In der Tageszeitung „Das Volk“ erschien 1990 ein Foto vom gesamten Teilnehmerfeld. - Foto: M. Fromm
Weimarer Sporthistorie – Das Ende des Buchenwald-Gedächtnislaufs – Dr. Hans-Georg Kremer berichtet
Der Buchenwald-Gedächtnislauf fand zwischen 1957 und 1990 insgesamt 34 Mal statt. Im Jahre 1960 war er mangels Anmeldungen ausgefallen.
Damals konnte man in der Zeitung lesen: „Wegen der Olympischen Sommerspiele in Rom war das Meldeergebnis zum traditionellen Buchenwald-Gedächtnislauf zu gering, um die Durchführung des Wettbewerbes in diesem Jahre zu rechtfertigen. Der Lauf wird im kommenden Jahr wieder gestartet. — Der Platz der Einheit ist am Sonntag der Treffpunkt der Leichtathleten zum nationalen Staffeltag. Außerdem stehen ein 5000-m-Lauf, Stabhochsprung, Hochsprung, Weitsprung und Hammerwerfen auf dem Programm.“
Leichtathletische Wettkämpfe in verschiedenen Disziplinen gab es bis Ende der 1960er Jahre beim Buchenwald-Gedächtnislauf. Spätestens ab 1966 wurden außerdem für Nachwuchssportler auch Strecken über fünf, zehn und 15km angeboten. Insgesamt erhöhte dies die Teilnehmerzahlen teilweise deutlich, 1970 um fast 50% auf 66. Auch die Zahl der Weimarer Teilnehmer konnte durch die Rahmenwettbewerbe erhöht werden, überstieg aber nie die 20.
Immer wieder findet man in den Protokollen der Organisatoren, dass es Bemühungen gab, den Lauf unter der Weimarer Bevölkerung populärer zu machen, damit diese als Zuschauer die Strecke säumt.
Dies war wohl auch ein Grund, weswegen man ab 1988 den Start ins Stadion verlegte und den Lauf auf 20 km kürzte. Dadurch erhöhte sich das Starterfeld 1989 noch mal auf 188. Ein Jahr später, sicher ganz wesentlich bedingt durch die politische Wende und die Reisefreiheit, die die Läuferschar der DDR erst mal zu den Läufen in den Westen zog, kamen nur 16 Läufer ins Weimarer Stadion.
In der Zeitung stand damals: „Angesichts des verlorenen Häufchens von 16 Startern beim 34. Buchenwald-Gedächtnislauf…wurde notgedrungen gefragt: Überlebt diese traditionsreiche Laufveranstaltung dieses Jahr? Der Organisations-Chef des Laufes, Dr. Zapfe dazu „Vielleicht sollten wir den Gedanken eines Weimarer City-Laufes erörtern, nach dem Beispiel unserer Partnerstadt Trier, eventuell zum Zwiebelmarkt 1991.“
Inwieweit die Veränderung der Strecke zu einem Rundkurs, der auf dem Rückweg von der Gedenkstätte Buchenwald über Daasdorf und Gaberndorf zurück ins Weimarer Stadion führte, sich zukünftig positiv ausgewirkt hätte, kann nicht beantwortet werden. Der Lauf 1991 war für den März so geplant, wurde aber zu Gunsten des erstmals für den 12. Oktober neu ausgeschriebenen „Weimarer Stadtlauf“ eingestellt.
Veranstalter war ab jetzt das städtische Sportamt. Der Hochschulsportverein (HSV) übernahm die Organisatoren. Das ist aber eine andere Geschichte.
Dr. Hans-Georg Kremer
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