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2012

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann liest ... Zurückgeblättert und zum Nachlesen empfohlen: Die 25 wichtigsten literarischen Laufbücher aus 250 LAUFZEIT-Heften - Mit Werken von Achim Achilles bis Klaus Weidt - ©Horst-Dieter Bellack

Zurückgeblättert und zum Nachlesen empfohlen: Die 25 wichtigsten literarischen Laufbücher aus 250 LAUFZEIT-Heften – Mit Werken von Achim Achilles bis Klaus Weidt – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat gelesen ….

By GRR 0

250 Hefte LAUFZEIT … und (fast) in jeder Ausgabe haben wir ein literarisches Laufbuch in der Rubrik „Laufliteratur" vorgestellt. Die Rubrik ist damit fast genauso alt ist wie LAUFZEIT und erfreut sich immer noch reger Beliebtheit bei unseren Leserinnen und Lesern: Die kurzen Texte über die Bücher animieren manche zum genaueren Nachlesen – frei nach dem Motto: Wer viel läuft, liest auch viel über das Laufen.

Aus Anlass der 250. Ausgabe von LAUFZEIT hat Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, der die Rubrik von Beginn an für LAUFZEIT betreut und im Hauptberuf Sportpädagogik an der Leibniz Universität Hannover lehrt, noch einmal in seiner Bibliothek gekramt und eine Liste mit den 25 wichtigsten literarischen Laufbüchern zusammen-gestellt. Natürlich ist das eine „subjektive" Liste, der weder absolute Verkaufszahlen noch irgendwelche Rankings zugrunde liegen.

Die Liste zeigt vielmehr die breite Palette der thematischen Zugänge, die mittlerweile für literarische Textformen zum Laufen genutzt werden: Laufreportagen, Laufbiografien, Laufgedichte, Laufkochbücher, Laufkrimis, Laufzitate, Lauflesebücher … wie immer man auch die Themenkomplexe treffend umreißen mag – im Grunde geht es immer darum: Es wird geschildert, was besonders schön oder besonders schrecklich ist beim Laufen.

Wir werden dabei mitgenommen auf eine Lese-Laufreise. Jeder kann sich so oder so angesprochen fühlen. Unsere Liste zum 250. Heft von LAUFZEIT soll ein „appetizer" sein und zugleich die Werke in Erinnerung rufen, die irgendwann mal in LAUFZEIT vorgestellt wurden, aber möglicherweise längst in Vergessenheit geraten sind.

Die Liste soll aber vor allem eine Einladung an Sie sein, liebe Leserinnen und Leser – sei es zur Lektüre der Bücher oder vielleicht auch (nur) zum Verschenken des einen oder anderen Titels.

Die 25 wichtigsten literarischen Laufbücher werden in dieser 250. Ausgabe von LAUFZEIT nicht nur mit den üblichen bibliografischen Angaben aufgeführt. Unser langjähriger Literatur-Experte Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, der seit 1990 auch den Literatur-Marathon beim Berlin-Marathon leitet, hat jeweils eine kurze Begründung hinzugefügt, warum er ausgerechnet dieses (und kein anderes) Buch empfiehlt und in die Liste aufgenommen hat:

Was ist so originell an dem Buch? Was macht es so einzigartig gegenüber all den anderen zighundert Titeln, die hier nicht präsentiert werden. Doch nun erst mal der Reihe nach – nämlich nach dem Alphabet der Autorinnen und Autoren der Werke:

Achim Achilles: Achilles´ Verse. Mein Leben als Läufer. München: 2006 Wilhelm Heyne Verlag. 222 S.; € 7,95

Dieses Buch gehört dazu, weil Achim Achilles als bekanntester unbekannter Freizeitläufer der Laufbewegung in Deutschland eine inzwischen unüberhörbare Stimme verliehen hat. Er schreibt das auf, was Millionen Läufer an Höhen und Tiefen ihres Läuferlebens mit den eigenen Fersen erfahren haben. Wer seine Bücher noch immer nicht kennt, läuft neben der Spur …und weiß vermutlich auch noch nicht, dass sich hinter dem Pseudonym Achim Achilles der bekannte Berliner Journalist Dr. Hajo Schumacher verbirgt.

Dieter Baumann: Laufende Gedanken. Tübingen 2009. 206 S. 17,90 €

Dieses Buch gehört dazu, weil es ein autobiografisches Zeugnis darüber abliefert, wie man vom Hochleistungsläufer zum Lebensläufer wird und dazu noch kluge und unterhaltsame Gedanken laufend zu Papier bringt. Der Olympiasieger über 5.000 von Barcelona stellt den laufenden Beweis dar, wie man dem Laufen auch jenseits seiner Karriere treu bleiben kann. Das Büchlein lässt sich leicht und locker zwischen den (eigenen) Läufen lesen. Wer noch nicht selbst läuft, kann sich von den kurzen Texten ein wenig inspirieren lassen.

Rolf Bläsing: Der Halbmarathon-Mann. Roman. Berlin 2008. 268 S.; 8,95 €

Dieses Buch gehört dazu, weil der Roman nicht nur von dem im Titel angekündigten Halbmarathon-Mann Ralf Rimbach, sondern auch von Julia Jenner, seiner in Aussicht stehenden erotischen Eroberung handelt. Eine halbe Marathondistanz Laufstrecke und die Vorbereitung … schön garniert mit einer prickelnden Liebesgeschichte – fast so anstrengend und anregend wie im richtigen Leben. Das alles spielt übrigens in Kassel, dem geografischen Herzen Deutschlands.

Heiner Boberski: Mythos Marathon. Schicksale – Legenden – Höhepunkte. 2500 Jahre Langstreckenlauf. St. Pölten 2004. 207 S.; 21,90 €

Dieses Buch gehört dazu, weil es fast eine Art Pflichtlektüre ist für all diejenigen, die schon mal Marathon gelaufen sind oder einen solchen in nächster Zeit beabsichtigen. Allerdings geht es hier nicht Trainingspläne und Wettkampftipps, sondern um die facettenreiche Weltgeschichte des Marathonlauf schlechthin, einfühlsam geschrieben von einem Theaterwissenschaftler und Journalisten mit eigener Marathonkarriere.

Walter Drögenpütt: Hätte dieser Grieche nicht schon nach 20 Kilometern tot umfallen können? Das Buch der Laufzitate. Bielefeld 2010: Covadonga Verlag. 158 S.; 9,80 €

Dieses Buch gehört dazu, weil es eine einzigartige Fundgrube für Zitate zum Laufen ist, die von wichtigen und gewichtigen Leuten in die Welt gesetzt wurden. Drögenpütt, ein gelernter Fischwirt, der dank eines als Nikolausgeschenk erhaltenen Loses der Glücksspirale als Privatier von einer monatlichen Sofortrente lebt und daher viel Zeit hat zum Sammeln, hat sie in 21 Kategorien sortiert und als Buch publiziert. Sogar an Goethe hat er gedacht: „Lieber laufen als faulen".

Jean Echenoz: Laufen. Roman. Berlin 2009. 126 S.; 18,- €

Dieses Buch gehört dazu, weil es als Sportroman in der Unterabteilung „Laufen" dazu gehören muss – schließlich wird hier ein fiktionales Porträt des schnellsten Langstreckenläufers seiner Zeit abgeliefert: Emil Zátopek, die sog. tschechische Lokomotive, der eigentlich nie Läufer werden wollte und dann in Helsinki 1952 gleich dreimal Gold innerhalb von zehn Stunden abräumte (über 5.000 und 10.000 m sowie im Marathon). Der Roman ist aus dem Französischen übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel.

Klaus Eckardt: Marathon-Mord. Ein Oberschwaben-Krimi. Tübingen 2011: Silberburg-Verlag. 190 S.; 9,90 €

Dieses Buch gehört dazu, weil der Autor Klaus Eckardt beides sehr gut  kann – ausdauernd laufen und andauernd Krimis schreiben. Dieser spielt sogar bei Deutschlands größtem und schnellsten und … überhaupt passiert die schreckliche Tat beim Berlin-Marathon am Sonntag, dem 28. September 2008 unterwegs irgendwo zwischen Schöneberg und Steglitz, wo „warmes weiches Blut floss über sein schweißnasses Gesicht." Der Rest ist Aufklärungsarbeit.

Robert Hartmann: Läufergeschichten aus Afrika. Hasselroth 2004. 172 S.; 19,90 €

Dieses Buch gehört dazu, weil es uns Leseerfahrungen aus der afrikanischen Welt der Wunderläufer ermöglicht und dazu von einem absoluten Experten geschrieben ist: Robert Hartmann, im Hauptberuf Sportjournalist, gilt als profunder Kenner der afrikanischen Laufszene und besitzt sogar mittlerweile ein eigenes Haus auf der Kazi-Mingi-Farm von Kipchoge Keimo in Kenia. In seinen Geschichten geht es um Lauflegenden wie Wilson Kipketer und Tekla Loroupe, um Moses Tanui und nicht zuletzt auch um Paul Tergat.

Günter Herburger: Lauf und Wahn. Frankfurt 1990. 274 S.; (nur noch antiquarisch)

Dieses Buch gehört dazu, weil es vom prominentesten deutschsprachigen Schriftsteller stammt, der als passionierter Langstreckenläufer mit internationaler Wettkampfteilnahme seitenweise Langstreckentexte produziert hat. Der Band verarbeitet Herburgers läuferische Anstrengungen (z.B. bei Marathaons in Berlin und anderswo) zu anspruchsvoller Laufliteratur und ist der Auftakt zu einer Triologie gewesen, zu der die späteren Bände „Traum und Bahn"  sowie „Schlaf und Strecke" gehören.

Bernd Hübner: Berlin-Marathon. Eine Liebeserklärung. Aachen 2007. 162 S.; 14,95 €

Dieses Buch gehört dazu, weil ein Buch zum Berlin-Marathon … und erst recht „Eine Liebeserklärung" in dieser Liste nicht fehlen darf. Wer könnte die besser schreiben als der Mann, der fast bei allen Berlin-Marathons dabei war: Der Berliner Bernd Hübner ist der „Läufer der ersten Stunde" und war schon bei der Premiere am 13. Oktober 1974 am Start. Das Buch enthält ein Nachwort von Horst Milde, dem langjährigen Race Director des Berlin-Marathons.

Haruki Murakami: Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede. Köln 2008. 166 S.; 16,90 €

Dieses Buch gehört dazu, weil es sich hier um einen der bekanntesten japanischen Autoren handelt, der auch bei uns gern gelesen wird. Haruki Murakami ist selbst ein passionierter Langstreckenläufer, der eben sehr genau weiß, wovon er redet, wenn er vom Laufen redet. Vor über 30 Jahren hat er das für sich entdeckt. Seitdem legt er meist täglich eine 10-km-Runde zurück. Die Zeit spielt inzwischen keine Rolle mehr. Haruki ist vom Jahrgang 1949.

Péter Nádas: Der Lebensläufer. Ein Jahrbuch. Berlin 1995: Rowohlt. 397 S.; (nur noch antiquarisch)

Dieses Buch gehört dazu, weil kein anderer Autor beiläufig so tief schürfend und einfühlsam über das Laufen geschrieben hat. Es geht vordergründig um die „ausgedehnten Waldläufe". Der Erzähler verbindet die geläufigen Bewegungen des Laufens mit Stimmungen des Körpers und komponiert sie quasi Schritt für Schritt neu. Am Anfang war Laufentzug wegen des geschwollenen Zehs. Jeder Lauf ist geprägt von dem Streben nach Gleichmut, eins zu sein mit sich und mit der Strecke, die man läuft – eine klangvolle Laufsinfonie.

Tom Ockers: Eis-Lauf. In der Kälte des Sibirien-Marathons. Econ Ullstein List Verlags GmbH: München 2002. 301 S.; (nur noch antiquarisch)

Dieses Buch gehört dazu, weil es von dem kältesten Marathonlauf aller Zeiten handelt, der zudem (wie sich erst später herausstellt) gar kein richtiger Marathon ist. Bei rund 42 Grad minus starteten 148 zumeist russische Läuferinnen und Läufer unter lebensgefährlichen Bedingungen, darunter der Autor Tom Ockers, zwischen 1989 und 1998 beim NDR und bei der ARD als Redakteur und Producer tätig, bevor er seitdem als freiberuflicher Autor arbeitet. Ob sie ankommen werden? Am besten hinten im Buch nachlesen.

Renée Pleyter: Tödlicher Hermannslauf. Pendragon: Bielefeld 2009. 224 S.; 9,90 €

Dieses Buch gehört dazu, weil es vermutlich das einzige Laufbuch deutschlandweit ist, das einen Gerichtsstreit mit riesigem Presseecho ausgelöst hat. Dabei geht es nur um den Landschaftslauf zwischen Detmold und Bielefeld über gut 30 km. Angeblich sei der Titel Hermannslauf geschützt, argumentierte Veranstalter TSVE 1890 Bielefeld, der im Vorfeld vom Verlag nicht um Einverständnis für das Druckerzeugnis gefragt worden war und deswegen vor Gericht zog. Die Klage wurde jedoch (vor dem Lauf 2009) zurückgezogen.

Daniel de Roulet: Die blaue Linie. Zürich: Limmat Verlag 1996. 188 S.; 19,50 €

Dieses Buch gehört dazu, weil wir hier zusammen mit Max entlang der blauen Linie mitlaufen können beim berühmtesten aller Marathonläufe: dem New York City Marathon mit dem Start an der Mautstelle der Verrazano-Brücke, durch Brooklyn, Manhattan und die Bronx bis schließlich zur 62. Straße Central Park West. Es muss der lauf 1992 gewesen sein, bei dem Gret Waitz, die norwegische Weltklasseläuferin und der NYCM-Renn-Direktor Fred Lebow zusammen unterwegs waren. Es sollte ihr letzter Lauf gewesen sein.

Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts. Roman. Rowohlt Verlag: Reinbek bei Hamburg 2011. 426 S.; 19,95 €

Dieses Buch gehört dazu, weil der Autor Eugen Ruge selbst Marathonläufer ist (Bestzeit 3:03:51 in der Berliner Wuhlheide 2006) und mit diesem Familienroman den Deutschen Buchpreises 2011 gewonnen hat. Doch damit nicht genug: Wer den Wälzer ganz liest, erfährt, dass Alexander, die Hauptfigur, auch Marathonläufer ist: „Das weiß er vom Marathon", heißt es an einer Stelle, wo er sich an einen Marathon erinnert, „wo sie ihn akut dehydriert aus dem Rennen gefischt haben."

Eva-Maria von Schablowsky: Läuft Ihr Mann auch? Düsseldorf: Universitas Verlag 2001. 127 S.; 9,90 €

Dieses Buch gehört dazu, weil Eva-Maria als die erste Frau gilt, die laufliterarisch tätig geworden ist und über eine mehrbändige Produktion verfügt, die man auch als „Ehefrauen-Fan-Laufliteratur bezeichnen könnte. Dazu muss man wissen, dass sie ausschließlich „über den großen Meister, meinen Aktiven, den Hausherrn, den alten Knaben und den meinigen", nämlich ihren erst spät zum Wettkampfläufer gewordenen Mann Georg schreibt. Die Läuferfrau ist nie selbst mitgelaufen, aber eine fortschreibende eheliche Begleitung.

Jürgen Schiffer: Wege zur Marathonliteratur. Eine kommentierte Bibliografie. Köln 2002; 553 S.; 24,80 €

Dieses Buch gehört dazu, weil bei einer Liste von 25 Büchern natürlich keins fehlen darf, in dem weitere vorgestellt werden, die über das Laufen geschrieben wurden. Diese Bibliografie enthält insgesamt 1.888 Literaturhinweise zu unterschiedlichen Marathon-Wissens-Gebieten (z.B. Lauftechnik, Leistungsdiagnostik), aber eben auch Hinweise über weiterführende Laufliteratur. Der Autor ist schließlich Experte: Er arbeitet als stellvertretender Leiter der Zentralbibliothek der Deutschen Sporthochschule Köln.

Siegfried R. Schmidt: pulsschlag. Gedichte und Geschichten zum Ausdauersport. Zwiebelzwerg Verlag: Willebadessen 2009. 64 S.; 8,50 €

Dieses Buch gehört dazu, weil der pensionierte Berliner Berufsschullehrer Schmidt in seinen Versformen bei den vielfältigen verbalen Variationen des Laufens immerzu auch seinen eigenen Laufschritt reproduziert. Er begegnet uns im wahrsten Sinne des Wortes als laufender Dichter und als dichtender Läufer in Versen und auf Füßen. Da wird Zeile für Zeile sorgsam gesetzt. Da sitzt jedes Wort. Da kommen aber auch Überraschungen vor, über die wir schmunzelnd stolpern.

Frank Schnitzler: Marathonfieber. Sechs Monate neben der Spur. Ad hoc-Verlag: Neuwied 2007. 174 S; 19,80 €

Dieses Buch gehört dazu, weil hier Läuferinnen und Läufer mit Bild und Text aus einem Blickwinkel betrachtet werden, wie dies äußerst selten vorkommt: Fotograf Schnitzler begleitet eine Gruppe auf dem langen (Trainings-) Weg zum Marathon in bzw. nach Berlin. Es sind ausnahmslos Breitensportler, die sich (mindestens) einmal im Leben den Traum vom Erreichen des Ziels nach einem Lauf über 42,195 km verwirklichen wollen. Ein Buch als Drehbuch.

Werner Sonntag: Laufende Vorgänge. „Irgendwann mußt du nach Biel" und andere literarische Texte über das Laufen. Ostfildern: Verlag Laufen und Leben 1996. 182 S.; 29,- €

Dieses Buch gehört dazu, weil schließlich der „Nestor" der laufliterarischen Szene mit seinem Hauptwerk vertreten sein muss, zumal hier sein Klassiker aus dem Jahre 1978 „Irgendwann mußt du nach Biel" enthalten ist. Dieser Text wird auch gern als Lauf zu sich selbst apostrophiert: Werner Sonntag (geb. 1926) spurt uns dafür den Weg vor. Die anderen Texte kommen teils humorvoll-heiter, teils köstlich-komisch daher und haben zwar ihren Ausgangs­punkt beim Laufen, enden manchmal aber ganz woanders.

Manfred Steffny: Manfred Steffnys Laufjahr: Als 2000-Füßler durch fünf Kontinente. Erkrath: Edition Spridon 2001. 184 S.; 15,- €

Dieses Buch gehört dazu, weil es zum einen stellvertretend für die Vielzahl von Steffny-Büchern steht und weil es zum anderen das einzige „richtige" Lauftagebuch auf dem Markt ist. Manfred Steffny, Journalist und olympischer Marathonläufer aus Düsseldorf, hat jeden Tag des Jahres 2000 mit mindestens ein paar Sätzen, meistens aber gleich in ein paar Textabschnitten schriftlich festgehalten, an dem er gelaufen ist. Das mögen von 365 Tagen weit mehr als 300 sein. Wer kein Tagebuch führt, kann hier eins lesen.

Leo Stierhof: Lebe und laufe. Erfahrungen eines Ultraläufers. Berlin 2008: Frieling. 128 S.; 7,90 €

Dieses Buch gehört dazu, weil der Autor Leo Stierhof (Jahrgang 1939) ein andauernd schreibender Ausdauersportler „auf Lebenszeit" ist. Dieses Buch ist das dritte und derzeit jüngste, das er in einem Verlag publiziert hat, wo man Geld als Druckkostenzuschuss mitbringen muss. Stierhof führt uns ein in seine „heile" Welt des Laufens und beklagt sich am Ende doch, dass sich für seine vorherigen Bücher niemand groß interessiert hat – mutig, wenn er weiter publiziert. Danke für die Kostenübernahme!

Kathrine Switzer: MARATHON-WOMAN. Die Frau, die den Laufsport revolutionierte. Hamburg 2011: spomedis. 432 S.; 22,95 € 

Dieses Buch gehört dazu, weil keine andere Autorin die Geschichte der modernen Frauenlaufbewegung so mit ihrer eigenen Biografie verbinden kann wie die US-Amerikanerin Kathrine Schwitzer – jene mutige Frau, die 1967 in die Männerdomäne Marathon einbrach: Kathrine Schwitzer absolvierte als erste Frau überhaupt einen Marathon, durfte aber eigentlich damals in Boston als Frau gar nicht mitlaufen. Die Journalistin und Läuferin Gesine Strempel hat das wertvolle WOMAN-Werk übersetzt.

Klaus Weidt: Laufend auf dem Rennsteig. Geschichte und Geschichten des GutsMuths-Rennsteiglaufes. Berlin 2007. 128 S.; 5,- €

Dieses Buch gehört dazu, weil stellvertretend für die witzige Sammlung der kleinsten Laufbücher der Welt steht, die alle etwa so groß sind wie ein Kinder-Portemonnaie. Klaus Weidt, der Berliner Journalist und Begründer dieser Zeitschrift hat sie geschrieben – dieses handelt vom traditionsreichen Rennsteiglauf, jenen 300 km Wettkampfstrecke. Hier ist für alle Läuferinnen und Läufer, die beim größten Crosslauf Europas (noch nicht) dabei waren, was an Texten drin.

 

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat gelesen …. Erschienen in LAUFZEIT – Nr. 250 – 12/2012

 

author: GRR

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