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26
05
2010

Die meisten werden von dieser Strecke durch das IOC überrascht worden sein, weil sie bei uns in keiner Altersklasse Meisterschaftsstrecke ist und auch in den DLV – Bestenlisten bisher nicht geführt wurde.

1000 m – eine neue, ungewohnte Strecke für die weibliche Jugend -10 x 16,0 = ~ 2:40 min/km ist der derzeitige Anspruch in Europa für U-18 Talente – Von Lothar Pöhlitz

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In Vorbereitung auf die 1. Olympischen Spiele der Jugend in Singapur 2010 fanden vom 21.- 23.5.2010 in Moskau Qualifikationswettkämpfe für europäische U-18 Talente (Jhg. 1993 / 94) statt. Die Überraschung in den Laufdisziplinen war, dass in der weiblichen Jugend vom IOC die 1000 m ausgewählt wurde.

Am Ende zog U18 – Bundestrainer Jörg Peter ein positives Fazit. 16 von 201 Plätzen die für Europa zu erreichen waren haben unsere Sportler erkämpft. Einen dieser Plätze holte erfreulicherweise Hanna Klein über 1000 m.47 europäische Nationen nahmen an der Qualifikation für die Olympischen Jugendspiele in Moskau teil. 811 Athletinnen und Athleten der Jahrgänge 1993 und 1994 bewarben sich um jene 201 in den Disziplinen unterschiedlich zu vergebenden Startplätze (siehe Tab.), die nach Vorgabe des IOC Europa zur Verfügung standen.

Die Berufung erfolgt aber erst Ende Juni, wenn der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) das Team nominiert. Dabei ist zu beachten, dass auch dem DOSB wiederum sportartenübergreifend nur 70 deutsche Individualsportlerplätze genehmigt wurden und es deshalb zu Streichungen kommen könnte.

Number of Qualified Athletes by Continent and Event – running (IOC)

BOYS:
————————————————————————————————————————–
EVENTS         AFR         EAA         OAA         AMERICAS        ASIA
————————————————————————————————————————–
1000 m         7             3             2                2                    2
3000 m         9             1             1                2                    3
2000 Hindern 8             3             1                2                    2
Gehen           1             6             2                4                   3
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GIRLS:
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1000 m         4            5             2                3                    2
3000 m         6            4             1                2                    3
2000 Hindern 5            6             2                2                    1
Gehen           1            8            1                3                     3

Zur neuen, ungewohnten 1000 m für die weibliche Jugend

Die meisten werden von dieser Strecke durch das IOC überrascht worden sein, weil sie bei uns in keiner Altersklasse Meisterschaftsstrecke ist und auch in den DLV – Bestenlisten bisher nicht geführt wurde. Das sollte  nun aber nicht gleich zu Hektik verführen und die bisher gebräuchliche Organisation verändern, auch weil die Kontinuität in der Ausbildung und die Abgrenzung in Richtung Kurz- und Mittelzeitausdauerdisziplinen zum Hochleistungssport hin mit den langjährig gewohnten 800 m – 1500 m und 3000 / 5000 m sehr viel Positives hat.

Das bedeutet aber auch nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen und sich nicht einige trainingsmethodische Gedanken zu dieser Strecke zu machen. Im männlichen Nachwuchs ist sie offensichtlich eine „Lieblingsstrecke“ (nicht zu kurz und nicht zu lang), ohne dass sie Meisterschaftsstrecke ist.

Wenn im Vorfeld solcher europäischer Ausscheidungen zukünftig die am besten Geeigneten gesucht werden sollen, würden doch beispielsweise 2 interne Qualifikationsrennen im Abstand von 2 Wochen „gegeneinander“ ausreichen und es könnten sich sowohl 800 m als auch 1500 m Läuferinnen bewerben.

Mit solchen 1000 m Rennen kann man ja auch nichts falsch machen, weil sie sehr hilfreich in die weitere trainingsmethodische Vorbereitung auf eine Saison von Mittelstrecklern passen.

Die Ergebnisse von Moskau sollten zukünftig auf 2:40 min/km orientieren

In Moskau qualifizierten sich aus 2 Vorläufen 12 Läuferinnen fürs 1000 m Finale. Die Siegerzeit betrug 2:40,97. Viele p.B. deuten darauf hin, dass auch in anderen Ländern die 1000 m bisher nicht üblich war. Für das Finale in Singapore mit den Afrikanerinnen und Amerikanerinnen sind Zeiten um den bestehenden Weltrekord dieser Altersklasse zu erwarten, zumal sie in der Regel eine offensive Renngestaltung lieben.

Für die Zukunft europäischer Ausscheidungen sollte man 2:40 min./km anstreben, zumal bei mehr Erfahrung und einer zielgerichteten Vorbereitung die Fortschritte auf einer neuen Strecke nie ausgeblieben sind.

1000 m Finale Girls / Moskau – 23 May 2010, 17:00 -WR = 2:38.58 WHITE Jo GBR 09.09.77 London

1      TKACHUK Anastasiya  20/04/93     UKR     2:40.97 PB
2      SCHLAEPFER Andrina  05/05/93     SUI     2:41.65 PB
3      PEEL Georgia             26/05/94     GBR     2:42.24 SB
4      DOLEK Esin Bahar      30/09/93     TUR      2:44.07 PB
5      KLEIN Hannah            06/04/93     GER      2:44.55
6      SNOWDEN Katie         09/03/94     GBR     2:46.68
7      REBERNIK Dorotea     16/05/94     SLO      2:49.16 PB
8      YARASHEVICH Viktoriya09/02/93   BLR      2:50.10 PB
9      KENESEI Zsanett        16/03/93     HUN      2:51.45 PB
10      OLSEN Dagmar         16/07/94     DEN      2:51.75
11      SIDORSKA Olena      30/07/94     UKR      2:52.20
12      STAMBOLIC Marija    04/01/93     SRB      3:00.65

1000 m 2 Heats Girls  21 May 2010 – Für das Finale qualifiziert: 1./2.Lauf

1      TKACHUK Anastasiya    20/04/93     UKR     2:43.11 Q PB
2      SCHLAEPFER Andrina    05/05/93     SUI      2:43.72 Q PB
3     PEEL Georgia                 26/05/94     GBR     2:45.00 Q
4      DOLEK Esin Bahar         30/09/93     TUR     2:46.26 Q PB
5     YARASHEVICH Viktoriya 09/02/93     BLR     2:47.31 q PB
6      KENESEI Zsanett          16/03/93     HUN     2:48.10 q PB
7     OLSEN Dagmar             16/07/94     DEN     2:48.28 q
8     STAMBOLIC Marija        04/01/93     SRB     2:48.70 q

1     KLEIN Hannah              06/04/93     GER     2:49.37 Q
2     SIDORSKA Olena         30/07/94     UKR     2:49.55 Q
3     SNOWDEN Katie           09/03/94     GBR     2:50.10 Q
4     REBERNIK Dorotea       16/05/94     SLO     2:50.28 Q PB

 

„Nachwuchsleistungstraining in der bisher besten Qualität“

Ideal wäre, wenn die Sportlerinnen etwa 3 – 4  Wochen vor dem Jahreshöhepunkt, besser aber vor diesen Qualifikationsrennen bei einem entsprechenden Anspruchsniveau zum nachfolgenden „Nachwuchsleistungstraining in ihrer bisher besten Qualität“ wahlweise in der Lage wären. Dies wäre erforderlich, wenn zukünftig bei den Jugend – Olympics ein erfolgreiches Finale Ziel ist.                                                                                                                                             

Natürlich setzt das ein in dieser Richtung schon zielgerichtetes komplexes „Wintertraining“ voraus. Das sollte für diese kurze Mittelstrecke sowohl einen langfristigen Aufbau der Unterdistanzleistungsfähigkeit (400 m), als auch ein maximal aerobes Leistungsniveau, orientiert an der 3000 oder 5000 m Leistung (siehe Tab. unten – würde bei 85 % des Renntempo-Ziels liegen) beinhalten.

Die allgemeine Orientierung an der aeroben Schwelle reicht als Basis für diese „kurze“ Strecke nicht aus, weil der Abstand zum Renntempo-Ziel zu groß ist, d.h. bei etwa 40 % liegen würde.

Die Trainingswirkung kann verstärkt werden, wenn innerhalb der einzelnen Strecken bzw. Wiederholungen in den Trainingseinheiten die Geschwindigkeit variabel oder ansteigend gestaltet wird. Eine hilfreiche Unterstützung bietet ein Partnertraining mit einem aber leistungsmäßig stärkerem Partner. Der muß überlegen sein, die Vorgaben relativ leicht erfüllen und zu den gewünschten Trainingzielen auch „führen“ können.
   
1.    1600 + 800 + 600 + 400 m + 4 – 6 x 60 m Tp: 800 m – 400 m – 300 m – 1000 m
2.    3 – 4 x 1000 m Tp:  3´+ 4´+ 6´
3.    8 – 10 x 150m oder 8 x 200 m TW  (30+30+40+50+50 m) Tp: 90“ bzw. 2´
4.    800 + 700 Tp: 400 m, Sp: 5´ + 2 x (400 + 200 m), Tp: 200 m / Sp: 4 – 5´
5.    2 x (4 x 300 m) Tp: 2´ / Sp: 5´  oder  3 x (2 x 400 m) Tp: 2 – 3´ / Sp: 5 – 6´
6.    2 x (4 x 30 m fl) + 3 x 60 m + 3 x 100 m + 3 x 150 m HST mit Gehpausen
© Lothar Pöhlitz
 
Geschwindigkeitsorientierung 1000 m w.Jgd – Vorbereitung Ziel: 2:40,0* „Ziel – Qualitätstraining“   
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                                          Schnelligkeit ganzjährig
%    m/s    sec                    Wettkämpfe Unterdistanz 200 m / 400 m / 600 m
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120      7,50     100 m 13,3                           10 x 60 m
115      7,19     200 m 27,8 – 300 m 41,7
110      6,88     300 m 43,5 – 400 m 58,2 – 500 m 72,3
105      6,56     400 m 61,0 – 600 m – 1:31,5

100    6,25   Leistungsziel 1000 m 2:42,0 (16 – 32 – 48 – 64 – 1:36 – 2:08)
Es ist mit 800 m Durchgangszeiten von 2:06 – 2:07 und letzten 200 m um 30“ zu rechnen

95    5,94     1500 m – Ziel  4:12,5 / 600 m 1:41 – 800 2:14,5 – 1000 m 2:48,5
90    5,63     2000 m – Ziel  5:55  /  600 m 1:46,5 / 800 m 2:22,5 / 1000 m 2:58
85    5:31    3000 m – Ziel  9:25  /  400 m 75,5 / 600 m 1:52,5 / 1000 m 3:08,5

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Schwächen im Unterdistanzbereich können durch Stärken in der Überdistanz oder durch sehr gute Spurtqualitäten ausgeglichen werden

Zur mikrozyklischen Gestaltung / Belastungs- und Erholungswochen

Winter –  VP I : 6 Wochen Basisarbeit + 2×4 Wochen (3:1)* + 1×3 Wochen (2:1)*

Frühjahr – VP II : 2 Wochen Basisarbeit + 2×2 Wochen (10+4 Tage)* + 2×2 Wochen (1:1)* 
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*3:1 / 2:1 / 1:1 bedeuten 3 Wochen Belastung + 1 Woche Erholung usw. 2 Wochen (10 + 4 Tage ) = 10 Tage Belastung + 4 Tage Erholung mit Ruhetagen

Lothar Pöhlitz

 

 

author: GRR

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