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25
01
2016

Hohes Tempo ist beim Dubai-Marathon garantiert, doch für den Weltrekord reicht es nach wie vor nicht. ©Victah Sailer

Warum auf der superflachen Strecke von Dubai der Marathon-Weltrekord nicht fällt

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Seit dem Jahr 2008 rennen die Veranstalter des Dubai-Marathons dem Weltrekord der Männer vergeblich hinterher. Immer wieder wird der Lauf entsprechend schnell geplant und angegangen.

Doch während in Berlin in dieser Zeit gleich vier globale Bestmarken fielen und der Kenianer Dennis Kimetto 2014 den aktuellen Rekord auf 2:02:57 Stunden schraubte, klappt es in dem Wüsten-Emirat einfach nicht. Es gab faszinierende Rennen und hochklassige Resultate in Dubai, doch bezüglich des Weltrekordes stehen sich die Veranstalter selbst im Weg.

Einmal mehr produzierte der Dubai-Marathon am vergangenen Freitag eine Reihe von Weltklassezeiten. Der äthiopische Sieger Tesfaye Abera verpasste mit 2:04:24 Stunden den Streckenrekord zwar um eine Sekunde, setzte aber im Olympiajahr ein erstes hochkarätiges Maß. Zwei weitere Athleten blieben unter 2:05, gleich 13 erzielten Zeiten von unter 2:10.

Wiederum wurde deutlich, was auf dieser Strecke möglich wäre. Von den derzeitigen Top-Marathonrennen in der Welt hat Dubai sicherlich den schnellsten Kurs. Es gibt auf den 42,195 Kilometern eine Kurve kurz nach dem Start, dann folgen nur noch zwei Wenden und vier Biegen.

Ansonsten geht es geradeaus auf einer superflachen Strecke, so dass die Athleten nur an den nicht allzu engen Wenden etwas aus dem Laufrhythmus kommen. Eine gut organisierte Weltrekordjagd mit den entsprechenden Athleten hätte in Dubai wohl bessere Chancen als anderswo – auch wenn die fehlende Stimmung am Streckenrand ein Manko ist.

Dreimal in Folge gewann Äthiopiens Superstar Haile Gebrselassie das Rennen, von 2008 bis 2010. Den Weltrekord – für den damals eine Rekordprämie von einer Million Dollar ausgelobt worden war – verpasste er aus unterschiedlichen Gründen. Einmal lief er viel zu schnell los, dann behinderten ihn sintflutartige Regenfälle und schließlich fehlte die Form.

In den Jahren nach den drei Siegen von Haile Gebrselassie waren es jeweils junge Außenseiter und mehrmals Debütanten, die in Dubai ihren Durchbruch schafften beziehungsweise eine Sternstunde erlebten: 2011 siegte David Barmasai (Kenia/2:07:18), danach folgten die Äthiopier Ayele Abshero (2:04:23), Lelisa Desisa (2:04:45), Tsegaye Mekonnen (2:04:32), Lemi Berhanu (2:05:28) und nun Tesfaye Abera (2:04:24).

Doch es fehlen in Dubai seit 2011 die Besten der Besten im Marathon. Dies liegt daran, dass die Veranstalter kein Startgeld zahlen. Zwar gibt es in dem Emirat mit 200.000 Dollar die höchste Siegprämie, die es im Marathon zurzeit zu gewinnen, doch Antrittsgelder zahlen die Organisatoren nicht.

Solange dies so bleibt, werden die besten Marathonläufer der Welt woanders starten. So wird sich der Traum vom Weltrekord für Dubais Veranstalter wohl nicht realisieren und der Berlin-Marathon das Maß der Dinge bleiben.

race-news-service.com
 

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