Jürgen Schult war Gastgeber ©Rudziok
Wurfkonferenz mit neuem Handbuch – Wolfgang Killing berichtet
Am letzten Wochenende fand die dritte internationale Wurfkonferenz des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) im Sportzentrum Kienbaum statt. Wurfteamleiter Jürgen Schult und Wolfgang Killing von der DLV-Trainerschule konnten 100 Teilnehmer begrüßen, die den zum Teil weiten Weg nach Kienbaum nicht scheuten, um sich mit den Meistertrainern, einschlägigen Trainingswissenschaftlern, aber auch untereinander auszutauschen und voneinander zu lernen.
Eingangs wies Jürgen Schult auf die große Zahl von Saisonerfolgen der DLV-Werfer im Erwachsenenbereich wie bei allen internationalen
Nachwuchsmeisterschaften hin, die ein erfolgreiches Olympiajahr in Aussicht stellen. Nicht nur bei den Athleten, sondern auch bei den Wurftrainern gibt es eine gute Mischung aus langjährig erfahrenen und neuen, erstmals erfolgreichen Trainern, die darauf hoffen lassen, dass das Knowhow der deutschen Werfer erhalten und weiterentwickelt wird.
In Vorträgen, Gruppenarbeit und Praxisdemonstrationen gaben Verbands- und Vereinstrainer Einblicke in ihre Trainingsphilosophie und ihre konkrete Trainingsarbeit. Flankiert wurden die „Meisterlehren“ durch Vorträge aus den Bereichen Ernährung, Physiotherapie und Trainingswissenschaft.
Insbesondere die Mitarbeiter des IAT Leipzig (Institut für angewandte Trainingswissenschaften) unter Leitung von Dr. Frank Lehmann konnten mit ihren Disziplinanalysen das Verständnis von Training, Technik und Wettkampfleistung vertiefen. Den wohl weitesten Anreiseweg hatte die Ägypterin Marwa Sakr, die derzeit in Konstanz promoviert und ein neues Messverfahren für den Hammerwurf vorstellte.
Neues Standardwerk
Ein besonderer Programmpunkt war die Vorstellung des Buches Jugendleichtathletik Wurf, in dem Technik, Methodik und Training der Würfe ausführlich dargestellt sind. Gleich zehn Autoren haben unter Leitung von Wolfgang Killing an der Erstellung dieses fast 300 Seiten starken Lehrbuches mitgewirkt, das zum neuen Standardwerk der Jugendtrainer für die Wurfdisziplinen werden soll.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Novum, das sogenannte Trainerforum, in dem sieben Toptrainer in Kurzvorträgen die Besonderheiten der Vorbereitung ihrer Spitzenathleten in der Saison 2010/11 erörterten. Im unmittelbaren Vergleich wurden viele Gemeinsamkeiten, aber auch Besonderheiten aufgrund der Individualität einzelner Athleten sowie der jeweiligen „Trainerhandschrift“ deutlich.
Jürgen Schult und DLV-Cheftrainer Herbert Czingon fassten dies gekonnt zusammen, sodass Lehrwart Fred Eberle die Teilnehmer gleichermaßen befriedigt wie motiviert nach Hause entlassen konnte.
DLV -Wolfgang Killing