
Wolfgang Paech beim Gansebratenverdauungslauf - mit Gans - Foto: Horst Milde
Wolfgang Paech 85 Jahre alt – Der laufende Osterhase und Weihnachtsmann bei den Berliner Kultläufen – Horst Milde gratuliert
Wolfgang Paech wird am Mittwoch, dem 13.2.2025 85 Jahre alt. In der deutschen Laufszene ist er wohl nicht bekannt, aber dafür in der Berliner Laufszene und in der Berliner Öffentlichkeit.
Man kennt ihn ihn als den laufenden Osterhasen und Weihnachtsmann, denn bei Bernd Hübners Kultläufen zu Weihnachten und Ostern „hoppelte“ oder lief er voran.
Die Vielfalt des Laufens demonstriert Wolfgang Paech im besten Sinne. Seit über 60 Jahren ist er dem Laufsport verbunden.

JoAnna Zybon begleitet als Weihnachtsengel den von Bernd Hübner und Wolfgang Paech organisierten Gänsebratenverdauungslauf am Zweiten Weihnachtsfeiertag – Foto: Juergen Engler
Ergebnislistenmäßig taucht er am Sonntag, dem 8. November 1964 beim 1. Berliner Cross-Country-Lauf des Sportreferates der Freien Universität Berlin im Grunewald am „Trümmerberg“ zum ersten mal läuferisch in der Szene auf. Zwar steht in dieser Ergebnisliste nur ein „Paeck“ als 148. in 23:55 beim Volkslauf über 4,9 km, den übrigens der damalige Radweltmeister Rainer Podlesch gewann, aber mit diesem Crosslauf begann seine „Läuferkarriere“, die er auch mit der berühmten „FU-Crossnadel“ als Auszeichnung in seinen gesammelten Lauferinnerungen nachweisen kann.
Wolfgang Paech ist – wie Berlins ehenliger Marathonpapst Bernd Hübner ein „Serienläufer“ – den Berliner Crosslauf hat er mehr als 55-mal erfolgreich mitgemacht – den 25 Km Lauf von Berlin = 1981 – 2012=31 mal, 2014 =1 mal immer 25 km; ab 2015 – 2024 die 10 km = 9 mal = 42 mal und den BERLIN-MARATHON 33 mal, das Deutsche Sportabzeichen 35-mal.
Seine Marathonbestzeit kann sich mit 2:56:20 sehen lassen, natürlich gehört auch die Teilnahme am New York City Marathon -, am London Marathon als auch der Boston Marathon zu seinen erfolgreichen „Trophäen“. Trophäen sind dabei im besten Sinne alles was man von einem Lauf so als Teilnehmer sammeln kann, von der Medaille, Urkunde, Aufkleber, Ergebnisliste, Zeitungsberichte u.a.m. – alles wohl geordnet und sortiert in vielen dicken Ordnern, ein Läuferleben gesammelt und erlaufen in vielen Jahren. An den New York City Marathon erinnert immer noch das „Fred Lebow“-Cap, dass er ständig trägt.
Auf jeden Fall ist er einzigartig in der Berliner Laufszene, denn bei jedem Wettkampf trägt er treu das Shirt mit dem originalen „Schwarzen C“ des SCC Berlin, dessen Mitglied er seit mindestens 40 Jahren ist.
Wolfgang immer mit dem „Schwarzen C“ – Foto: Horst-Dieter Bellack
Das aber zeichnet Wolfgang Paech nicht alleine aus, der hat neben der Lauferei vieles ausprobiert vom Skifahren, Fallschirmspringen, Segelfliegen, Paragliding – bis zum Skispringen auf Berlins ehemaliger Skischanze auf dem Teufelsberg (37 m). Er ist wohl auch Berliner Meister im Skisprung auf der Schanze amTeufelsberg.
Was ihn aber zum Unikat in Berlins Laufszene macht ist sein Engagement seit vielen Jahren beim BERLIN-MARATHON. So ist er beim Frühstückslauf bei der Organisation beteiligt am Schloss Charlottenburg (Spezialist für die Organisation der Luftballons) und baut auf der Laufstrecke des BERLIN-MARATHON den Halbmarathon-Kilometerbogen auf. Die Idee zum Gerüstaufbau am Kilometerpunkt 21.097 beim BERLIN-MARATHON mit den entspechenden Ausschmückungen ist „auf seinem Mist“ gewachsen. Er kann dabei stur bis zum Exzess sein, bis alle Genehmigungsbehörden aufgeben und ihn gewähren lassen!
Wolfgang bei den „25 km de Berlin“ – Foto: Horst Milde
Gesundheitlich geht es ihm zur Zeit nicht so gut.
Den Förster in der Saubucht mitten im Berliner Grunewald hat er „weich geklopft“, damit der für alle Glühwein kochen kann – und Schmalzstullen schmiert – zu Ostern ändert sich das Laufkostüm in einen Osterhasen, statt Glühwein gibt es Eierlikör – und Tee mit Ostereiern. Diese Berliner Kultläufe hat Wolfgang Paech mit seinen skurrilen Einfällen und viel Arbeit zu besonderen „Leckerbissen“ – im wahrsten Sinne des Wortes – gemacht.
Gerd Steins vom Forum für Sportgeschichte Berlin – MARATHONEUM – weiß im übrigen schon lange, daß Wolfgang Paech mindestens 25 wohl gefüllte Aktenordner mit den vielen Souvenirs seines Läuferleben hat. Die Nachwelt und spätere Generationen sollen doch wissen, was ein Läufer in seinem Leben alles erlebt und organisieren kann.
Wolfgang Paech hat sich um den Laufsport auf seine Art in Berlin verdient gemacht.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag lieber Wolfgang– und werde wieder gesund!
Horst Milde