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2013

2012 MetroGroup Dusseldorf Marathon Dusseldorf, Germany April 28, 2012 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET

Weltklassezeiten im Visier beim Berliner Halbmarathon am Sonntag

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Mit dem hochkarätigsten Feld in der Geschichte des Rennens wird am Sonntag der 33. Berliner Halbmarathon gestartet. Bezogen auf die Breite der Spitze war die Konkurrenz noch nie so stark. Wenn das Wetter mitspielt, wird das Rennen seine Zugehörigkeit zu den schnellsten Halbmarathonläufen der Welt einmal mehr bestätigen.

Bei den Männern sind vier Läufer im Rennen, die die 21,0975-km-Distanz bereits unter einer Stunde gerannt sind. Fünf Frauen mit Bestzeiten von unter 69 Minuten lassen ebenfalls Topzeiten erwarten. Ganz vorne werden die besten deutschen Läufer beim BERLINER HALBMARATHON nicht zu sehen sein, doch für Falk Cierpinski (SG Spergau), Hagen Brosius (Berlin) und Anna Hahner (run2sky.com) bietet das Rennen auf einer sehr flachen Strecke eine gute Gelegenheit, persönliche Bestzeiten zu erreichen.

Der schnelle Kurs ist ein Grund, warum Topläufer gerne in der deutschen Hauptstadt starten. Das gilt aber auch für die Breitensportler. Hier gibt es einmal mehr einen Teilnehmerrekord: Gut 30.000 Läufer haben sich für den mit Abstand größten und hochklassigsten deutschen Halbmarathon gemeldet. Das sind etwa 1.000 mehr als vor einem Jahr.

Die spitzensportliche Entwicklung, die der Halbmarathonlauf in den letzten Jahren genommen hat, ist außerordentlich. Es ist noch nicht so lange her, da war eine Zeit von unter 60 Minuten etwas Besonderes. Wer die Stunde schlug, gehörte zur absoluten Weltklasse. Für nicht-afrikanische Läufer hat diese Barriere freilich weiterhin eine außergewöhnliche Bedeutung. Doch die immer stärker werdenden Läufer aus Afrika, die so gut wie alle aus Kenia und Äthiopien kommen, sind inzwischen schon eine Minute weiter. Heute beginnt die absolute Weltspitze eher bei Zeiten um 59 Minuten herum.

Inzwischen haben schon ein Dutzend Läufer Ergebnisse unter 59 Minuten erzielt (ohne jene Zeiten von Rennen, bei denen die Strecken aus unterschiedlichen Gründen nicht rekordtauglich sind). Dem aktuellen Weltrekordler Zersenay Tadese (Eritrea/58:23) gelang dies sogar schon dreimal. Einmal gab es in Berlin bisher eine Zeit unter 59 Minuten: 2007 stellte der Kenianer Patrick Makau mit 58:56 den Streckenrekord auf.

Die Berliner Kursbestzeit ist hochkarätig und daher schwer zu unterbieten. Doch mit gleich vier Läufern im Rennen, die bereits unter 60 Minuten gelaufen sind, könnte die sechs Jahre alte Bestmarke am Sonntag fallen. Kenneth Kipkemoi (Kenia) ist der schnellste Läufer im Berliner Feld. Vor einem Jahr lief er in Den Haag als Dritter 59:11 Minuten. Mit einer 10.000-m-Weltklassebestzeit von 26:52,65 Minuten bringt er eine Grundschnelligkeit mit, mit der er sich im Halbmarathon durchaus weiter verbessern kann. „Das Wetter ist perfekt“ meinte Kenneth Kipkemi nach seiner Ankunft in Berlin bei einer Pressekonferenz, „ich will hier meine Bestleistung verbessern.“

Victor Kipchirchir (Bestzeit: 59:31) und Silas Kipruto (59:39) sind die anderen beiden Kenianer, die mit Bestzeiten von unter einer Stunde in Berlin starten werden. Der schnellste äthiopische Läufer in Berlin ist Azmeraw Bekele (59:39 Minuten). Er hat schon mehrfach erstklassige Leistungen über die „halbe Distanz“ gezeigt. So war Bekele, der nicht verwandt ist mit Superstar Kenenisa Bekele, in Prag 2011 ebenso Zweiter wie ein Jahr später in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate).

Für die besten deutschen Läufer sind aber selbst Zeiten zwischen 62 und 63 Minuten außer Reichweite. Falk Cierpinski (SG Spergau) nimmt in diesem Frühjahr nochmals einen Anlauf in Richtung Marathon. Der 34-jährige Sohn des zweifachen Marathon-Olympiasiegers Waldemar Cierpinski (1976 und ’80) lief seine bisher beste Zeit über die „halbe Distanz“ im Rahmen des Hamburg-Marathons 2008. Diese 66:03 Minuten müsste er unter normalen Umständen deutlich unterbieten können. Vielleicht können Falk Cierpinski und Hagen Brosius sich am Sonntag gegenseitig unterstützen. Der 24-jährige Berliner, der für den Veranstalterklub startet, ist der Trainingspartner des Marathonläufers André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf). Hagen Brosius hat bisher eine Bestzeit von 65:26.

Sehr viel interessanter als in den vergangenen Jahren ist die Konstellation im Wettbewerb der Frauen. Denn hier kommt es zu einer echten Revanche für das Rennen Vorjahr: Siegerin Philes Ongori hatte 2012 in 68:25 Minuten mit nur einer Sekunde Vorsprung vor Helah Kiprop gewonnen. Am Sonntag treffen Ongori und Kiprop erneut aufeinander. Hinzu kommen dann noch die Siegerin des Jahres 2011, Valentine Kipketer (Bestzeit: 68:21), Pauline Kamulu (68:37/beide Kenia) und Ayalew Wude (67:58/Äthiopien).

„Es ist zwar kalt, aber den Streckenrekord will ich in jedem Fall anpeilen“, kündigte Vorjahressiegerin Philes Ongori an. Die Kursbestzeit ist mit 67:16 Minuten hochkarätig und nicht leicht zu brechen. Die Kenianerin Edith Masai lief diese Zeit im Jahr 2006.

Deutschlands neue Marathon-Hoffnung Anna Hahner (run2sky.com) wird am Sonntag erneut in Berlin starten. Die 23-Jährige war 2012 in Düsseldorf ihr Marathon-Debüt in 2:30:14 Stunden gelaufen und hatte dann in Berlin mit 2:30:57 und Rang acht überzeugt. Im Halbmarathon ist Anna Hahner bisher noch nicht über 73:41 Minuten hinausgekommen. Auf der flachen Berliner Strecke sollte sie in der Lage sein, ein Stück schneller zu laufen.

Für Anna Hahner ist das Rennen am Sonntag eine erste Standortbestimmung auf dem Weg zum Weltmeisterschafts-Marathon im Sommer in Moskau. „Der Deutsche Leichtathletik-Verband verlangt eine Zeit von 72:59 Minuten als Leistungsnachweis für eine Nominierung für das WM-Team.“

race-news-service.com

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