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13
08
2010

Vorschau auf den 100-km-Lauf in Leipzig am 14.08.10 – Dietmar Knies berichtet

By GRR 0

Nach dem Jubiläum ist in Leipzig mittlerweile längst wieder Normalität eingekehrt und rückt die nunmehr 21. Auflage mit einem illustren Starterfeld in greifbare Nähe. Wie auch im Vorjahr erfolgt um 6 Uhr der Start für beide Strecken, denn neben dem 100-km-Lauf werden bereits zum 16. Mal auch die Sieger über 50-km-Lauf ermittelt.

Und auch diesmal betragen die Limitzeiten auf dem 10-km-Rundkurs, der nach IAAF-Regeln vermessen ist und zu 30 % aus Asphaltwegen besteht, wieder 13 bzw. 6 Stunden.

Bei den Männern hat Vorjahressieger Hirofumi Oka (Japan), der in Halle am Max-Planck-Institut arbeitet, gemeldet und nach eigenen Worten sehr gut trainiert. Ihm dürften insbesondere seine damaligen Mitkontrahenten Vinodkumar Shrinivas (Indien) und Rainer Leyendecker bekannt sein, denen er in der Endphase des Laufes noch klar die Hacken zeigen konnte.

Besonders Meister Leyendecker machte 2009 mit einem flotten Tempo bis zum Kilometer 50 auf sich aufmerksam (am Ende Platz vier in 8:06:48), während der für Regensburg startende Inder bei seinem ersten Hunderter unterwegs ebenfalls mächtig aufs Tempo drückte und schließlich Rang sechs in 8:19:34 belegte. Man sollte davon ausgehen, dass sie diesmal taktisch etwas klüger an den Start gehen und so zu einem echten Prüfstein für den Japaner Oka sein werden.

Unbedingt zu beachten ist natürlich der Einheimische Jörg Giebel, der sich nach zahlreichen Siegen über 50 km nun auch einmal über die doppelt so lange Strecke versucht und immerhin eine Zeit von 7:30 h anpeilt. Da nimmt sich die Siegerzeit des Japaners von 7:43:21 ja fast bescheiden aus, doch diese sollte in 2010 nach Lage der Dinge (deutlich) unterboten werden können. Für einen Platz weit vorn dürften indes auch die Leipzig-erfahrenen Rainer Koch (2005 an gleicher Stelle immerhin Deutscher Vizemeister in 7:05:24) und Robert Wimmer (2000 und 2006 jeweils Zweiter, 2008 Dritter) sowie Stefan Hinze, Kai Horschig (guter Mann im 24-Stunden-Lauf) und Thomas Herget in Frage kommen.

Bei den Frauen fehlt mit Annett Bahlcke zwar die Vorjahressiegerin, doch dafür ist nach einer Zwangspause mit Britta Giesen die Gewinnerin von 2007 und 2008 dabei, die damals noch Britta Schulz hieß. Bei guter Form geht bei ihr die Fahrt normalerweise immer unter die Neun-Stunden-Marke. Einen Platz auf dem Potest plant auch Juana Schmidt, der das bereits in den Jahren 2006, 2008 und 2009 gelang. Spannung verspricht ebenso das interne Leipziger Duell zwischen Antje Müller, die bei der DM 2009 mit 9:02:48 nur knapp über der begehrten Neun-Stunden-Marke blieb und seit dem Frühjahr für den gastgebenden LC Auensee an den Start geht, und Elke Musial aus Taucha, die erst kürzlich beim Thüringen-Ultra einschlägige Erfahrungen sammeln und Antje Müller hinter sich lassen konnte.

Mitreden an der Spitze möchte auch Antje Krause aus Marburg, die in der Jahresbestenliste von 2009 immerhin mit einer 8:51:44 notiert ist. Und auch 24-Stunden-Spezialistin Marika Heinlein aus Geesdorf sowie Claudia Stader vom Team Campana (50 km im Jahre 2009 in 4:14:40) sind durchaus zu beachten.

Deutlich schwächer besetzt als in den Jahren zuvor ist diesmal der Wettbewerb über 50 Kilometer. Zwar ist mit Simone Stöppler (Hanau-Rodenbach) hier die Siegerin der letzten Jahre am Start, aber hinter ihr klafft, zumindest auf dem Papier, leistungsmäßig eine arge Lücke. Bei den Männern dürfte Frank Giesen aus Hamburg eine gute Rolle spielen.

Leipzig ist zudem immer wieder Treff von Ultra-Oldies wie Gerhard Albert (Aschaffenburg), Rainer Fritsch (TSV Markt Erlbach), Wolfgang Strosny (Bautzen), Siegmund Bocian (DJK Ellwangen) oder Werner Mootz (Köllertal), die auch diesmal wieder ihre Visitenkarte am Auensee abgebe werden.

Nachdem beim Veranstalter im Vorfeld einige Unstimmigkeiten in Sachen Organisation ausgeräumt werden konnten, kam dann sogar noch Grund zur Freude auf: der Stand der Voranmeldungen war bis zum offiziellen Meldeschluss (diverse Landesmeisterschaften) allein über 100 km mit über 120 Nennungen besser als erwartet. Meldungen werden aber auch in diesem Jahr noch bis zu einer halben Stunde vor dem Start angenommen, dann allerdings nur noch für die offene Wertung.

Freuen wir uns also auch beim 21. Jahrgang auf spannende und kurzweilige Wettkämpfe bei hoffentlich guten Bedingungen.

Dietmar Knies

Quelle: Vereinigung zur Förderung des Ultramarathonlaufs in Deutschland<

 

author: GRR

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