Heinz Frei kurz vor seinem Start in Berlin ©Horst Milde
Vorjahressieger Vico Merklein und Marcel Hug wiederholen ihre Siege
Vico Merklein und Karen Darke heißen die Sieger im Rennen der Handbiker. Sandra Graf und Marcel Hug sind die schnellsten Rollstuhlfahrer beim 39. BERLIN-MARATHON 2012.
Der gebürtige Berliner Vico Merklein hatte noch eine Rechnung offen. Bei den Paralympics in London reichte es bei ihm „nur“ für Silber. Gold ging an den Polen Rafal Wilk. „Nach London bin ich erst einmal in ein Tief gefallen. Nach einem Jahr Vorbereitung war die Luft bei mir nach den Spielen raus. Aber in London hat mir Rafal die Goldmedaille genommen, dafür wollte ich heute die Revanche“, fasst Merklein seine Motivation in Berlin zusammen. Dafür fuhr er ein taktisch kluges Rennen, indem er sich auf der Strecke nicht zu sehr verausgabte.
Nachdem Wilk und Merklein über weite Teile der Strecke zunächst in einer Vier- und dann – nach einer glimpflich verlaufenden Kollision zweier Verfolger – in einer Zweiergruppe zusammenfuhren, gelang es dem Berliner sich im Zielsprint durchzusetzen. „Ich wollte gegen den Stärksten gewinnen und das ist mir gelungen. Selten bekommt man soviel Applaus wie in Berlin, das ist einfach ein unglaubliches Gefühl“, so Merklein, der 1:05:21 h benötigte. Auf Rang drei kam nach Rafal Wilk (1:05:21 h) der Deutsche Thorsten Purschke (1:06:37 h) ins Ziel.
Bei den Damen setzte sich die Britin Karen Darke in 1:17:42 h knapp vor der Deutschen Ursula Schwaller (1:17:42 h) und der Schweizerin Jennette Jansen (1:23:28 h) durch.
Die Schweizer dominieren bei den Rollstuhlfahrern
Die Schweiz war dank ihres einmaligen Sport- und Fördersystems wie in den vergangenen Jahren die dominierende Nation im Rennen der Rollstuhlfahrer. Nach Handbike-Gold in London war Sandra Graf in Berlin wieder im Rennrollstuhl am Start und bestritt ein einsames Rennen. Denn schon nach wenigen Kilometer schüttelte sie ihre Verfolgerinnen ab, das Ziel erreichte sie in 1:46:19 h mehr als zehn Minuten vor der Zweitplatzierten Francesca Porcellato (ITA/1:56:37 h) sowie Yvonne Sehmisch (2:06:26 h) aus Herzberg.
„Ich bin froh, dass ich wirklich alleine fahren konnte. Es ist mir immer wichtig, nicht vom Windschatten eines Mannes zu profitieren. Die vielen ‚Hopp Schwiez’-Rufe haben mich ins Ziel getragen“, erklärte Sandra Graf im Anschluss an das Rennen.
Bei den Herren gab es eine Neuauflage des Duells Marcel Hug gegen Heinz Frei. Und wie im vergangenen Jahr gelang es Marcel Hug sich vor dem 19maligen Berlin-Gewinner Heinz Frei durchzusetzen.
„Am Brandenburger Tor war es noch sehr knapp aber im Finish war ich der Schnellere“, so der Schweizer Hug, der in 1:29:43 h ins Ziel kam, dicht gefolgt von Landsmann Frei (1:29:43 h).
Als Dritter konnte sich Rafael Botello (ESP/1.32:54 h) einen Podiumsplatz sichern.
BERLIN-MARATHON Organisation