Auf eine Art Domino-Effekt setzt der DLV-Teammanager im Zehnkampf, Claus Marek, bei dem deutschen Mehrkampf-Highlight
Zeichen stehen in Ratingen auf Angriff – Erdgas Mehrkampf-Meeting in Ratingen gilt es am Wochenende (19./20. Juni).
Beim Erdgas Mehrkampf-Meeting in Ratingen gilt es am Wochenende (19./20. Juni). Die deutschen Zehnkämpfer und Siebenkämpferinnen bekommen dort ihre abschließende Chance, noch den Sprung auf den Zug zur Europameisterschaft in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August) zu schaffen.
Bislang haben die geforderten Normen von 8.000 bzw. 6.100 Punkten nur der in Ratingen pausierende WM-Sechste Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt) und die Vize-Weltmeisterin Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) erfüllt.
Einen der insgesamt drei Startplätze will sich der Hallenser Norman Müller sichern. Der 24-Jährige, der im Winter noch die Grundausbildung bei der Bundeswehr absolvierte und so Abstriche im Training hinnehmen musste, hat die für die EM gefragte Marke fest im Visier.
Das unterstrich er auch bei der DLV-Pressekonferenz am Donnerstag: „Ich will die Norm schaffen und würde meinen Trainingskollegen Rico Freimuth am liebsten noch mitziehen. Es wäre schön, wenn zwei Hallenser zur EM fahren.“ Durch die möglicherweise kühlen Temperaturen will er sich nicht vom Kurs abbringen lassen. „Das Wetter ist egal.“
Das gilt auch für die bestens aufgelegten kubanischen Stars, die vor ihrem Start in Ratingen eine klare Ansage machten und damit von sich aus die Favoritenrollen übernehmen. Der Vize-Weltmeister Leonel Suarez traut sich 8.400 Punkte oder mehr zu, sein Landsmann, Vorjahressieger Yordani Garcia, liebäugelt sogar mit einer Verbesserung seiner aktuellen Bestleistung (8.496), was auf einen vielversprechenden Angriff hindeutet.
Die kubanische Delegation hat ihre Zelte schon seit mehr als zwei Wochen in Deutschland aufgeschlagen, tritt entsprechend gut vorbereitet an. Nach dem Einsatz in Götzis (Österreich) ging es nach Halle, wo man auch zwei Trainingseinheiten mit Norman Müller absolvierte und sich ein wenig von der deutschen Fußballbegeisterung anstecken ließ.
Auf eine Art Domino-Effekt setzt der DLV-Teammanager im Zehnkampf, Claus Marek, bei dem deutschen Mehrkampf-Highlight: „Ich hoffe, dass es unsere jungen Athleten wie Jan Felix Knobel, Matthias Prey oder Rico Freimuth schaffen, Norman Müller zu kitzeln und er dadurch wiederum einen Push bekommt, um die Kubaner zu kitzeln.“
Eine bestens bekannte Athletin wird am Wochenende im Siebenkampf dagegen selbst für DLV-Disziplintrainer Wolfgang Kühne erst einmal die große Unbekannte sein, zumindest was ihre Leistungsfähigkeit betrifft. Die EM-Dritte Lilli Schwarzkopf, jetzt für die LG Rhein/Wied startend, hat sich unerwartet doch für einen Start in Ratingen und das Duell mit der Leverkusener Vize-Weltmeisterin Jennifer Oeser entschieden.
„Ich hoffe, dass sich dadurch nun Lilli und Jennifer zu super Leistungen pushen“, sagt Wolfgang Kühne. Aber auch die Frankfurterin Claudia Rath sei nicht außer Acht zu lassen. „Ich traue ihr die EM-Norm von 6.100 Punkten durchaus zu, vor allem wünsche ich mir, dass wir mit drei Frauen nach Barcelona fahren.“
Die Weichen dafür sind von den Organisatoren gestellt. Marion Weißhoff-Günther, Geschäftsführerin des TV Ratingen, ist bereits in sichtlicher Vorfreude: „Ich bin zuversichtlich, dass es ein tolles Wochenende wird. Wir haben alles Mögliche getan, damit sich die Sportler wohl fühlen und es beste Bedingungen geben wird.“ So steht auch ein neuer Kugelstoßring zur Verfügung.
Die Mehrkampf-Fans können am Wochenende bereits früh dran sein.
Die Tageskassen haben am Samstag ab 8.30 Uhr und am Sonntag ab 8 Uhr geöffnet.