„Die Tempomacher sollten eigentlich bis 30 km im Rennen bleiben, doch der letzte von ihnen lief nur bis Kilometer 23. In der Phase danach hat keiner das Tempo forciert“, erklärte der für die Top-Athleten zuständige Mark Milde aus Berlin.
Vulkanwolke behindert das Marathonrennen in Wien
Die Vulkanwolke und die daraus resultierenden Sperrungen des Luftraums über Europa haben auch Auswirkungen auf die großen internationalen Marathonrennen. Die Veranstalter in London, wo am nächsten Sonntag der bestbesetzte City-Marathon des Jahres startet, sind dabei, alternative Anreisewege zu finden, um die Stars an die Themse zu holen.
Einen vergleichsweise eher kürzeren Anreiseweg hat Irina Mikitenko (TV Wattenscheid). Die Titelverteidigerin, die auch in der World Marathon Majors (WMM)-Serie 2009-2010 in Führung liegt, wird aus Freigericht (Hessen) voraussichtlich mit dem Auto nach London reisen und durch den Eurotunnel fahren. Ihrem Start steht somit nichts im Wege. Ob es auch alle Konkurrentinnen nach London schaffen, ist noch ungewiss.
In Boston schien das Elite-Feld am Montag praktisch komplett zu sein. Die Organisatoren hatten die Athleten frühzeitig an die US-Ostküste geholt, auch aufgrund der bereits stets Ende der Vorwoche stattfindenden Pressekonferenzen. Allerdings rechneten die Veranstalter damit, dass etliche Breitensportler aus Europa nicht nach Boston reisen konnten.
Beim Wien-Marathon am Sonntag fehlten rund ein halbes Dutzend Athleten. Während die Topfavoriten alle mehrere Tage vorher nach Österreich geflogen waren, hatte zum Beispiel Wilson Kigen (Kenia/Bestzeit: 2:08:16) keine Chance mehr, über Amsterdam nach Wien zu fliegen. Das galt auch für eine Gruppe von Tempomachern, was wahrscheinlich einen negativen Einfluss auf die Siegerzeit hatte. „Die Tempomacher sollten eigentlich bis 30 km im Rennen bleiben, doch der letzte von ihnen lief nur bis Kilometer 23. In der Phase danach hat keiner das Tempo forciert“, erklärte der für die Top-Athleten zuständige Mark Milde aus Berlin. Henry Sugut (Kenia), der spätere Sieger lief bei den windigen Bedingungen immerhin noch 2:08:40 Stunden.
Die meisten ausländischen Freizeitläufer konnten in Wien laufen. Die Rekordzahl von 32.940 Athleten hatte sich insgesamt für die verschiedenen Wettbewerbe angemeldet. 3.798 Läufer gingen nicht an den Start und darunter waren rund 2.000 Ausländer. Etliche von ihnen werden wohl keine Chance gehabt haben, Wien zu erreichen.
„Im ersten Moment, als es nur um die Schließungen einiger britischer Flughäfen ging, waren die Konsequenzen dieses Vulkanausbruchs noch nicht realisierbar. Doch dann kam es wie Wellen und wurde immer schlimmer an den Tagen vor dem Rennen. Am Ende war dann klar, dass auch das Flächenflugzeug, das zum Übertragen der Fernsehbilder von den Motorrädern benötigt wird, nicht würde starten können. Aber der ORF hat unter diesen Bedingungen trotzdem eine hervorragende Live-Übertragung gemacht“, erzählte Race-Direktor Wolfgang Konrad, dessen Team spät ankommenden Läufern noch am Sonntagmorgen Startnummern aushändigte und sie dann umgehend per Bus zum Start brachte.
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