Frauen-Meisterschaft ausgehen…

Zusammenfassung der Top 3:

Halbmarathon Männer Gesamt
1. Mourad Bekakcha, Hamburger SV, 1:11:56
2. Jörg Deumann, Post SV Uelzen, 1:20:59
3. Tobias Bünte, SG Diepholz, 1:21:50

Halbmarathon Frauen Gesamt
1. Manuela Sporleder, TuS Germania Schnelsen, 1:25:25
2. Britta Giesen, VfL Suderburg, 1:36:17
3. Melli Büsen, Mach3 Sportzentrum, 1:38:35

Hamburger Halbmarathon-Meisterschaft Männer
1. Mourad Bekakcha, Hamburger SV, 1:11:56
2. Joachim Krüttgen, Hamburger Sportclub, 1:22:29
3. Peter Hüttner, TuS Germania Schnelsen, 1:31:16

Hamburger Halbmarathon-Meisterschaft Frauen
1. Manuela Sporleder, TuS Germania Schnelsen, 1:25:25
2. Josephin Betche, TuS Germania Schnelsen, 1:55:43

10 km Männer Gesamt
1. Anke Hennecke, Deutsche Bank, 41:12
2. Kerstin Lüders, Kurt Gaden, 44:03
3. Sabine Westerfeld, ELBE-Sport e.V., 44:18

10 km Frauen Gesamt
1. Oleg Rantzow, THW-Kiel, 31:52
2. Michael Haas, Upsolut, 34:23
3. Kevin Rolfe, Hamburger Laufladen, 34:23

Hamburger Betriebssport-Meisterschaft Frauen 10 km
1. Anke Hennecke, Deutsche Bank, 41:12
2. Kerstin Lüders, Kurt Gaden, 44:03
3. Sabine Westerfeld, ELBE-Sport e. V., 44:18

Hamburger Betriebssport-Meisterschaft Männer 10 km
1. Michael Haas, Upsolut, 34:23
2. Kevin Rolfe, Hamburger Laufladen, 34:23
3. Johannes Wittmar, OTTO, 36:03

5 km Frauen
1. Julia Gröling (W13!), Bredstedter TSV, 19:57
2. Jutta Bratke, Sportspaß, 22:01
3. Jessica Klemm, 22:21

5 km Männer
1. Sebastian Weihrauch, 19:40
2. Ulli Krastev, BSG Athlético Bacardi, 19:42
3. Patrick Siemers (M13!), Philips LG Hamburg, 20:00

Die Ergebnisse sind ab sofort hier abrufbar.

 

Quelle: Laufen-in-Hamburg.de

 

Laufen-in-Hamburg.de

author: GRR

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