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01
2025

Glücklich auf Strohballen - Foto: SOWAS EV Laufreise_

Wir machen einfach mit – USE SOWAS beim Ostsee StaffelMarathon in Dierhagen und der SoVD-Inklusionslauf in Berlin – Matthias Thiel im Laufkalender Berlin-Brandenburg 2025

By GRR 0

Teilhabe ist ein großes Wort, und es wird gern symbolträchtig strapaziert. Dass man es mit Leben – im wahrsten Sinne des Wortes – erfüllen kann, beweisen zwei Laufveranstaltungen. Der SoVD-Inklusionslauf in Berlin und der Ostsee StaffelMarathon in Dierhagen auf dem Darß. Nur zwei Beispiele von sicherlich vielen.

Schon zum 18. Mal trafen sich am 29. September ambitionierte Staffelteams aller Alterklassen zum Ostsee StaffelMarathon in dem kleinen Ostseebad Dierhagen. Im Ortsteil Neuhaus dient die Veranstaltungswiese als Start und Ziel sowie als Wechselzone.

An den Start über die exakt vermessenen 5,22 Kilometer gehen Vereine, Betriebe, Paare, Frauen, Schulklassen, Spaß- und Jedermannteams, das Ehrenamt, Familien und Para-Teams. Eine besondere Herausforderung ist dabei die Strandpassage, die allerhand Kraft kostet. Es sind also 8 Runden als Staffellauf zu bewältigen, um die Marathondistanz zu komplettieren.

Mit dabei waren schon zum 5. Mal die Aktiven des USE SOWAS aus Berlin. Die inklusive Laufgruppe hatte sich schon, wie in den Vorjahren, eine ganze Weile auf diesen Lauf vorbereitet. Der Autor dieser Zeilen hatte versprochen, dieses Jahr wenigstens eine Runde mitzulaufen. Die Veranstaltungswiese verwandelte sich binnen Kurzem in eine Festwiese. Viele Vereins-Zelte waren eins, zwei fix aufgebaut, hier und da stand schon ein Grillmeister an seinem Feuer, um die Teilnehmer nach dem Lauf gebührend zu versorgen.

Wir gehören dazu

Wie selbstverständlich reihte sich das USE-SOWAS-Team laufend und walkend in die Menge der Aktiven ein. „Wer sind die denn?“ Der Antwort auf diese Frage folgte immer ein anerkennendes Kopfnicken. „Toll, dass das möglich gemacht wird!“ Auch der Sprecher nannte die Namen derjenigen in der Wechselzone und dann im Ziel, so dass sich alle gut aufgehoben fühlten.

Und übergroß war die Freude über Medaillen und Pokale auf dem Siegerpodest aus Strohballen. Ich kann nur das Basecap ziehen vor den drei Betreuern Manu, Simone und Dietmar, die diese Laufreise (mit Rahmenprogramm) überhaupt erst möglich gemacht haben. Im Nachgang schrieb Dietmar Klocke: „Der herzliche Empfang des Marathon-Orgateams um Frau Egner von der Kurverwaltung Dierhagen hat uns wieder sehr berührt. Wir sind stolz auf den Siegerpokal und freuen uns sehr über die tollen Laufshirts und die Leckereien. Danke für alles!“

Justin feuert Maximilian und Ole an. Nur noch ein paar Meter bis zur Wechselzone.

Dem bleibt nur hinzuzufügen, dass für das kommende Jahr Unterstützung in jeder Form willkommen ist, um solche Form der Teilhabe zu ermöglichen. Damit das nicht nur ein großes Wort bleibt. Ach so: Mein Versprechen habe ich natürlich auch eingelöst.

Tempelhofer Feld gerockt

In Berlin veranstaltet der Sozialverband Deutschland e. V. (SoVD) den Inklusionslauf, in diesem Jahr am 12. Okober als Sportveranstaltung auf dem Tempelhofer Feld für Menschen mit und ohne Behinderung. Spezielles Thema war diesmal „Nicht-sichtbare Beeinträchtigungen“. Auf 6 Strecken von 300 Metern bis 10 Kilometern konnte sich jedermann beweisen.

 

kleine Eventfläche bot viel Interessantes, um sich über das Leben mit Einschränkungen zu informieren und viele spielerische Möglichkeiten, sein Geschicklichkeit an kleinen nachgestellten Alltagshindernissen zu testen. Zugleich konnte man erfahren, welchen Hindernissen Menschen mit Behinderungen im Alltag so begegnen. Das Rahmenprogramm sorgte für ausgelassene Stimmung und großen Beifall. In den Wettbewerben ging es mit Ehrgeiz zur Sache. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Menden ohne und mit Einschränkungen – vielleicht doch einen kleinen: Die Begeisterung scheint bei vielen Aktiven mit Behinderung irgendwie natürlicher, unverstellter. Aber das ist vielleicht doch nur der Eindruck des Autors.

Mitten drin und alle dabei. – Foto: SoVD

Schirmherrin selbst Betroffene

Schirmherrin Franziska Liebhardt lebt seit mehreren Organtransplantationen aufgrund einer fortschreitenden Autoimmunkrankheit mit einer halbseitigen spastischen Lähmung. Nach ihrem Wechsel in den Behindertensport holte sie bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro Gold im Kugelstoßen und Silber im Weitsprung. Im Interview sagte sie unter anderem: „Inklusion ist ein wichtiges und zeitloses Thema, bei dem Deutschland noch immer am Anfang steht.

Mit dem Lauf tragen wir dazu bei, das Bewusstsein für Inklusion in die Öffentlichkeit zu tragen.
Als selbst Betroffene einer unsichtbaren Behinderung … sehe ich mich als Sprachrohr für all jene, die aufgrund chronischer Erkrankungen im Alltag eingeschränkt sind und Unterstützung benötigen, deren Einschränkungen jedoch oft nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Es ist mir ein besonderes Anliegen, diesen Menschen eine Stimme zu geben und sie in der Öffentlichkeit zu vertreten.“

Und genau das hat dieser Lauf auf dem Tempelhofer Feld nachdrücklich unterstützt.

www.ostsee-staffelmarathon.de

www.sovd-inklusionslauf.de

Matthias Thiel  im Laufkalender 2025 Berlin-Brandenburg, bzw.  LAUFZEIT  1/2025

Quelle: Laufkalender Berlin-Brandenburg 2025. – Dort kann man den Kalender auch herunterladen.

 

 

 

 

 

 

author: GRR