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16
08
2006

Langjähriger ASC-Trainer und Marathon-Bundestrainer im Alter von 81 Jahren gestorben – Pionier des modernen Marathon-Trainings

Walter Weba ist tot

By GRR 0

Im Alter von 81 Jahren ist Walter Weba in einem Berliner Krankenhaus gestorben. Der Name Weba ist mit den großen Erfolgen der Darmstädter Marathonläufer eng verbunden. Seit der Konzentration der Leichtathletik-Kräfte Mitte der sechziger Jahre beim ASC Darmstadt hatte der vom Nachbarverein SV 98 zum ASC gestoßene Walter Weba den Aufbau einer Marathon-Trainingsgruppe mit großem Erfolg vorangetrieben.

Läufer wie Lutz Philipp, Hans Hellbach, Falko Will, Karl Mann, Helmut Reitz, Helmut Hoghoff, Günther Schirmer, Peter Spahn und Klaus Werther dominierten mit dem „Chef“ als wichtige Teamstütze über Jahre hinweg die deutschen Marathonmeisterschaften.

Dabei verlangte der Handelsvertreter eines großen Waschmittelkonzerns nicht nur Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zum Trainingsstart (erfand sogar für Säumige die Warterunde im Wäldchen des Hochschulstadions), sondern verstand es exzellent, viele ASCler aus dem Mittel- und Langstreckenbereich für die Marathondistanz zu begeistern. Legendär die sonntäglichen Zweistundenläufe, und dies zu Zeiten, als die langen Ausdauerläufe nicht unbedingt schon in Mode waren.

Die Weba-Gruppe

Dabei leitete er nicht nur die nach ihm benannte „Weba-Gruppe“, sondern sprang als wichtiger und vor allem zuverlässiger Leistungsträger immer dann ein, wenn Not am Mann war. Dreimal lief er als wichtiger Teamläufer sogar in die Meistermannschaft des ASC Darmstadt, seine persönliche Bestzeit von 2:22:18 Stunden lief er mit 46 (!) Jahren.
Der DLV berief ihn in die Nachfolge von Ernst Weber in die Position des Marathon-Bundestrainers, eine Position, die er über ein Jahrzehnt mit Freude und Leidenschaft ebenso ausübte wie die Trainertätigkeit im ASC Darmstadt. Als Bundestrainer verstand es Weba, die Marathonszene dank der Leistungsträger wie Lutz Philipp, Paul Angenvoorth, Manfred Steffny oder Günter Mielke aus dem Nischendasein heraus zu holen und salonfähig zu machen.

Bereits in seiner aktiven Zeit wurde in Läuferkreisen eine 4,2 km-Trainingsrunde im für Läufer so idealen Waldgelände zwischen dem Böllenfalltor und der Traisaer Brücke als „Weba-Runde“ getauft. Generationen von ASClern laufen seitdem diese legendäre Trainingsrunde, die als hervorragende Vorbereitung auf anstehende Großereignisse im In- und Ausland gilt.

Wilfried Raatz

author: GRR

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