Blog
28
08
2023

Jakob Ingebrigtsen, hier mit dem Kenianer Jacob Krop, gewann das 5.000-m-Rennen. - Foto: Getty Images for World Athletics BUDAPEST, HUNGARY - AUGUST 27:

WM-Aktuell Budapest 2023: Jakob Ingebrigtsen verteidigt 5.000-m-Titel – Erstmals keine Medaille für Deutschlands Leichtathleten!

By GRR 0

Am Schlusstag der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest machte es Jakob Ingebrigtsen genau so wie vor einem Jahr bei den globalen Titelkämpfen in Eugene:

Mit einer Goldmedaille über 5.000 m meldete er sich vier Tage nach seiner überraschenden Niederlage über 1.500 m zurück. Wie schon in den USA 2022 hatte er sich als großer Favorit über die Mittelstrecke mit Silber zufrieden geben müssen. Doch im 5.000-m-Finale war Jakob Ingebrigtsen wieder die Nummer eins.

Das Rennen hatte mit einer Überraschung begonnen, denn der kenianische Youngster Ishmael Kipkurui lief plötzlich davon und hatte während der ersten Hälfte des Rennens teilweise einen Vorsprung von bis zu 40 Metern. Am Ende wurde der Kenianer Zehnter, nachdem er kurz vor der 2.500-m-Marke eingeholt wurde. Es war hauptsächlich der Äthiopier Berihu Aregawi, der als einer der Favoriten das Feld herangeführt hatte. Doch der Jahresweltbeste hatte dabei möglicherweise zu viel Kraft verpulvert. Am Ende wurde er Achter. In der letzten Runde setzte sich zunächst der Europarekordler Mohamed Katir an die Spitze.

Fast wäre der Spanier zum Sieg seines Lebens gelaufen, doch auf den letzten zwölf Metern schob sich Jakob Ingebrigtsen noch vorbei und verteidigte in 13:11,30 Minuten seinen Titel. Mohamed Katir war nach 13:11,44 im Ziel und freute sich über die Silbermedaille. Der Vize-Weltmeister des vergangenen Jahres, Jacob Krop (Kenia) wurde dieses Mal Dritter mit 13:12,28. Überraschend lief Luis Grijalva (Guatemala) auf Platz vier in 13:12,50 Minuten, haarscharf vor Yomif Kejelcha (Äthiopien/13:12,51).

Der Olympiasieger und Weltrekordler Joshua Cheptegei (Uganda/12:35,36) war nach seinem 10.000-m-Sieg nicht über 5.000 m angetreten. Er will Anfang Dezember in Valencia sein Marathon-Debüt laufen.

„Nachdem ich erneut über 1.500 Meter verloren hatte, bedeutet mir dieser Titel natürlich viel. Ich war nicht in bester Form, aber ich war motiviert und hatte tolle Unterstützung. Ich war müde, aber ich wusste: Wenn meine Taktik besser ist als die meiner Konkurrenten, habe ich eine Chance zu gewinnen. Genau so war es“, sagte Jakob Ingebrigtsen.

Sam Parsons (SCC Berlin), der einzige deutsche Starter über 5.000 m, war im Vorlauf auf Position 20 mit einer Zeit von 14:03,14 ausgeschieden.

Winfred Yavi ist die neue Hindernis-Weltmeisterin. – Foto: Getty Images for World Athletics – 2023 at National Athletics Centre on August 27, 2023 in Budapest, Hungary. 

Mit enormem Tempo versuchte im Finale über 3.000 m Hindernis die Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (8:44,32) alle anderen Konkurrenten auf Abstand zu halten. Dieser Plan ging fast auf, doch eine Athletin wurde die Kenianerin nicht los: Ihre frühere Landsfrau Winfred Yavi, die seit 2015 für den Bahrain startet, hing ihr an den Fersen. Sie hatte bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften jeweils den vierten Platz belegt, nun kämpfte sie um Gold – und das erfolgreich. Beatrice Chepkoech hat nicht das beste Spurtvermögen, und das nutzte Winfred Yavi aus. Rund 400 Meter vor dem Ziel lief sie an der Kenianerin vorbei und gewann schließlich mit einer Jahresweltbestzeit von 8:54,29 Minuten. Chepkoech folgte als Zweite nach 8:58,98, während sich ihre Landsfrau Faith Cherotich in 9:00,69 die Bronzemedaille sicherte. Als beste Europäerin lief die Französin Alice Finot auf Rang fünf und mit 9:06,15 einen nationalen Rekord. Hinter ihr stellte auch die Slowenin Marusa Mismas Zrimsek auf Platz sechs in 9:06,37 einen Landesrekord auf.

Für die erst 21-jährige Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien) war es bei ihrer ersten großen Meisterschaft ein großer Erfolg, das Finale erreicht zu haben. Bei dem hohen Tempo hatte sie keine Chance und lief deutlich hinterher. Dennoch gelang es der Junioren-Europameisterin und Europameisterin der unter 23-Jährigen mit 9:20,08 Minuten auf Platz 14 eine persönliche Bestzeit aufzustellen. Sie war über die Bahn-Laufstrecken ein deutscher Lichtblick bei dieser WM. „Ich hoffe, dass ich auch bald den nächsten Schritt gehen kann und irgendwann in so einem Finale auch mehr mitreden kann als nur meine eigene Zeit zu laufen“, sagte Olivia Gürth, die in Budapest auch unter der Olympia-Norm blieb.

Mary Moraa bejubelt ihren WM-Sieg über 800 m. – Foto: Getty Images for World Athletics – 2023 at National Athletics Centre on August 27, 2023 in Budapest, Hungary

Im 800-m-Finale der Frauen kam es zu dem erwarteten Dreikampf zwischen der Olympiasiegerin und Weltmeisterin Athing Mu (USA), der Europameisterin Keely Hodgkinson (Großbritannien) und der Kenianerin Mary Moraa, die vor einem Jahr bei den Commonwealth Games die Goldmedaille gewonnen hatte. Athing Mu versuchte, das Rennen von der Spitze zu kontrollieren und dabei nicht zu schnell werden zu lassen, denn ihre Form war nicht so gut wie in den vergangenen beiden Jahren. Das klappte am Ende nicht ganz, denn auf der Zielgeraden sprintete Mary Moraa außen vorbei während Keely Hodgkinson innen überholte. Die Kenianerin gewann in 1:56,03 Minuten vor der Britin (1:56,34), die auf mehr gehofft hatte, aber nun zum dritten Mal in Folge Zweite war (Olympia 2021, WM 2022 und 2023). Athing Mu belegte den Bronze-Rang mit 1:56,61 und musste sich in Budapest über die 800 m zum ersten Mal seit 2020 geschlagen geben.

Während Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) als Siebente ihres Vorlaufes in 2:01,41 ausgeschieden war, erreichte Christina Hering (LG Stadtwerke München) immerhin das Halbfinale. Hier hatte sie dann als Siebente mit 2:01,66 jedoch keine Chance auf den Einzug in das Finale.

Erstmals keine Medaille für Deutschlands Leichtathleten!

Für Deutschlands Leichtathleten war dies eine enttäuschende Weltmeisterschaft mit einem neuen Tiefpunkt. Zum ersten Mal in der Geschichte dieser Titelkämpfe gab es keine einzige Medaille für die deutschen Starter. In der Punktwertung, in die die Ergebnisse der Ringe eins bis acht einfließen, landete Deutschland auf dem 12. Platz mit 36 Zählern. Das ist nur minimal besser als vor einem Jahr in Eugene (32 Punkte). 2019 bei der WM in Doha gab es noch 68,5 Zähler.

2022 hatten sich etliche Athleten auf die EM in München konzentriert, bei der die deutsche Leichtathletik dann wieder Erfolgserlebnisse hatte. Eine EM gibt es in diesem Jahr aber nicht, um die Bilanz aufzupolieren. Ein Jahr vor den Olympischen Spielen sieht es auf globaler Ebene nicht gut aus für die Athleten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).

Jörg Wenig / Race News Service

Stats by K Ken Nakamura:

This is the last one

Day 9

Marathon

First gold for UGA in WC Marathon since S Kiprotich won in 2013

V Kiplagat became third to win both CWG and WC marathon

Teferi won first medal for ISR in the men`s marathon in WC

26 sec is the second smallest difference between 1st and 3rd in WC Marathon; minimum is 11 sec in 2019

5000m

Second gold for Ingebrigtsen, now join Edris, Farah and I Kirui as fourth multiple winner at 5000m in WC

First medal for ESP by Katir at 5000m in WC

Second medal for Krop as he won silver in Eugene and bronze here at 5000m in WC

Winning margin of 0.14 sec is NOT the smallest for 5000m in WC; Kipchoge won by 0.04 sec in 2003 in Paris

W800m

Same three runners won medals at W800m as last year in Eugene at WC,
the order of finish was completely reversed.
In Eugene it was Mu, Hodgkinson, Moraa, but today it was Moraa, Hodgkinson and Mu.

So all three runners won second medals, thus they became 12th, 13th and 14th women to win multiple medals at W800m in WC

1:56.03 is tenth fastest time of W800m in WC

Best 6th place mark at WC for W800m

W3000mSC

Winning margin of 4.69sec is second largest in W3000mSC in WC; largest is 4.94 from 2011

8:54.29 is the second fastest time of W3000mSC in WC; fastest is 8:53.02 by Jeruto from Eugene

Best 5th-8th time for W3000msC in WC wee posted

Yavi won first medal (in her case gold) for BRN in W3000mSC in WC
She finished 4th twice

Second medal for Beatrice Chepkoech, having won gold in 2019; she became 7th to win multiple medals at W3000m SC in WC

Second time in history of W3000mSC in WC, KEN won two medals, having won gold and silver in 2013; ETH, US and RUS also won two medals previously

Yavi became first Asian Game champion to win WC at W3000mSC

JT

Chopra won first gold for IND in JT at WC; he thus became first to win WC, OG, Asian G and Asian Champ at JT

Nadeem won first medal for PAK in JT at WC

Second medal for Chopra and third medal for Vadlejch at JT in WC
Only Zelezny with five medals and Thorkildsen with four medals have more than Vadlejch

HJ

Mahuchikh won first gold for UKR since Babakova did so in 1999

Third medal for Mahuchikh at WHJ in WC; Babakova (also UKR) has five.

AUS won two medals at WHJ at WC; RUS, CUB , SWE and URS have won multiple medals previously in WHJ in WC

Previously AUS had one gold (Patterson in EUgene); so this is AUS`s firs silver and Bronze

4x400mR

Second medal for FRA, having won gold in 2003 at 4x400mR in WC

2:57.31 is the ninth fastest time of 4x400mR in WC

Best 5th place time for 4x400mR in WC

12th gold for US at 4x400mR in WC

W4x400mR

Best 6th, 7th and 8th place time for W4x400mR in WC

First medal (in this case gold) for NED at W4x400mR in WC

winning margin of 0.16 sec is NOT the smallest ever; the smallest is 0.11 sec from 1997

 

author: GRR