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25
08
2014

Wetter beeinflusst Zugspitz Trailrun Challenge-Premiere - Zugspitzgipfel nach Schneefall für Läufer „gesperrt“ - Schnee bereitet Sorgen bei der Premiere der Zugspitz Trailrun Challenge - Wilfried Raatz berichtet ©Zugspitz Trailrun Challenge

Wetter beeinflusst Zugspitz Trailrun Challenge-Premiere – Zugspitzgipfel nach Schneefall für Läufer „gesperrt“ – Schnee bereitet Sorgen bei der Premiere der Zugspitz Trailrun Challenge – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

 

Alles sprach vom Wetter. Kaum schlechter hätten die Prognosen bei der Premiere des Zugspitz Trailrun Challenge in Garmisch-Partenkirchen, Grainau und Ehrwald sein können als am vierten August-Wochenende.

Deshalb war es keineswegs verwunderlich, dass Rennleiter Wolfgang Pohl (bei strahlendem Sonnenschein und 25° Celsius) bei der am Freitag vorgelagerten Pressekonferenz ein mehrseitiges Sicherheitskonzept in der Hand hielt, das im Notfall greifen sollte. Und kündigte zugleich an, dass die beiden attraktiven Wettbewerbe von Ehrwald aus auf unterschiedlichem Parcours zum Zugspitzgipfel schon beim Zugspitzplatt auf 2562 m enden müssten, weil man letztlich am höchsten deutschen Gipfel Schnee erwarten würde.

Sicherheit und Augenmaß vor Waghalsigkeit und Gipfelstürmer-Sehnsucht – schließlich war das Zugspitzmassiv schon durch die beiden Todesfälle 2008 beim Zugspitz-Extrem-Berglauf als „Todesberg“ schon einmal kräftig in die Schlagzeilen geraten.

Umsichtige Helfer forderten nicht zuletzt als eine der weit greifenden Vorsichtsmaßnahmen an der Knorrhütte (2051 m) die Starter in den Wettbewerben „Rock the Top“ über 43,9 km und „Vertical“ über 14,9 km auf, die mitgeführten Wärmebekleidung der umfangreichen Ausrüstung anzuziehen, zumal die Temperaturen gegen Null gingen und leichter Schneefall und teilweise kräftiger Wind zu erwarten war.

Ein Konzept, das den Trailrunnern zu pass kam, denn letztlich ist im alpinen Hochgebirge mit erheblichen Temperaturschwankungen bei einer instabilen Wetterlage zu rechnen.

Die Premiere mit den erfahrenen Organisatoren der Münchener Agentur Plan B lässt freilich noch Luft nach oben zu, denn die Beteiligung hielt sich in Maßen (zurück). So waren bei der Viking Vertical Challenge 180 Finisher auf Sonnalpin eingelaufen, bei der Scott Rock the Top Challenge 103. Rechnet man die Halbmarathondistanz in Grainau („Scott Rock the Trail“) und den über 9,1 km führenden Einsteigerlauf mit 190 bzw. 50 Startern hinzu, waren dies in der Summe 500 Teilnehmer. „Wir wollen uns im ersten Jahr keine goldene Nase verdienen“, so die Macher der trailigen grenzüberschreitenden Allianz mit den Gemeinden Garmisch-Partenkirchen, Grainau und Ehrwald, „die Veranstaltung ist längerfristig angelegt!“

Deshalb ist es nur verständlich, dass man bei der Premiere die Sicherheit und das Wohlergehen aller Teilnehmer in den Vordergrund stellte. Bei den Organisation Plan B und Vivalpin ist die Kompetenz in Sachen Trailrunning auf Schritt und Tritt spürbar, schließlich laufen unter diesem Dach auch die Veranstaltungen Salomon 4 Trails und Zugspitz Ultra Trail Hand in Hand zusammen.

Nach 5:47:03 Stunden war nach Kräfte zehrenden 43,9 km und + 3891 m/ -2319 Höhenmetern der Sieger Konrad Lex aus dem bayerischen Rottenbuch im Ziel. Der 40jährige Skibergsteiger und Bergläufer war bislang noch nie so lange gelaufen. Vor allem nicht so stark bergab, wie er hinterher bekannte.

Dennoch hatte Konrad Lex mehr als eine halbe Stunde Vorsprung vor dem Österreicher Markus Stock – und fast eine Stunde vor dem Dritten Martin Matthes vom Scott Team Deutschland. Bei den Frauen setzte sich Andrea Calmbach aus Schwäbisch Gmünd nach 7:46:32 Stunden durch. Die 51jährige ist eine erfahrene Ultra-Spezialistin und dominierte diese Premiere nach Belieben. Auf Rang zwei auch hier eine Läuferin aus Österreich: Anita Waiss nach 7:59:13 Stunden. Dritte wurde die einheimische Eva Färberböck aus Murnau (8:01:28).

Den parallel durchgeführten Halbmarathon (22 km) mit 681 Höhenmetern gewann der international erfahrene Bergläufer Stefan Paternoster in 1:31:33 Stunden und neun Minuten Vorsprung vor Joshua Smith und Michael Walther, bei den Frauen erzielte Maria Koller mit 2:02:01 die schnellste Zeit.

Bei Regen, Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt teilten sich bei der Viking Vertical Challenge nach 14,9 Kilometern auf österreichischem und deutschem Boden bezeichnender Weise der Deutsche Thomas Kühlmann und der Österreicher Philipp Brugger den Sieg nach 1:48:49 Stunden, auf Rang drei dann mit Andrew Syme der schottische Wirt des Osterfelder Bergrestaurants.

Aus Bad Reichenhall kommt die überraschte Siegerin der Frauenwertung, denn Cäcilia Schreyer wollte die Herausforderung zur Zugspitze eigentlich nur mitlaufen, um die gefühlte „Langdistanz“ einmal auszuprobieren. Nach 2:25:38 Stunden war sie im Ziel bei Sonnalpin.

 

 Wilfried Raatz

 

author: GRR

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