Sonniges Herbstwetter lockt Wanderer in die Berge: Copyright: picture-alliance
Wandern: Traumwetter in den Bergen – Stabile Hochdrucklage über den Alpen: Das sorgt für schönes Wanderwetter in den nächsten Tagen. Man sollte aber nicht vergessen, dass bereits Herbst ist. Der Deutsche Alpenverein gibt Tipps.
Ob beim Wandern, Hochtourengehen oder Skibergsteigen – eine funktionelle Ausrüstung und ein vollständig und richtig gepackter Rucksack gehören immer dazu.
Darauf sollten Wanderer achten:
- Die Tage sind kurz und die Nächte sind kalt. Zusätzlich zur normalen Wanderausrüstung (siehe unten) sollte warme Kleidung im Rucksack nicht fehlen. Eine Stirn- oder Taschenlampe leistet bei einbrechender Dunkelheit gute Dienste.
- Oft trocknen Wege in schattigen Bereichen nicht mehr richtig ab und blei-ben dadurch rutschig. Besondere Vorsicht beim Gehen in diesen Bereichen ist daher besonders wichtig – und natürlich rutschfestes Schuhwerk.
- In höheren Lagen muss vermehrt mit Schnee gerechnet werden. Aktuell ist dies in schattseitigen Lagen ab etwa 2400 m der Fall. Wer höher hinaus will, sollte die entsprechende Ausrüstung dabei haben (Gamaschen, evtl. Grödel bzw. Steigeisen) und über Bergerfahrung verfügen.
Hüttensaison geht zu Ende
Wer eine Tour mit Einkehr oder Übernachtung auf einer Hütte plant, sollte im Blick haben, ob diese noch geöffnet ist – denn: Einige höher gelegene Stützpunkte haben die Saison bereits beendet. Im deutschen Alpenraum sind allerdings viele Hütten im Oktober noch offen und laden zum Besuch ein.
Auf www.alpenverein.de steht eine Liste mit taggenauen Terminen zur Verfügung (>Hüttensaisonschluss). Detaillierte Infos zu den Hütten (>Hüttensuche) gibt es auf alpenverein.de ebenso wie Infos zu aktuellen Tourenbedingungen (>Touren-bedingungen).
Richtig Rucksack packen
Ob beim Wandern, Hochtourengehen oder Skibergsteigen – eine funktionelle Ausrüstung und ein vollständig und richtig gepackter Rucksack gehören immer dazu. „Man sollte darauf achten, dass nicht zu viel, aber genau das Richtige mitgenommen wird. Auf Luxus lieber verzichten, denn ein zu schwerer Rucksack verdirbt den Spaß und kann ein Sicherheitsrisiko sein“, so der Tipp von Karl Schrag, Bergwanderexperte des Deutschen Alpenvereins (DAV) und Bergführer.
Für eine Eintageswanderung reicht ein Rucksack bis zu 30 Litern Fassungsvermögen aus. Wer mehrere Tage auf Tour geht, nimmt zwangsläufig mehr Gepäck und deshalb auch einen größeren Rucksack mit. Mehr als ein Viertel des eigenen Körpergewichts sollte der Rucksack aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen jedoch nicht wiegen. „Wichtig ist, dass der Rucksack anatomisch geformt ist, gepolsterte Schultergurte hat und mit einem System zur Rückenbelüftung ausgestattet ist“, rät Karl Schrag.
Folgende Utensilien gehören in den Rucksack bei einer Tagestour:
- Erste-Hilfe-Set (Heft- und Blasenpflaster, Mullbinde, Desinfektionstinktur, Pinzette)
- regelmäßig einzunehmende Medikamente
- Handy
- Regen- und Sonnenschutz
- Proviant: z. B. belegte (Vollkorn-)Brote, Obst, Gemüse
- Trinkflasche (mindestens 1 Liter/ Person) oder Trinkbeutel (Camelbag)
- Ersatzwäsche
- Mütze und Handschuhe
- Rettungsdecke bzw. Biwaksack
- Schutz gegen UV-Strahlung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Sonnencreme)
- Karten und Kompass
- Mülltüten für den eigenen Abfall
- eventuell Taschenmesser und Stirnlampe
Zusätzlich bei Mehrtagestouren/Hüttentrekking:
- Hüttenschlafsack
- Zusätzliche Wechselwäsche
- Zusätzlicher leichter Tourenproviant
Gut gefüllt und richtig gepackt
Packbeispiel für Rucksäcke mit nur einem Innenfach:
- Erste-Hilfe-Set und Wetterschutz (Regenbekleidung und Schutzhülle für den Rucksack) gut erreichbar
- die am seltensten benötigten Ausrüstungsgegenstände (Biwaksack etc.) nach unten
- schwere Sachen körpernah
- Zubehör und kleine Utensilien (Taschenmesser, Fotoapparat etc.) in Deckel- oder Seitentaschen
- Tagesproviant und Getränk gut erreichbar im Innenfach
- Teleskopstöcke können seitlich am Rucksack angebracht werden.
- Wertsachen wie Autoschlüssel oder Geld in Deckeltasche oder Geheimfach
Rucksäcke mit mehreren Innenfächern bieten die Möglichkeit, die Ausrüstung besser aufzuteilen. Somit kommt man noch einfacher und schneller an die Gegenstände heran. Der Schwerpunkt des Rucksacks sollte möglichst dicht am Körper, auf Höhe der Schultern, liegen.
Doch selbst ein gut beladener Rucksack wird nur dann nicht zu Last, wenn er zum Einsatzzweck passt und das Trägersystem optimal auf die Körpergröße und Rückenlänge des Bergwanderers abgestimmt ist. „Am besten ist es, den Rucksack in einem Fachgeschäft passgenau und der geplanten Hauptanwendung entsprechend zu kaufen. Dann stehen die Chancen gut, dass die Bergtouren in den nächsten Jahren lust- und nicht lastvoll wird“, so der Expertentipp.