Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, Leibniz Universität Hannover, bei seinem Vortrag beim FINALE - Foto: Horst Milde
Wohin steuert die Sportwissenschaft? Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, Leibniz Universität Hannover beim FINALE in Hannover
„Einer der profiliertesten Chronisten des organisierten Sports“
Mit neun berufsbiografischen Notizen zur Frage, wohin die Sportwissenschaft steuert, hat Prof. Dr. Detlef Kuhlmann beim „Finale“ seine Tätigkeit am Institut für Sportwissenschaft an der Leibniz Universität Hannover beendet.
Der Vorstandsvorsitzende des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen, Reinhard Rawe, zeichnete den 68-Jährigen mit der LSB-Ehrennadel in Bronze aus.
Das Get-Together mit weit über 100 Wegbegleitern aus Hochschule, Wissenschaft, Verbänden, dem DOSB und dem LSB fand im Toto-Lotto Saal der Akademie des Sports in Hannover statt.
Die Wegbegleiter aus Hochschule, Wissenschaft, Verbänden, dem DOSB und dem LSB – Foto: Horst Milde
Zeitenwende
Sein Rück- und Ausblick fasste er unter die Stichworte: Zeitenwende, Hochschulsport, Erkenntnisinteresse, Fachkultur, Studierende, Lehramtsausbildung, Sportpädagogik, Organisationseinheiten. Er zeichnete die Entwicklung der Sportwissenschaft seit den 60er Jahren und der Sportpädagogik als notwendige eigenständige Disziplin darin nach und befasste sich u.a. auch mit der Relevanz des Lehramtsstudiums für Sport.
Er plädierte nachdrücklich dafür, der „Debattenkultur“ wieder mehr Raum zu geben und warnte vor einer weiteren Verwissenschaftlichung der Lehramtsausbildung.
Mit der Frage: wie viel davon? bezog er sich auf die Diskussion, wie viele Standorte in Deutschland für sportwissenschaftliche Fakultäten und Institute erforderlich seien, um insbesondere auch mehr Nachwuchs bei Sportlehrkräften zu gewinnen und auszubilden.
Seinen Nachfolgenden gab er die Frage: „und nun?“ mit auf den Weg.
Entwicklung des Sports
Die Sportwissenschaft profitiert von den Entwicklungen des Sports. Kuhlmann erinnerte dazu an die Bedeutung der Olympischen Spiele in München 1972 für die Etablierung der sportwissenschaftlichen Institutionen. Beispielhaft erinnerte er auch an die Institutionalisierung der Sportwissenschaft als Fachdisziplin an Universitäten aber auch den Hochschulsport und den Hochschulsport in Hannover.
Der Sportwissenschaftler und Dozent zählt längst zu den profiliertesten Chronisten des organisierten Sports – sei es als Kommentator für den Deutschen Olympischen Sportbund, den Handball Verband Niedersachsen aber auch als enger Partner des LSB. So ist er u.a. Mit-Initiator der Projektdatenbank Sport integriert Niedersachsen (SiNi) des LSB, des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport in Kooperation mit dem Institut für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover, verantwortlicher Redakteur der Festschrift zum 75jährigen Jubiläum des LandesSportBundes Niedersachsen und stellv. Vorsitzender des Vereins Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte.
Prof. Dr. Eckart Balz (Bergische Universität Wuppertal) – Foto: Horst Milde
Ganzheitliche Betrachtungsweise
Rawe hob in seinem Statement u.a. dessen ganzheitliche Betrachtungsweise von Sport hervor. Das Geschehen in Sporthallen und auf Sportplätzen sei für ihn genauso bedeutsam wie sportpolitische und sportwissenschaftliche Themen. Rawe erwähnte u.a. dessen Bücher „Schüler im Sport, Sport für Schüler“ und „Querpässe zwischen Sport und Sportwissenschaft“.
Streiflichter
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper (FU Berlin), langjährige Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes – Foto: Horst Milde
Weitere Positionierungen erfolgten durch Prof. Dr. Ansgar Schwirtz, Präsident der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper (FU Berlin), Prof. Dr. Eckart Balz (Bergische Universität Wuppertal) und Janne Neumann, wiss. Hilfskraft im Arbeitsbereich Sport und Erziehung am Institut für Sportwissenschaft der Leibniz Universität.
Quelle: DOSB Presse
Der Staffelwechsel vor dem LSB Niedersachsen in Hannover – Foto: Horst Milde