Nach gelungenem Comeback im WM-Jahr will die 31-Jährige vom LC asics Rehlingen ins Finale springen Bei der Heim-WM in Berlin möchte Bianca Kappler vorne mitspringen
WM-Gesicht Bianca Kappler: „Die Weltmeisterschaft in Berlin ist etwas ganz besonderes“
Der Countdown läuft für Bianca Kappler, eines von 17 Gesichtern der WM: noch genau 26 Tage bis zum Beginn der Weltmeisterschaften in Berlin. Die routinierteste der deutschen Weitspringerinnen steckt mitten in der heißen Trainingsphase und ist höchstmotiviert: „Ich freue mich auf Berlin. Ich werde voll auf Angriff gehen und hoffe auf gutes Wetter. Allen Diskussionen zum Trotz gehe ich davon aus, dass alle Karten ausverkauft sein werden.“
Ihr Ansporn ist groß. Schließlich konnte sie aufgrund eines Achillessehnenrisses im Vorfeld der Deutschen Meisterschaften in Nürnberg im vergangenen Jahr, nicht an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen. Trotz des herben Rückschlags dachte die willensstarke Athletin keine Sekunde daran aufzuhören: „Die WM in Berlin zu verpassen, hätte ich bereut.“
Daher nahm sie nach der gelungenen Operation im Klinikum Bremerhaven umgehend das Training wieder auf und kehrte Anfang des Jahres auf die Bahn zurück. Die baldige Rückkehr verhalf ihr zu neuer mentaler Stärke: „Ich habe keine Angst mehr vor Verletzungen und freue mich darauf in Berlin zu springen.“
Um sich optimal auf die Heim-Weltmeisterschaften vorbereiten zu können, hat die gebürtige Hamburgerin momentan ein Gästezimmer im Olympiastützpunkt in Saarbrücken bezogen. „Die Doppelbelastung mit Kind und Training ist zuhause einfach zu hoch. Ich brauche Ruhe und möchte mich intensiv auf mein Training konzentrieren. „Die gesamte Familie mit der eigens aus Österreich angereisten Oma, unterstützt die Weitspringerin bei ihrem „Sonderplan Berlin 2009“.
Auf dem anstrengenden Programm stehen in den kommenden Wochen vor allem noch Tempoläufe und Krafttraining. Bevor sie sich gemeinsam mit dem deutschen Team ab 10. August zur finalen Vorbereitung in Kienbaum einfindet, wird sie mit ihrem Trainingspartner, dem Hürdenläufer Gregory Sédoc, noch einige Tage in seiner niederländischen Heimat trainieren.
Nach Berlin kommt die Athletin erst zwei Tage vor dem Weitsprung Qualifikationswettwerb, der am 21. August 2009 im Olympiastadion Berlin stattfindet. Bis dahin wird sie die Weltmeisterschaften im Fernsehen verfolgen. „Wenn ich dann endlich im Stadion bin, setze ich mich ganz bestimmt auf die Tribüne und schnuppere WM-Atmosphäre.“
In ihrem Wettkampf möchte sie sich vor allem selbst überraschen. „Ähnlich wie bei den Weltmeisterschaften in Osaka 2007, werde ich versuchen den Wettkampfdruck in positive Energie und eine gesunde Portion Aggressivität umzuwandeln. Wenn alles gut läuft, sollte ich 6, 80 Meter springen können“, meint Kappler.
Sie verspricht sich großartige Unterstützung von den deutschen Fans vor heimischer Kulisse und selbstverständlich wird ihr die komplette Familie, mitsamt der dreijährigen Tochter Jolina, von der Tribüne des Olympiastadions aus, kräftig die Daumen drücken.
Das Weitsprungfinale der Frauen findet am letzten WM-Tag, 23. August, gegen 16:15 Uhr im Olympiastadion statt. Die Qualifikation zu diesem Wettbewerb wird bereits am Freitag, den 21. August, ausgetragen.
Weitere Informationen und Tickets zum Weitsprung-Finale in Berlin gibt es unter www.berlin2009.org/tickets.