Gestern kam die gute Nachricht, die IAAF gab ihr Plazet für den Umzug. Wir begrüßen es, dass mit den Rennen dorthin gegangen wird, wo das Publikum ist, sagte IAAF-Generalsekretär Pierre Weiss in Berlin.
WM-Marathon 2009: Start und Ziel nun doch in der City – seb in der Berliner Morgenpost – Der Beschluss der IAAF, Start und Ziel von Marathon und Gehen in die City zu verlegen, bedeutet für Berlin natürlich einen sehr großen Imagegewinn.
Der Sinneswandel der IAAF die Straßenwettbewerbe Marathon und Gehen bei ihrer Weltmeisterschaft in Berlin nicht im Olympiastadion enden zu lassen, ist schon ein riesiger positiver „Innovationsschub“. Bisher endeten diese Wettbewerbe immer im Stadion, während der Start auch jetzt schon des öfteren, wie bei der letzten WM in Helsinki 2007, außerhalb des Stadions stattfand.
Zurückzuführen ist der Sinneswandel durch die Vorschläge vor der IAAF-Evaluierungskommission 2004 von Horst Milde und John Kunkeler die Lauf- und Gehstrecken auf einer 10-km-Runde mit Start und Start am Brandenburger Tor mit vielen Zuschauern mitten durch die Innenstadt Berlins zu führen, wie beim BERLIN-MARATHON.
Vielleicht ringt man sich bei IAAF auch noch durch zusätzlich Lauf-Wettbewerbe für die Jugend und die Bevölkerung als Werbemassnahame anzubieten. Auch das gehörte zu den Vorschlägen der Neuerungen in Berlin 2009.
Bereits als Berlin am 4. Dezember 2004 in Helsinki den Zuschlag für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 bekommen hatte, sprachen einige der Verantwortlichen davon, wie schön es wäre, wenn man die Marathon- und Geher-Wettbewerbe mit Start und Ziel in der Stadtmitte austragen könnte. Doch auf allzu viel Gegenliebe schien dieser Plan beim internationalen Verband IAAF nicht zu stoßen.
Vielleicht auch deshalb, weil es sich um ein Novum handeln würde, denn bisher lief oder ging bei Großereignissen der Sieger immer ins Stadion ein.
Gestern kam die gute Nachricht, die IAAF gab ihr Plazet für den Umzug. „Wir begrüßen es, dass mit den Rennen dorthin gegangen wird, wo das Publikum ist“, sagte IAAF-Generalsekretär Pierre Weiss in Berlin. Gemeinsam mit dem spanischen IAAF-Council-Mitglied Jose Maria Odriozola war Weiss auf Inspektionstour in der Hauptstadt, um sich über den Stand der Vorbereitungen zu informieren.
Weiss zeigte sich gut 900 Tage vor Beginn der Titelkämpfe (15. bis 23. August 2009) im Olympiastadion sehr zufrieden. „Wir können zuversichtlich und entspannt in die Zukunft schauen, aber es muss auch weiter hart gearbeitet werden. Denn das Olympiastadion neun Tage lang zu füllen, ist eine große Herausforderung.“
Das ambitionierte Ziel der Veranstalter sind 500 000 Besucher in der Arena.
Zur zwölften Leichtathletik-WM erwartet die IAAF 2000 Athleten aus 200 Ländern.
Während die Marathon-Spezialisten einen 10-km-Rundkurs zu bestreiten haben, der durch das Regierungsviertel, vorbei am Schloss Bellevue, dem Hauptbahnhof und der Museumsinsel führt, werden die Geher und Geherinnen ihre Sieger auf einer 2-km-Schleife auf der Straße Unter den Linden ermitteln. Kurz vor dem Ziel sollen die Marathonstarter durch das Brandenburger Tor laufen. Wo genau dann der Zielbereich mit Zuschauertribünen sein wird, steht noch nicht fest.
Der Beschluss der IAAF, Start und Ziel von Marathon und Gehen in die City zu verlegen, bedeutet für Berlin natürlich einen sehr großen Imagegewinn. Die Weltmeisterschaft wird aller Voraussicht nach in etwa 140 Ländern im Fernsehen übertragen. Da der Marathonlauf einer kleinen Sightseeingtour gleichen wird, kann man sich keine bessere Werbung für die Stadt in aller Welt vorstellen.
Eine wichtige Rolle für die IAAF-Entscheidung dürfte auch gespielt haben, dass Berlin für seine große Marathon-Begeisterung bekannt ist. Jedes Jahr säumen Ende September eine Million Zuschauer die Strecke beim BERLIN-MARATHON.
seb
Berliner Morgenpost
Sonnabend, dem 3. Februar 2007