Mo Farah ist wieder da und gewinnt Gold über 10.000 m vor seinem Landsmann Andy Vernon ©UKA Athletics
ZÜRICH 2014 – EM-Aktuell: Mo Farah ist wieder da und gewinnt Gold über 10.000 m vor seinem Landsmann Andy Vernon
Nach einem zuvor verkorksten Jahr hat der aktuelle Doppel-Olympiasieger und Doppel-Weltmeister Mo Farah just zur rechten Zeit noch die Kurve bekommen: Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich gewann der Brite die Goldmedaille über 10.000 m, die er bei diesen Titelkämpfen bereits vor vier Jahren in Barcelona geholt hatte. Damit meldete sich der 31-Jährige eindrucksvoll zurück.
Im Züricher EM-Finale hielt sich Mo Farah zunächst zurück und sortierte sich ganz hinten im Feld ein. Allmählich kam er nach vorne, doch dann war es der aus Kenia stammende Türke Polat Kemboi Arikan, der das Tempo forcierte. Gemeinsam mit seinem Landsmann Ali Kaya bestimmte er das Geschehen an der Spitze. Die Spitzengruppe wurde kleiner, doch das Tempo war nicht schnell genug, um Mo Farah in Schwierigkeiten zu bringen.
Der Brite war es seinerseits, der dann in der Endphase wieder nach vorne ging. Am Ende entwickelte sich ein Zweikampf mit Kaya, der wie Arikan aus Kenia stammt und vor einem Jahr bereits Junioren-Europameister über 5.000 und 10.000 m wurde. Der Neu-Türke musste sich jedoch auf der Zielgeraden endgültig geschlagen geben. Und am Ende verlor er sogar noch die Silbermedaille, denn von hinten kam Farahs Landsmann Andy Vernon und schnappte sich Rang zwei.
Farah gewann in 28:08,11 Minuten im strömenden Regen vor Vernon (28:08,66) und Kaya (28:08,72). Vierter wurde der Titelverteidiger Polat Kemboi Arikan in 28:11,11 vor dem Belgier Bashir Abdi (28:13,61).
Nicht am Start war Arne Gabius (LAV Stadtwerke Tübingen), da er sich entschlossen hat, sich voll auf die 5.000 m zu konzentrieren. Dieses Finale findet am Sonntag statt. Hier ist Mo Farah nach seinem 10.000-m-Sieg der große Favorit.
Für die Briten war es am Dienstagabend der zweite EM-Doppelsieg über 10.000 m in der Geschichte der Titelkämpfe. Vor vier Jahren hatte in Barcelona Chris Thompson hinter Mo Farah Silber gewonnen. „Dieser Sieg bedeutet mir viel. Vor ein paar Wochen war ich krank, aber zuletzt lief das Training gut“, sagte Mo Farah, der zunächst im Frühjahr beim Halbmarathon in New York Pech hatte, als er stürzte.
In der Folge verausgabte sich der Olympiasieger in diesem Rennen derart, dass er im Ziel zusammenbrach und kurze Zeit das Bewusstsein verlor. Sein Marathon-Debüt in London lief dann nicht so gut wie erhofft. Mit 2:08:21 Stunden lief er zwar ein für europäische Verhältnisse ausgezeichnetes Debüt, doch Farah hatte mehr erwartet. Zudem hatten die Vorbereitung und das Rennen mehr Energie gekostet als gedacht.
Gesundheitsprobleme folgten in der Vorbereitung auf die Commonwealth Games. Nach einem weiteren Zusammenbruch nach einem Trainingslauf und Unterleibsproblemen verzichtete Farah auf die Commonwealth Spiele und konzentrierte sich stattdessen auf die EM.
In Zürich meldete er sich nun eindrucksvoll zurück und sagte nach dem 10.000-m-Triumph: „Ich freue mich nun auf die 5.000 m und hoffe, dass ich wieder ein gutes Rennen laufen kann.“
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