Titelbild der Ausgabe 5/2022 der Zeitschrift Leistungssport - Foto: Philippka-Verlag
Zeitschrift Leistungssport: Ausgabe 5/2022 erschienen
Die aktuelle Ausgabe der DOSB-Zeitschrift Leistungssport präsentiert wieder zahlreiche sportwissenschaftliche und sportpraktische Beiträge.
Im Brennpunkt der Ausgabe stehen Depressionen im Spitzensport: Soziologische Diagnosen von Felix Kühnle. Depressionen gelten häufig als Tabuthema, auch im Spitzensport. Aus soziologischer Sicht sind Depressionen bei Athleten nicht allein als psychische Krankheit zu verstehen, sondern als gesellschaftlicher Diskurs, der seinen eigenen Regeln folgt.
Im vorliegenden Beitrag werden ausgewählte Diagnosen der soziologischen Forschung zum Thema präsentiert – beginnend mit dem Blick auf die Massenkommunikation über die Online-/Social-Media- und therapeutische Kommunikation bis hin zu Autobiografien depressiver Athleten.
Mit dem Beitrag von Wolfgang Killing Meisterlehren: Was wir von erfahrenen Trainern lernen können starten wir eine Beitragsserie, die uns die folgenden Leistungssport-Ausgaben begleiten wird. Sportlicher Erfolg hängt in hohem Maße von der konsequenten Nutzung der Wissens- und Erfahrungsschätze einer erfolgreichen Spitzentrainerschaft ab. Wie diese Wissensreserve „angezapft“ werden kann, wird am Beispiel der Leichtathletik aufgezeigt.
Beleuchtet werden Eckdaten der Untersuchung sowie Positionen zum langfristigen Leistungsaufbau. Die technische und konditionelle Vorbereitung, der Stellenwert der Trainer in unserer Gesellschaft und Positionen zum Training und Wettkampf bei Frauen folgen.
Kompetenzorientierung und Digitalisierung im Trainerwesen – Hürdenlauf oder Doppelpass? Dieser Fragestellung gehen Frank Vohle und Ralf Sygusch nach. In Ergänzung zu den Beiträgen über digitale Bildung (Vohle, 2017) und zum DOSB-Kompetenzmodell (Sygusch et. al, 2020) werden in diesem Artikel die Verbindungslinien beleuchtet: der Doppelpass der beiden Ansätze. Die leitende These ist, dass Kompetenzorientierung von einer didaktisch motivierten Digitalisierung profitieren und innovative Impulse geben kann.
Die Beitragsserie Trainer*in-Projekte realisieren – Impulse für TrainerInSportdeutschland setzen von Eva Zehnder/Wiebke Fabinski u.a. wird fortgesetzt. Das Kernstück des Projekts TrainerInSportdeutschland sind die Trainer*in-Projekte. Die Sportorganisationen haben hier die Möglichkeit, Trainer als Kernaufgabe zu setzen und Ideen und Projekte zu realisieren, die dazu beitragen, sich der Vision Trainer*in 2026 zu nähern. In diesem Beitrag werden weitere interessante Projekte mit dem Fokus auf dem Selbstbild der Trainer vorgestellt.
In dem Beitrag Trainerinnen/Trainer und Handelnde im Nachwuchsleistungssport – Eine Umfrage zum Wissens- und Informationsbedarf von Stefan Arenz, Kristina Flasch und Antje Hoffmann wird der Fokus auf das Wissensmanagement im Leistungssport gerichtet. Im Rahmen einer Umfrage geht es um die Beantwortung der Frage, wie der Wissens- und Informationsbedarf von Trainern und in den Nachwuchsleistungssport involvierten Personen aussieht. Dazu wurde eine Online-Umfrage konzipiert, an der 257 Personen teilnahmen. Das Spektrum der Fragen bezieht sich auf gewünschte Inhalte, Formate, Plattformen und Umfänge.
In zwei Beiträgen geht es um Führungsfragen. Im Leistungssport ist ein komplexes Management im Umfeld von Athleten und Mannschaften zu erledigen. Gefragt ist der Trainer als kompetente Führungsperson. Wie Positive Leadership, wobei rhetorisch-kommunikative Qualitäten eine zentrale Rolle spielen, im Leistungssport gelingen kann, hat der erste Beitrag dieser Serie von Michael Welke vermittelt. Nach der Fokussierung auf die Bereiche Standing und Delegation geht es in diesem finalen Beitrag um Coaching, sprich dem Leistungstrainer als Personalentwickler.
Um den Akteuren an der Basis selbst eine Stimme zu verleihen, wird in einem von Achim Weiand und Rupert Bardens geführten Interview der Fokus auf die Trainings- und Wettkampfpraxis gerichtet. „Menschen ermutigen und befähigen – das heißt Führung“ lautet das Credo von Thorsten Leibenath aus der Perspektive eines Trainers/Sportdirektors aus dem Basketball.
Christoph Mühlbergers Beitrag aus der Praxis behandelt das Thema Verletzungsprävention für Trainer bei der Hilfestellung im Gerätturnen. Ist der Trainer durch eine Verletzung in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt, können sich umfangreiche negative Konsequenzen auf das sportliche Gesamtziel ergeben. Dies gilt insbesondere für die Hilfestellung im Gerätturnen. Nach einer Analyse der Thematik werden grundlegende Empfehlungen gegeben und erste Übungsansätze für den Trainingsalltag aufgezeigt.
Neben diesen Originalbeiträgen berichten Kerstin Henschel, Antje Hoffmann und Kristina Flasch unter dem Motto Austausch und Nutzen für die Trainer*innen-Arbeit im Fokus über das IAT-Nachwuchsleistungssport-Symposium 2021, das Corona bedingt erst im Frühjahr dieses Jahres stattfinden konnte. Gunter Straub berichtet über das 36.Symposium des Verbandes Deutscher Tischtennistrainer, ein sportartübergreifendes Experiment der besonderen Art.
Im Trainers Digest wirft Arnd Krüger einen Blick zurück auf die heiteren Olympischen Spiele von München vor 5 Jahrzehnten. Außerdem wird über das Thema Training für den Nachwuchs, im Spannungsfeld zwischen Kinderarbeit und Persönlichkeitsbildung berichtet.
Zur aktuellen AUsgabe „Leistungssport“ >>>
Quelle: DOSB – Autor: Helmut Nickel