Am 3. Januar 1999 war es dann endlich so weit: Der erste von mir ins Leben gerufene Lauftreff mit Start und Ziel vor dem Mommsenstadion an der Waldschulallee in Charlottenburg.
10 Jahre Sonntags-Jogging mit Bernd Hübner – Jubiläums-Trainingslauf mit Bernd Hübner am Sonntag um 10.00 Uhr vom Mommsenstadion durch den Grunewald
Am 2. Januar 1999 veröffentlichte der BERLIN-MARATHON eine Pressemitteilung, daß Bernd Hübner ab Sonntag dem 3. Januar 1999 um 10.00 Uhr ab dem Mommsenstadion eine "LLL" (LOCKER-LOCKER-LAUF-Gruppe) aufbauen will, um mit ihnen 60 – 80 Minuten durch den Grunewald zu joggen.
Drei Teilnehmer standen am Sonntag um 10.00 Uhr am Stadion um mit Bernd Hübner durch den Wald zu joggen. Es waren Hans-Jürgen Blisch, Norbert Nitsche und Bärbel Bornemann.
Das war der Beginn einer langen ehrenamtlichen Trainingslauf-Karriere für die Berliner Lauf-Gemeinde.
Horst Milde
Hier der Text in der Pressemitteilung:
"Für Läufer und Läuferinnen, die die Gesellschaft eines gemeinschaftlichen Trainings schon immer gesucht haben, bietet sich ab Sonntag, dem 3.1.1999 die Möglichkeit kostenlos den Grunewald langsam joggend kennen zu lernen, ohne in einen Verein eintreten zu müssen.
Unter Anleitung von Bernd Hübner, prominentester Läufer des BERLIN-MARATHON, da er der einzige Läufer ist, der den BERLIN-MARATHON 25mal erfolgreich absolvierte, will eine "LLL" (LOCKER-LOCKER-LAUF-Gruppe aufbauen, die sich jeden Sonntag (ab 3.1.1999) um 10.00 Uhr am Mommsenstadion, Waldschulallee 34 trifft und etwa 60 Minuten genüßlich durch den Grunewald joggt.
Duschmöglichkeiten im Stadion sind vorhanden, gemeinsames Bier im Anschluß daran im Casino ist möglich.
Für Rückfragen, Bernd Hübner: 802 72 72
Start: Sonntag, dem 3.1.1999 um 10.00 Uhr am Mommsenstadion , Waldschulallee 34
Hier ein Auszug aus dem Buch von Dr. Detlef Kuhlmann und Bernd Hübner über diese Laufaktivitäten:
Immer wieder sonntags: Hübis Lauftreff"
Am 3. Januar 1999 war es dann endlich so weit: Der erste von mir ins Leben gerufene Lauftreff mit Start und Ziel vor dem Mommsenstadion an der Waldschulallee in Charlottenburg. Ich kann nun nicht behaupten, dass ich aufgeregt gewesen wäre. Aber ein bisschen gespannt war ich schon: Würde über-haupt jemand kommen? Waren die, die mitlaufen wollten, auch einverstan-den mit meiner Streckenführung?
Würden alle das (langsame) Tempo mit-halten können? Meine Fragen erwiesen sich insofern schnell als überflüssig, als mit Hans-Jürgen Blisch und Norbert Nitsche zwei Männer und mit Bärbel Bornemann eine Frau, tatsächlich also drei Personen zum Premierenlauf kamen. Wir sind anderthalb Stunden ganz locker und langsam durch den Grunewald gelaufen, haben uns dabei prächtig unterhalten. Keiner der drei hat schlapp gemacht: Alle waren am Ende happy und versprachen wiederzukommen. Als „Locker-Locker-Langsam-Lauf-Gruppe“ haben wir uns da-mals selbst tituliert: Hübis Sonntags-Lauftreff war geboren …
Dabei kam die Bezeichnung Hübis Lauftreff gar nicht von mir selbst. Sie war – wie so vieles an Neuem und Innovativem in der Berliner Laufszene – eine begriffliche Erfindung von Horst Milde, dem langjährigen Race Director des BERLIN-MARATHONS. Ihm hatte ich irgendwann mal bei unseren zahlreichen Begegnungen von dieser Idee erzählt. Daraufhin hatte er beizeiten Pressemeldungen geschrieben und über den Marathon-Verteiler auf den Weg gebracht.
Hübis Lauftreff wurde auch gleich im Internet auf der Seite vom BERLIN-MARATHON angekündigt, was damals – wenn auch nicht in dem Umfang wie heute – schon unter Laufinteressierten durchaus als Infoquelle verbreitet war. Ursprünglich sollte der Termin speziell ein Laufangebot für die Berliner Jubilee-Club-Mitglieder werden. Außerdem wollten wir die aus-wärtigen Regierungsbediensteten ansprechen und einladen, die im Zuge des Regierungsumzugs gerade zu dieser Zeit von Bonn und aus dem restlichen Westdeutschland nach Berlin gekommen waren und möglicherweise über das Laufen Anschluss an Gleichgesinnte suchten. Und nicht zuletzt sollte Hübis Lauftreff eine Anlaufstelle für laufambitionierte Berlin-Touristen wer-den. So weit die Theorie.
Die Praxis von heute sieht dann eher so aus: Auch Jubilee-Club-Läufer gehören nach wie vor dazu. Die kenne ich natürlich alle persönlich mit Namen und mit ihren Laufgewohnheiten. Es ist auch der eine oder andere dabei, der wirklich seinen Arbeitsplatz in einem Bundesministerium hat, und Berlin-gäste „verlaufen“ sich ab und zu auch bei uns, sei es aus Hamburg, Husum oder Herford und sogar aus dem Ausland. Die meisten wohnen ohnehin in Berlin oder am Stadtrand, der gern auch als „Speckgürtel“ bezeichnet wird, was aber nicht heißt, dass von dort nur Schwergewichtige kommen. Bei mir sind alle willkommen, die laufen wollen.
Entscheidend ist für mich: Ich möchte mit vielen netten Menschen, jungen und älteren gemeinsam und oh-ne jede weitere Verpflichtung einfach nur „laufend“ unterwegs sein. Das ist für mich seitdem die schönste Beschäftigung am Sonntagmorgen. Das geht jetzt nun schon sieben schöne Jahre lang so … und mindestens sieben wei-tere schöne Jahre sollen noch folgen. Wenn es denn nach mir geht.
Wie lässt sich Hübis Lauftreff kennzeichnen? Was muss jemand wissen, der noch nie hier mitgelaufen ist? Erstens: Beim Sonntagslauftreff kann jeder mitlaufen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich … und wer unterwegs einen anderen Kurs nehmen möchte, darf trotzdem wiederkommen.
Zweitens: Der Sonntagslauftreff findet immer statt, bei Wind und Wetter, bei Sonne und im Regen. Wir sind auch schon mal bei Minus zwölf Grad und bei über 33 Grad plus gelaufen.
Drittens: Der Sonntagslauftreff wird immer dort gestartet, wo er auch endet. Nämlich vor dem Haupteingang des Mommsenstadions, ein recht bekannter Treffpunkt in der Berliner Laufszene, wo man hinterher auch duschen kann.
Viertens: Der Sonntagslauftreff findet im Winter immer um 9.30 Uhr, im Sommerhalbjahr schon um 9 Uhr statt. Dabei richten wir uns nach der allgemeinen Zeitumstellung. Fünftens: Der Sonntagslauftreff führt immer wieder über andere Strecken, und zwar hauptsächlich durch den Grunewald. Dabei sind wir mindestens rund 90 Minuten unterwegs, in der direkten Vorbereitung auf einen Marathon wird der Umfang dann im Laufe von zwölf Wochen kontinuierlich gesteigert bis hin zu Läufen mit rund 30 km um die drei Stunden, die mittlerweile fast in jedem Trainingsbuch empfohlen werden.
Das geht immer Anfang Februar und Anfang Juli los. Sechstens: Wir versuchen immer im sog. Sechser-Schnitt zu laufen. Das be-deutet dann rund zehn km in der Stunde. Manchmal werden wir schneller, doch dann wird von hinten durchgerufen: „Vorne langsamer!“
Natürlich ist unsere Laufgeschwindigkeit hier und da auch vom Streckenprofil abhängig. Aber wer den Grunewald einigermaßen kennt, der weiß, dass das kein Hochgebirge ist. Der Havelhöhenweg – eine meiner Lieblings-abschnitte – ist für uns Berliner insofern die „höchste“ Herausforderung. Da-für werden wir dann oben gleich belohnt mit einem herrlichen Panorama-blick auf die Havel mit ihren wunderschönen Wassergrundstücken und den zahlreichen Bootsanlegern.
Manchmal laufen wir auch ganz unten direkt am Wasser entlang. Wenn man so will, ist die Havel die nördlichste Begrenzung unseres Lauffeldes, im Süden sind es quasi die Krumme Lanke und der Schlachtensee und in östlicher Richtung wagen wir uns höchstens (insbe-sondere bei unseren Drei-Stunden-Läufen) bis nach Zehlendorf über die Rehwiese bzw. zu der Ausflugsgaststätte Loretta am Wannsee, wo wir meist eine kurze Pause einlegen, um uns am Wasserhahn draußen zu erfrischen. Ein sehr schöner Streckenabschnitt ist dann auch der Lauf zurück vorbei am Strandbad Wannsee über die Anhöhe Schwanenwerder … eine herrliche (Wohn-) Gegend und dazu vom Wasser umgeben.
Was die Teilnehmerzahlen anbelangt, hat der Lauftreff von Jahr zu Jahr eine enorme Wachstumsrate zu verzeichnen. Es soll aber auch erwähnt werden, dass die Fluktuation gleichfalls enorm ist. Aber das ist ganz normal bei ei-nem Lauftreff. Damit kann ich gut leben. Für mich ist es immer wieder be-eindruckend, Sonntag für Sonntag neue Gesichter zu sehen, mit unbekann-ten Menschen „laufend“ ins Gespräch zu kommen, sie zu fragen, wie sie auf genau diesen Lauftermin aufmerksam geworden sind usw. usw. So kann ich ihnen gleich das Gefühl dafür geben, dass sie genau bei diesem Lauftreff willkommen sind. Ich bemühe mich jedenfalls in dieser Richtung.
Ob mir das immer auch gleich gelingt, muss jeder selbst beurteilen. Ein fester Stamm an Mitläuferinnen und Mitläufern hat sich im Laufe der Zeit allemal herausgebildet, so dass ich immer schnell jemanden finde, wenn ich mal durch Urlaub, bei auswärtigen Familienfeiern oder wie im letzten Jahr auch leider durch meine Krankheit des Sonntagmorgens mal verhindert bin. Des-halb möchte ich hier all denjenigen ganz herzlich danken, die mich dann und wann einmal vertreten haben. Ich verzichte darauf, sie alle namentlich zu nennen, weil ich dann Gefahr „laufe“, einen zu vergessen.
Wenn ich dennoch hier Wolfgang Paech stellvertretend für alle anderen erwähne, dann hat das einen besonderen Grund: Wolfgang läuft meistens jeden Sonntag mit uns gemeinsam los, schlägt dann aber einen kürzeren Kurs ein. Er ist rund eine Stunde unterwegs und findet auch immer einige Mitlaufende, für die längere Strecken zu aufwändig sind – sei es, weil sie nach einer Pause eben erst wieder mit dem Laufen begonnen haben, sei es, weil sie wegen anderer Termine weniger Zeit mitbringen oder sonstige Gründe haben.
Im Laufe der Jahre haben mich der BERLIN-MARATHON, „Der Tagesspiegel“ und die „Berliner Morgenpost“ immer wieder medial unterstützt. Insofern haben auch sie einen hohen Anteil daran, dass es Hübis Lauftreff in dieser Form gibt. Sie machen so manchen Laufinteressierten auf uns aufmerksam.
Es gibt über das Jahr verteilt natürlich besondere Sonntage und damit besondere Läufe: der Erste im Jahr ist der Ostersonntag. Dann startet der sog. Osterhasen-Lauf statt. Im Jahr 2006 war das nun schon zum sechsten Male so. Wir starten dann ebenfalls am Mommsenstadion, laufen aber („nur“) zum Forsthaus im Grunewald, wo dann schon der Osterhase auf uns wartet, wenn er nicht gleich von Anfang an mitgehoppelt ist. Beim Revierförster ist dann fröhliches Eiersuchen angesagt. Zeit für ein Foto, einen warmen oder kalten Schluck zu trinken, bevor es auf dem gleichen Weg wieder heimwärts zum Stadion geht. Die Wegstrecke ist rund zehn km, also für jeden geübten Jogger gut zu schaffen. Für den Osterhasen-Lauf begeistern sich rund hundert Läuferinnen und Läufer, Tendenz steigend.
Ein weiterer besonderer Termin ist der letzte Sonntag vor dem BERLIN-MARATHON im September. Dann treffen wir uns unweit vom Mommsenstadion in der Waldschulallee und starten in Höhe der Hausnummer 80 mitten auf der Straße.
Genau dort wurde am 13. Oktober 1974 (welch historisches Datum!) der erste BERLIN-MARATHON als sog. 1. Berliner Volksmarathon gestartet.
Traditionell schickt uns immer Horst Milde per Pistolenschuss auf die alte Marathonstrecke, die wir entlang des Kronprinzessinnenweges parallel zur Avus-Autobahn bis etwa zur Havelchaussee zurücklegen. Damals beim ersten BERLIN-MARATHON ging der Kurs sogar noch weiter bis zum Strandbad Wannsee und musste zweimal zurückgelegt werden. Das Tempo ist selbstverständlich noch langsamer als sonst.
Die Marathonvorbereitung ist im Grunde schon abgeschlossen. Es gilt, beim Laufen Erholung zu fin-den, sich mental einzustimmen. Es ist ein wahrer Sauerstoff-Erholungslauf, den übrigens auch einige Läufer mitmachen, die in früheren Jahren den BERLIN-MARATHON gelaufen sind, sich aber inzwischen andere Ziele gesteckt haben. Für sie ist dieser Kultlauf ein Wiedersehen unter Berliner Laufveteranen …
Im Anschluss an den Lauf gibt es dann – zur Belohnung – auf der Wiese vor dem Mommsenstadion Kaffee und Kuchen, stilvoll und charmant serviert vom Ex-Konditormeister Horst Milde und seiner Frau Sabine und ein paar weiteren Helfern, darunter auch meine Frau Monika. Auch hier sind immer über hundert Marathonambitionierte dabei.
Angefangen hat alles, wenn ich mich recht erinnere, aus Anlass des 25. BERLIN-MARATHONS im Jahre 1998. Da wurde mit dieser Tradition begonnen, um sozusagen die eigene Geschichte des BERLIN-MARATHONS ein wenig ins Gedächtnis zu rufen. Was lag da näher, als sie – wenn man so will – live neu zu erlaufen auf dem damaligen Originalkurs, kein „running gag“, sondern eine wahrlich „local running history“.
Die Aufzählung der besonderen Sonntage im Jahr bei Hübis Lauftreff geht noch weiter: Vier Wochen vor dem BERLIN-MARATHON haben wir vor etlichen Jahren einen besonderen Aufruf gestartet: einen 30 km Trainingslauf, bei dem draußen am Fischerhüttenweg dann sogar ein kleiner Getränke- und Bananenstand von Horst und Sabine Milde aufgebaut war.
Seit dem Jahre 2003 ist daraus dann ein offizieller 30-km-Trainingslauf geworden, der im Stadion Eichkamp an der Harbigstraße gestartet wird, über eine 10-km-Runde durch den Grunewald in Richtung Forsthaus ins Stadion zurückführt. Jeder Teilnehmer kann dann selbst entscheiden, ob er diese Runde einmal, zweimal oder dreimal läuft.
Auch hier gibt es hinterher Kaffee und Kuchen satt. Insgesamt 1.492 Läuferinnen und Läufer waren allein im letzten Jahr dabei. Ich selbst laufe diese 30 km meist wie gewohnt im Sechser-Schnitt und finde immer einige, die dieses Tempo ebenfalls gern laufen. Das ist immer ganz nett, man unterhält sich und merkt dann gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht.
Der Osterhasen-Lauf im Frühjahr hat sein Pendant im Winter. Die Rede ist vom Gänsebratenverdauungs-Lauf immer am zweiten Weihnachtstag. Dieser Lauf ist mittlerweile über die Grenzen Berlins hinaus bekannt und hat anderswo schon eifrige Nachahmer gefunden. Die Idee ist ziemlich ungewöhnlich, der Name natürlich auch.
Seit 1999 starten wir jeweils um 10 Uhr auf der gleichen Strecke wie beim Osterhasen-Lauf zu diesem Gänsebratenverdauungs-Lauf, manchmal sogar im frischen, tiefen Schnee. Die mit den roten Weihnachtszipfelmützen ausgestatteten Läufer sind dann eine besondere Augenweide. Am Forsthaus gibt es für die, die wollen, ein Gläschen heißen Glühwein.
Der Gänsebratenverdauungs-Lauf ist also schon älter als der Osterhasen-Lauf. Weihnachten 2005 beteiligten sich knapp 300 Läuferinnen und Läufer. Manch offizieller Volkslauf in Deutschland träumt von diesen Teilnehmerzahlen. Dabei ist es nur ein lockerer Fun-Run. Mindestens einer außer mir ist beim Gänsebratenverdauungs-Lauf bisher immer dabei gewesen: Der aus dem Fundus der Deutschen Oper kostümierte Wolfgang Paech … entweder als Weihnachtsmann oder Gänserich. Ein beliebtes Motiv für Fotografen und Fernsehkameras ist diese ulkige Figur dann allemal.
Außerhalb dieser Sonntags-Lauftreff-Termine organisiere ich mittlerweile eine ganze Reihe von weiteren informellen Läufen ohne Wettkampfcharakter quer durch und rundum Berlin, bei denen jeder spontan mitlaufen kann und willkommen ist. 37 Frauen und Männer waren beispielsweise beim Startlauf in das Laufjahr 2006 dabei, dem ersten sog. Teltowkanal-Funlauf in Berlin überhaupt.
Die Namen aller Läuferinnen und Läufer habe ich mir sogar notiert, die mit mir am Samstag, dem 7. Januar 2006 morgens um 9.30 Uhr trotz (oder wegen?) Eisglätte über 15 km auf Parkwegen ganz nah am Wasser von Steglitz aus in Richtung Kleinmachnow hin und zurück gelaufen sind.
Ich habe einen aktuellen Laufkalender ins Internet gestellt, der für jeden Monat (meistens samstags) zwei bis drei besondere Landschafts-Läufe in Berlin und bis in das Berliner Umland nach Brandenburg vorsieht. Das Mot-to der Läufe könnte auch ganz gut lauten: „Laufend Kultur entdecken!“ Denn wir laufen immer wieder an interessanten geschichtsträchtigen Gebäuden, an Seen und Gewässern, an Denkmälern, aber auch an selten pas-sierten Orten, eben an allerhand Sehenswürdigkeiten vorbei, die dann die eine oder andere Verschnauf- und Fotopause verdient haben. Das war die ursprüngliche Idee, die nun immer mehr Formen angenommen und Freunde gefunden hat.
Und da fällt mir noch etwas ein, fast hätte ich es vergessen: Am 5. Januar 2003 hatten wir den fünften Geburtstag. An diesen Sonntag erinnere ich mich immer wieder gern – nicht zuletzt deshalb, weil Sabine und Horst Milde alle Anwesenden und mich an diesem kalten Wintermorgen mit einer kleinen Laudatio und mit einer Riesensektflasche als Dankeschön überrascht haben.
Am Sonntag, dem 8. Januar 2006 sind wir nun in das achte Jahr gelaufen. Ich habe wie immer unterwegs unauffällig und leise für mich die Teilnehmer durchgezählt und abgespeichert. Mit genau 62 Frauen und Männern sind wir vom Mommsenstadion aus gestartet.
Verglichen mit den drei „People“ beim ersten Sonntags-Lauftreff vor sieben Jahren ist das eine enorme Steigerung, um wie viel Prozent genau? Es sind wohl genau 2.066 %, wenn mein Taschenrechner richtig geht. Wir konnten an diesem Geburtstag leider nicht wie gewohnt durch den Grunewald laufen. Die Wege waren zu hart gefrorenen Eisflächen mutiert und einfach zu glatt und zu gefährlich. Wir laufen schließlich nicht auf Schlittschuhen oder mit Spikes.
So vergnügten wir uns auf einer reinen Bürgersteigrunde durch Zehlendorf. Es ging durch die Siedlung Eichkamp, den Auerbachtunnel, vorbei am Hagenplatz und Roseneck auf die Clayallee, dann über die Berliner Straße und die Rheinbabenallee wieder zurück.
Wir haben – wenn man so will – die Wohngegenden des amtierenden und der beiden früheren Bundespräsidenten Köhler, Rau und von Weizsäcker großzügig durchlaufen und haben dabei sogar ein kurzes Stück auf dem Kurs des „Original“ BERLIN-MARATHONS zurückgelegt. Am Ende hat mein Km-Zähler 18,4 angezeigt.
Für diese Strecke sind wir 1:55:58 Std. unterwegs gewesen, die zahlreichen Fototermine zwischendurch nicht eingerechnet. Hinterher gab es dann noch eine spontane Geburtstagsfeier in einem Umkleideraum des Mommsenstadions: Wir haben uns die Freiheit genommen, auf diesen Geburtstag mit Sekt angestoßen – auf das nun begonnene achte Jahr „Hübis Lauftreff“.
Schön so. So kann es weitergehen …
Entnommen dem Buch: "BERLIN-MARATHON … " von Bernd Hübner und Dr. Detlef Kuhlmann