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09
03
2017

Florian Orth in Löningen vor Timo Benitz und Martin Grau ©Wilfried Raatz/ wus-media

Wachablösung in Löningen? Bei den Frauen steht nicht zuletzt durch starke Juniorinnen möglicherweise eine Wachablösung an – Florian Orth gegen Timo Benitz ist das reizvolle Duell auf der Männer-Mittelstrecke – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

Mit 2300 Mitgliedern ist der VfL Löningen der zweitgrößte Verein im Landkreis Cloppenburg und genießt nach 2011 und 2014 zum dritten Mal das Vertrauen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), denn am kommenden Samstag (11.) finden erneut die deutschen Crossmeisterschaften auf der komplett einsehbaren Strecke in der Sportanlage an der Ringstraße statt.

Mit 1100 Meldungen haben diese Titelkämpfe eine erneut gute Resonanz erfahren, allerdings sind aus vornehmlich taktischen Gründen zahlreiche Doppelmeldungen darunter.

Bei diesen Crossmeisterschaften interessiert vor allem, ob der Generationswechsel, der sich im vergangenen Jahr in Herten mit dem Gewinn von Maya Rehberg auf der Frauen-Langstrecke bereits angekündigt hatte, beschleunigt fortsetzen wird.

Unter dem Motto „Jugend stürmt nach vorne“ ist es keineswegs verwunderlich, wenn bei gemeinsamen Start der Frauen, U23-Juniorinnen und Masters über 5.840 m die Tagesschnellste aus dem Kreis Caterina Granz, Maya Rehberg, Anna Gehring und Alina Reh kommt.

Die bislang im Frauen-Cross auf nationalem Terrain überragende Sabrina Mockenhaupt mit über vierzig Meistertitel überragend dekoriert hat sich zum Jahresbeginn dem LaufTeam Haspa Marathon Hamburg angeschlossen und wird gewiss im Verbund mit der Hindernisspezialistin Jana Sussmann und Tabea Themann der bislang dominierenden LG Telis Finanz Regensburg im Kampf um den Mannschaftstitel ordentlich einheizen.

Vielleicht gelingt Sabrina Mockenhaupt auf dem Löninger Parcours der Hattrick, denn bereits 2011 (vor Simret Restle) und 2014 (vor Maren Kock) gewann „Mocki“ den Crosstitel. Mit wiederum Maren Kock und der 2015er Crossmeisterin Corinna Harrer zählen allerdings zwei starke LG Telis-Finanz-Läuferinnen zum Favoritenkreis, die Regensburger Läuferhochburg bringt im Kampf um die Medaillen zudem noch Marathon-Olympiastarterin Anja Scherl an den Start.

Spannend ist vor allem, wie sich die 21jährige U23-Vize-Europameisterin Anna Gehring, die zuletzt in der Halle überzeugende 20jährige Alina Reh oder die beim Darmstadt-Cross überraschend siegreiche 23jährige Caterina Granz auf dem Vier-Runden-Kurs im mit 162 Teilnehmerinnen größten Starterfeld der Meisterschaften präsentieren werden.

Eine gute Rolle sollten aber auch Fabienne Amrhein, Melina Tränkle und Domenika Mayer spielen.  

2011 gewann Steffen Uliczka vor dem Triathleten Steffen Justus die Langstrecke, 2014 Richard Ringer vor wiederum Steffen Uliczka und Fabian Clarkson – und 2017?

Der Vorjahressieger Richard Ringer fehlt aus naheliegenden Gründen eine Woche nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Hallen-Europameisterschaften. Wäre somit der Weg auf der 10.280 m langen Langstrecke frei für Steffen Uliczka? Der Kronshagener hat allerdings inzwischen den Wechsel zum Marathon vollzogen und erscheint nicht mehr ganz so stark auf den kürzeren Distanzen.

Das könnte ein Vorteil für Fabian Clarkson sein, der ein exzellenter Crossläufer und mit nunmehr 27 Jahren im besten Langstreckenalter ist. Mit jeweils starken Mannschaften treten die LG Region Karlsruhe (mit Jannik Arbogast), ART Düsseldorf (mit Julian Flügel, Sebastian Reinwand und Timo Göhler) und die LG Telis Finanz Regensburg an, die allerdings auch den Mittelstreckenfavorit Florian Orth zusammen mit Olympia-Marathonstarter Philipp Pflieger, Jonas Koller und Simon Boch gemeldet haben.

Auf der Mittelstrecke (4.360 m) dürfte es zum erneuten Duell zwischen Florian Orth und Timo Benitz kommen.

Vor drei Jahren gewann an gleicher Stelle übrigens Florian vor Timo. Der Regensburger ist zudem Titelverteidiger, der vor Jahresfrist in einem starken Rennen von der Spitze weg seinem für die LG farbtex Nordschwarzwald startenden Nationalmannschaftskollegen den Schneid abkaufte. Im Hintergrund lauern allerdings mit Martin Grau und Abdi Uya Hundesa zwei ernstzunehmende Medaillenkandidaten.

LG Telis Finanz Regensburg gegen LG farbtex Nordschwarzwald wird zudem auch das Duell um die Mannschaftsmeisterschaft sein, denn beide Vereine haben starke Teams gemeldet.

Auch wenn der U23-EM-Cross-Dritte Amanal Petros auch über die Langstrecke gemeldet ist, sein Hauptaugenmerk dürfte auf dem U23-Wettbewerb liegen, bei dem er gegen den 3000 m-Hindernismeister Patrick Karl, Davor Aaron Bienenfeld, Kidane Tewolde und den letztjährigen U20-Meister Lukas Eisele klarer Favorit ist.

Weitgehend offen sind hingegen die U20-Wettbewerbe, bei denen die Leistungsstärksten inzwischen in die nächstältere Jahrgangsklasse aufgestiegen sind. Über 5.840 m bzw. 4.360 Meter sollten sich die bereits international eingesetzten Markus Görger oder der letztjährige U18-Meister Julius Hild bzw. Miriam Dattke und Lisa Oed durchsetzen können.

Große Startfelder werden gleich zum Auftakt der Titelkämpfe erwartet, wenn um 10.15 Uhr die Senioren M60 und älter plus W50 und älter ins Rennen über 5.840 Meter mit 133 Teilnehmern gehen werden. Auch die weiteren Mastersklassen M50/55 und M35 bis M45 sind mit 100 bzw. 119 zahlenmäßig gut besetzt.

Die „kleinsten“ Starterfelder werden bei den U23-Junioren (57), Männer Langstrecke (75) sowie mU20 und wU18 mit jeweils 76 Teilnehmern gestartet.  

Wilfried Raatz

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