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21
02
2025

Symbolbild - Foto: Horst Milde

Was die Wahlen in Deutschland für den Sport bedeuten – „inside the games“- Gretelle Jimenez

By GRR 0

Die Bundestagswahl in Deutschland rückt immer näher, und mehrere politische Parteien des Landes haben in ihren Wahlprogrammen den Sport in den Mittelpunkt gestellt, um auf die Forderungen der Bürgerinnen und Bürger nach einer besseren Vertretung bei der Bewerbung des Landes um die nächsten Olympischen Spiele zu reagieren.

Da die Ergebnisse der deutschen Sportler seit 1990 rückläufig sind, haben die Präsidenten Bernd Neuendorf vom Deutschen Fußball-Bund (DFB), Thomas Weikert vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und Friedhelm Beucher vom Deutschen Paralympischen Komitee (DBS) die Ernennung eines Sportministers in der neuen Regierung gefordert. Derzeit ist das Amt in das Ressort des Innenministers integriert.

Im Vorfeld der Wahl erklärte Neuendorf außerdem, dass „der Sport in Deutschland endlich den Stellenwert in der Gesellschaft bekommen muss, den er verdient“ und dass die Infrastruktur verbessert werden müsse, um den Bürgern bessere Möglichkeiten zu bieten.

Neben den nationalen Verbänden fordern die Athleten auch eine bessere Unterstützung durch ihre Regierung. Die Athleten Deutschland haben Anfang des Monats einen Appell veröffentlicht, in dem sie die Politiker auffordern, sich für die Umsetzung von Reformen einzusetzen. Zu den Forderungen der Organisation gehören unter anderem optimale Rahmenbedingungen für ihre Athleten, faire Arbeitsbedingungen für Trainer und eine bundesweite Sportstrategie.

Die meisten Parteien haben diese Bedenken in ihren Wahlprogrammen aufgegriffen. Die Deutsche Welle stellte fest, dass die Mitte-Links-Partei (SPD), die Mitte-Rechts-Christdemokraten (CDU), die Grünen, die neoliberale Freie Demokratische Partei (FDP) und die Linkspartei das Thema Sport relativ ausführlich behandeln, während die Sarah-Wagenknecht-Allianz (BSW) vage bleibt. Im Wahlprogramm der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD) taucht das Thema nicht einmal auf.

Ein nationales Ziel

Die SPD will den nationalen Sport stärken und eine Forderung erfüllen, die der DOSB seit zwei Jahrzehnten erhebt. Für eine Änderung des Grundgesetzes bräuchte die Partei eine Zweidrittelmehrheit im Deutschen Bundestag, hätte aber die Unterstützung der Partei Die Linke, die sich ebenfalls für ein Staatsziel Sport einsetzt.

„Wir wollen den Sport als Staatsziel im Grundgesetz verankern, um die Kraft des Sports zur Stärkung von Gesundheit, gesellschaftlicher Teilhabe, Inklusion und Integration zu nutzen“, schreibt die SPD in ihrem Wahlprogramm.

Förderung des Sports

SPD und Grüne wollen an dem geplanten, aber noch nicht beschlossenen Sportförderungsgesetz festhalten, mit dem eine eigene Sportförderungsagentur eingerichtet werden soll, um die Wettbewerbsfähigkeit von Spitzensportlern zu verbessern.

Ihr ehemaliger Koalitionspartner FDP bleibt jedoch ebenso wie die CDU in seiner Position eher vage. „Nur mit den besten Trainingsbedingungen, der besten Förderung, auch im Hinblick auf die physische und psychische Gesundheit, können wir eine Trendwende zu mehr Medaillen bei Großereignissen erreichen“, so die CDU laut DW.

Die CDU will auch die duale Karriere ausbauen, also die Kombination einer traditionellen Karriere mit einer Karriere im Spitzensport, um die Sportler auf das Leben nach dem Sport vorzubereiten. „Neben Militär, Polizei und Zoll als Säulen des Spitzensports werden wir in Zukunft auch Kommunen und Unternehmen unterstützen.“

Breitensport

Alle Parteien geben in ihren Wahlprogrammen an, den Breitensport fördern zu wollen, indem sie zum Beispiel Geld für die Sanierung maroder Sportstätten zur Verfügung stellen.

CDU und Linkspartei wollen erreichen, dass alle Kinder in Deutschland bis zum Ende der Grundschulzeit schwimmen können. CDU und FDP wollen die „Bundesjugendspiele mit Wettbewerbscharakter“ erhalten. Diese jährlich stattfindenden Sportveranstaltungen werden seit 1979 an deutschen Schulen durchgeführt und sollen 2023 reformiert werden, um spielerischer und weniger wettbewerbsorientiert zu sein.

Außerdem verspricht der BSW, einen Bundeszuschuss von bis zu 150 Euro pro Kind für das erste Jahr der Mitgliedschaft in einem Sportverein einzuführen.

Olympiabewerbung

Deutschland hat seine Absichten während der Olympischen Spiele in Paris offiziell gemacht. Die Bundesministerin für Inneres und Sport, Nancy Faeser, unterzeichnete die Bewerbung des Landes zur Aufnahme von Gesprächen mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC).

Laut DW versprechen CDU, SPD, Grüne und FDP, eine deutsche Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele für 2036 oder 2040 zu unterstützen. Die FDP werde eine Bewerbung jedoch nur unterstützen, „wenn sie ökologischen, ökonomischen und humanitären Standards sowie den traditionellen Werten des Sports gerecht wird“.

Die Grünen erklärten unterdessen, dass bestehende Sportstätten in die Bewerbung einbezogen werden müssten und „neu zu errichtende Sportstätten für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden müssten“. Das IOC verlangt von den Gastgebern bereits, „ein Maximum an bestehenden und temporären Sportstätten zu nutzen und neue nur dann zu bauen, wenn ein langfristiger Bedarf besteht.“

Die Partei sagte jedoch auch, dass „diejenigen, die finanziell von der Ausrichtung der Olympischen Spiele profitieren, Steuern auf die Einnahmen zahlen und die üblichen kommunalen Gebühren für Veranstaltungen entrichten sollten“, so die Grünen. Das IOC erhält von den Olympiabewerbern normalerweise Steuervergünstigungen.

Horst Milde nach Informationen von Quelle: „inside the games“ Gretelle Jimenez –  Auszugsweise

author: GRR