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18
05
2010

Der nächste Ausstellungsort steht bereits fest. Vom 1. November bis 31. Dezember 2010 gastieren die „Vergessenen Rekorde" in Offenbach am Main, der Geburtstadt von Helene Mayer.

„Zeitgeschichte des Sports“ – Wanderausstellung Vergessene Rekorde wird für 3 Jahre von der Bundeszentrale für Politische Bildung gefördert – Nächster Ausstellungsort Offenbach am Main

By GRR 0

Seit dem 3. Mai 2010 steht es fest. Die Wanderausstellung „Vergessene Rekorde – Jüdische Leichtathletinnen vor und nach 1933“ kann weiter auf Reisen gehen. Die in Kooperation mit dem Zentrum Deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e.V. erstellte Präsentation der Professur Zeitgeschichte des Sports wird für die nächsten drei Jahre mit 54.900 € durch die Bundeszentrale für Politische Bildung (BpB) gefördert.

Damit erhalten ab sofort Museen und bildungspolitische Einrichtungen die Möglichkeit die Ausstellung zum Selbstkostenpreis auszuleihen. Prof. Dr. Hans Joachim Teichler freut sich sehr über diesen Vertrauensbeweis der BpB und will mit seinem Team die Präsentation weiter ausbauen:

„In den nächsten Wochen und Monaten erarbeitet mein Team fünf audiovisuelle Stationen, mit denen die Schicksale der Hauptakteurinnen Lilli Henoch, Gretel Bergmann und Martha Jacob noch einmal aufgewertet werden. Außerdem wollen wir eine Bilderreihe weiterer berühmter jüdischer Athleten erstellen, um zu zeigen, das Juden im Deutschen Sport als Autorennfahrer, Segelflieger, Alpinisten, Leichtathleten, Fußballnationalspieler oder als Daviscupspieler im Tennis überall in der Deutschen Sportbewegung vertreten waren bis sie im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung aus ihren Vereinen ausgeschlossen wurden.“

Im Zentrum der Ausstellung stehen die Lebenswege von Lilli Henoch, Martha Jacob und Gretel Bergmann. Alle drei waren Ausnahmesportlerinnen ihrer Zeit, stellten deutsche Rekorde und in einem Fall sogar Weltrekorde auf.

Dennoch wurden sie 1933 aus ihren Sportvereinen ausgeschlossen, Gretel Bergmann wurde 1936 um die Olympiateilnahme betrogen. Jacob und Bergmann konnten im Exil überleben, Lilli Henoch blieb in Deutschland und wurde 1942 Opfer des Holocaust.

Der nächste Ausstellungsort steht bereits fest. Vom 1. November bis 31. Dezember 2010 gastieren die „Vergessenen Rekorde" in Offenbach am Main, der Geburtstadt von Helene Mayer. Sie war als Alibijüdin Teilnehmerin der Olympischen Spielen 1936 und gewann die Silbermedaille. Anlässlich ihres 100. Geburtstages wird die Ausstellung im Rathaus der Stadt präsentiert.

Weitere Informationen zur Ausstellung erteilt Projektleiter Prof. Dr. Hans Joachim Teichler unter teichler@uni-potsdam.de oder 0331.977.1738 sowie für die mit der Koordination der Ausstellung beauftragte Carina Sophia Linne unter clinne@uni-potsdam.de oder 0331.977.1685.

Die Wanderausstellung im Internet https://www.uni-potsdam.de/sportgeschichte/forschung/vergessene-rekorde.html

 

Berno Bahro
Universität Potsdam

Professur Zeitgeschichte des Sports
Am Neuen Palais 10 14469 Potsdam
+49.331.977.1164
berno.bahro@uni-potsdam.de
www.uni-potsdam.de/sportgeschichte

 

author: GRR

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