Michael Jahr:„Wir freuen uns, den rund 170 Teilnehmern an der DM sowie dem offenen Lauf eine attraktive und sehr abwechslungsreiche 5 km-Runde an der Ahr bieten zu können und hoffen jetzt natürlich besonders auf ein Fortdauern der Schönwetterphase und ein anfeuerungsfreudiges Publikum an der Strecke.“
Vorschau auf die 23. Auflage der Deutschen Meisterschaft im 100-km-Lauf – Dietmar Knies berichtet
Man muss in den Annalen lange zurückblättern, um auf eine Deutsche Meisterschaft zu treffen, die im Oktober ausgetragen wurde: im Jahre 1996 war`s, als am 19. Oktober mit Kazimierz Bak und Jutta Philippin in Rodenbach die Meister gekürt wurden. Dies möge für den örtlichen Ausrichter TuS Ahrweiler 1898 e.V. und die rund 150 gemeldeten Meisterschaftsteilnehmer als ein gutes Omen gelten.
An die Leistungen jenes Jahres (6:34:18 h Bak, 7:55:05 h Philippin) wird man – mit Verlaub – aber heuer vermutlich nicht herankommen, zumal damals auch die beiden nachfolgenden Männer noch Zeiten unter 6:50 h erzielten. Einer davon, dessen Stern im Jahre 1994 mit einem zweiten Platz aufging, ist auch in diesmal wieder mit von der Partie: der unverwüstliche Michael Sommer, der bei Deutschen Meisterschaften bisher siebenmal Gold, fünfmal Silber und zweimal Bronze errang und zudem der Titelverteidiger aus dem Vorjahr ist.
Der ganz große Schwung ist bei dem Schwaikheimer nach über 15 harten Wettkampfjahren zwar nicht mehr vorhanden, doch es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn sich der 45-Jährige nicht auch diesmal mit einer Medaille schmücken würde.
Härtester Konkurrent dürfte der Aachener André Collet sein, der bei seinem 100 km-Debüt im Frühjahr in Kienbaum mit einer Zeit von 6:57:16 h aufwartete und auch beim Jahreshöhepunkt, dem World Cup im belgischen Torhout, der beste deutsche Läufer war.
Neben ihm und besagtem Michael Sommer gingen in Belgien auch Jörg Hooß (Marpingen) und Karlheinz Wild (Rangsdorf) für Deutschland an den Start. Dort waren beide mit ihren Leistungen allerdings nicht recht zufrieden und betrachten die Deutsche Meisterschaft nun als kleine Wiedergutmachung. Wenn alles normal läuft, dürfte der Marpinger seinen vier Silber- und der einen Bronzemedaille weiteres Edelmetall hinzufügen.
Meisterschafts-Medaillen haben auch schon Christian Grundner, Rainer Koch, Thomas Miksch gewonnen, doch am Wochenende dürften sie es schwer haben, erneut aufs „Treppchen“ zu laufen. Aber nichts ist unmöglich, und auch ein gutes Debüt des Düsseldorfer Salvatore Di Dio, einem exzellenten Marathonläufer mit einer Bestzeit von 2:17:27 h (1993), würde dieser These Rechnung tragen.
Fünfmal Gold, einmal Silber – das ist die stolze Bilanz von Tanja Hooß (Marpingen), die ihre PBL beim zweiten Meistertitel 1999 (noch als Tanja Schäfer) in 7:38:10 h errang. Und nun möchte die zweifache Mutter und Ehefrau von Jörg Hooß gern ein gelungenes Meisterschafts-Comeback feiern. Einen Vorgeschmack ihres noch immer beachtlichen Könnens lieferte sie bei der World Challenge in Torhout ab, als sie in 8:22:14 h Rang 13 belegte und maßgeblichen Anteil am vierten Platz des deutschen Frauenteams beim diesjährigen World Cup hatte, in der EM-Wertung wurde sogar die Silbermedaille errungen.
Vor ihr lag dort in 8:07:08 h und damit auf Rang 8 allerdings Branka Hajek (Kornwestheim), die ihren 2008 im brandenburgischen Kienbaum errungenen Titel natürlich gern verteidigen möchte. Jugend vor Alter – so könnte der mögliche Einlauf aussehen, denn Branka ist ganze 25 Jahre jung, während Tanja bereits 42 Jahre „auf dem Buckel“ hat. Doch ein gewichtiges Wort bei der Medaillenvergabe wollen und werden sicher auch ihre Nationalteam-Kameradinnen Simone Stöppler (Hanau-Rodenbach – bisher noch ohne eine solche Plakette) und Barbara Mallmann (Ahlen) mitreden.
Achtungserfolge hingegen werden den beiden 24 Stunden-Nationalteam-Athletinnen Monika Belau (Hamburg) und der Lokalmatadorin Sabine Strotkamp (LG Kreis Ahrweiler) zugetraut, Sabine Strotkamp ist als Mitglied des ausrichtenden TuS Ahrweiler 1898 zudem maßgeblich in die Organisationsleitung der DM eingebunden. Als Ideengeberin und Initiatorin hat sie einen großen Anteil daran, dass die DM in diesem Jahr erstmals an der Ahr stattfinden wird.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen bei einer Vorschau aber auch die zahlreichen Alterklassenläufer und -läuferinnen, die mit ihrem Einsatz, ihrer Erfahrung und ihrem Engagement ganz gewiss für einen spannenden Wettbewerb sorgen werden. Allen voran natürlich Franz Feller (Marpingen), der als einziger Athlet an allen 22 Meisterschaftsläufen teilgenommen und auch stets das Ziel erreicht hat.
Beim ausrichtenden TuS Ahrweiler 1898 laufen die Vorbereitungen in der Schlussphase vor dem Wettkampf naturgemäß auf Hochtouren. Michael Jahr, Cheforganisator und Geschäftsführer des TuS Ahrweiler und Sportkreisvorsitzender Reinhard Altenhofen sind vor allem stolz darauf, dass es ihnen gelungen ist, die erforderliche große Anzahl von Helfern aus den Mitgliedsvereinen der LG Kreis Ahrweiler für die Durchführung der Veranstaltung mobilisiert zu haben.
Michael Jahr:„Wir freuen uns, den rund 170 Teilnehmern an der DM sowie dem offenen Lauf eine attraktive und sehr abwechslungsreiche 5 km-Runde an der Ahr bieten zu können und hoffen jetzt natürlich besonders auf ein Fortdauern der Schönwetterphase und ein anfeuerungsfreudiges Publikum an der Strecke.“
Für Stimmung an der für den übrigen Verkehr vollständig gesperrten Wettkampfstrecke wird auch in musikalischer und tänzerischer Hinsicht gesorgt werden. Neben Livemusik an der von den Läufern/innen in jeder Runde zweimal passierten Amseltalbrücke ab 10 Uhr werden die Cheerleader von „Fit & Fun“ an der Maria-Hilf-Brücke/Dorint-Hotel den Läufern/innen in der Mittagszeit Spalier stehen. Im Rahmen der Siegerehrung werden die Tanzschule Zettler aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Showtanzgruppe „Salt and Pepper“ des TV 06 Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie die Akrobatikgruppe SARA aus Remagen das Publikum mit künstlerischen Darbietungen erfreuen.
Dietmar Knies
Quelle: Verein zur Förderung des Ultramarathonlaufs in Deutschland