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2008

Umso besser geriet sein Einstand in der Nationalmannschaft: Mit zwei vollkommen gleichmäßigen Rennhälften erreichte er bei der „Nacht von Flandern“ die neue Bestleistung mit Verzögerung, kam auf 7:21:42 h und erzielte mit seinen Teamkameraden Michael Sommer und Michael Becker in der Teamwertung den fünften Rang.

Zum 40. Geburtstag von Sven Kersten, dem Ultramarathonläufer – Von Volkmar Mühl

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Ich lernte Sven Kersten am 13. August 2005 kennen, als er bei der 100 km-DM in Leipzig, seinem ersten Ultramarathonlauf, auf Anhieb Platz vier erzielte. Mit seiner Leistung von 7:25:21 h waren er und Trainer Heinrich Scholtyssek zwar nicht rundum zufrieden, denn er hatte zwischen km 60 und 90 eine für einen zu flotten Rennbeginn nicht untypische Schwächephase durchstehen müssen, konnte aber mit einer schnellen 41er Schlussrunde am Ende noch einmal seine typische Stärke ausspielen.

Zuvor war er mir von seinem damaligen Vereinskameraden Franz Feddema als Nachwuchstalent für die DLV-100 km-Nationalmannschaft ans Herz gelegt worden: „Achte mal auf den Sven, der läuft Marathon unter 2:30 und hat bestimmt auch Potenzial auf den 100 Kilometern…“

Zum ersten Nationalteameinsatz kam es dann auch bereits Mitte Juni 2006 im belgischen Torhout, als Sven Kersten für die 100 km-EM nominiert wurde. Sieben Wochen zuvor war es bei der DM in Rodenbach ganz und gar nicht nach Wunsch gelaufen: Aus der angepeilten neuen Bestleistung wurde eine 7:32:39 h, eine Zeit, die seinen Erwartungen nicht entsprach.

Umso besser geriet sein Einstand in der Nationalmannschaft: Mit zwei vollkommen gleichmäßigen Rennhälften erreichte er bei der „Nacht von Flandern“ die neue  Bestleistung mit Verzögerung, kam auf 7:21:42 h und erzielte mit seinen Teamkameraden Michael Sommer und Michael Becker in der Teamwertung den fünften Rang.

Wie es sich gehört, erreichte er seinen Saisonhöhepunkt am 8.10.2006 beim 100 km-Weltcup in Misari/Korea, wo er sich mit 7:14:26 h erneut steigerte und gemeinsam mit Michael Sommer und Jörg Hooß die Bronzemedaille errang – mit gerade einmal eineinhalb Minuten vor dem japanischen Männerteam.

Auch 2007 lief es bei Sven Kersten rund: Erneut gelang ihm bei Weltcup/EM im September mit 7:11:35 h eine neue persönliche Bestleistung und wieder reichte es zu einer internationalen Medaille, die er gemeinsam mit Jörg Hooß und Helmut Dehaut mit Rang drei bei der EM gewann.

2008 hingegen sollte nicht sein Jahr werden: Bei der DM am 5. April in Kienbaum wegen Verletzungsproblemen im Vorfeld mit 7:28:53 h deutlich unter Wert geschlagen, bekam er die gesundheitlichen Beeinträchtigungen auch in den Folgemonaten nicht in den Griff und musste schließlich seine Teilnahme an 100 km-Weltcup/EM im November in Italien enttäuscht absagen.

Im Augenblick sieht es so aus, als seien die hartnäckigen Verletzungsprobleme überwunden und ein kontinuierliches Training mit dem Ziel einer konkurrenzfähigen Leistung bei 100 km-Weltcup und EM am 19. Juni kommenden Jahres in Torhout möglich.

Wir drücken unserem VFUM-Mitglied die Daumen, dass der Ort seines ersten Nationalteameinsatzes sich als gutes Omen für seine mögliche Rückkehr ins DLV-100 km-Nationalteam erweisen möge und er seine sportlichen Ziele dort erreicht.

Zum heutigen runden Geburtstag wünschen wir Sven Kersten aber erst einmal Gesundheit, Wohlergehen sowie privates und berufliches Glück.

Volkmar Mühl

Verein zur Förderung des Ultramarathonlaufs in Deutschland

author: GRR

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