2010 Real Berlin Marathon Berlin, Germany September 26, 2010 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET
Von Münster bis München: Der Marathon-Herbst hat begonnen – In Berlin sind 47.729 Aktive aus 129 Nationen am Start – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann berichtet
Wenn der ehemalige Profiboxer Henry Maske am Sonntag, dem 25. September um 9 Uhr auf der Straße des 17. Juni in Berlin den Startschuss gibt, dann begeben sich 40.963 Läuferinnen und Läufer beim 38. Berlin-Marathon „zu Fuß“ auf eine 42,195 km lange Reise durch die Hauptstadt.
Rechnet man die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Wettbewerben für Rollstuhlfahrer, Handbiker und Skater hinzu, dann kommt man auf eine neue Rekordbeteiligung von insgesamt 47.729 Aktiven aus 129 Nationen. Darin sind noch nicht einmal die rund 10.000 Schülerinnen und Schüler beim 23. mini-Marathon über 4,2 km, die mehr als tausend Kinder beim Bambinilauf und die rund 10.000 Teilnehmenden beim Frühstückslauf am Tag vorher vom Schloss Charlottenburg bis auf die blaue Bahn im Olympiastadion enthalten. Berlin ist und bleibt so oder so die Nummer eins in Deutschland und gehört zu den größten der Welt.
Der Marathon-Herbst in Deutschland hat bereits am Sonntag, 11. September mit der zehnten Auflage des Münster-Marathons begonnen; Karlsruhe und Ulm sind am kommenden Wochenende dran. Im Oktober folgen dann noch weitere Marathonrennen u. a. in Köln, Bremen und Lindau bzw. Bregenz (alle am 2.10.). Der Marathon in Werningerode (der sog. Harzgebirgslauf hinauf auf 1.142 m) folgt am Samstag, 8. Oktober; einen Tag später wird in Bräunlingen (Schwarzwald) der älteste Volks-Marathon gestartet, und in München freuen sich zur gleichen Zeit die Finisher bereits beim Start, am Ende ins „alte“ Olympiastadion einlaufen zu können. Der älteste City-Marathon in Deutschland durch die Main-Metropole Frankfurt feiert am 30. Oktober seinen 30. Geburtstag und erwartet mit 14.000 „Geburtstagsgästen“ ebenfalls einen neuen Rekord; vorher werden noch die Rennen in Dresden und Magdeburg (beide am 23.10.) gestartet.
Längst haben sich hierzulande die Marathonläufe zu Events etabliert, die meistens unterschiedliche Laufdistanzen und ein attraktives Rahmenprogramm „für alle“ anbieten. Beim 13. Morgenpost Dresden-Marathon beispielsweise findet am Tag vorher das 3. Laufmedizinische Symposium statt. In den Marathon integriert ist hier die 6. Deutsche Feuerwehr-Meisterschaft, darüber hinaus gibt es eine Teamwertung für Firmen, Vereine und anderswie zusammengesetzte Mannschaften – ganz abgesehen davon, dass man auch für kürzere Distanzen (Halbmarathon und 10 km) melden kann.
In den Organisationsbeiträgen (in Dresden 45 Euro für die Marathondistanz) gibt es „Leistungen“, die in aller Regel eine Sofort-Urkunde und eine Finishermedaille, einen Massageservice und nicht zuletzt reichlich Pasta auf der Nudelparty enthalten. In Berlin werden zur dreitägigen Marathon-Messe mit rund 200 Ausstellern auf dem Gelände des still gelegten Flughafens Tempelhof über 100.000 Besucher erwartet.
Marathons gibt es jedoch nicht nur in den großen Städten. Wer es beschaulich mag, für den kommt möglicherweise der Hochwald-Marathon zwischen Trier und Saarlouis (24.9.) oder der Bottwartal-Marathon (16.10.) im Norden von Stuttgart in Frage. Und wer gar eine Alternative zum „ausverkauften“ Berlin-Marathon sucht, kann beim Kraichau-Lauf sogar 44 km zurücklegen und dann in das Fußballstadion der TSG 1899 Hoffenheim in Sinsheim einlaufen.
Ein „passive“ Alternative dazu ist höchstens die Live-Übertragung des Marathons aus der Hauptstadt – schließlich sind dort mit Haile Gebrselassie (Äthiopien) und Paula Radcliffe (Großbritannien) die beiden Weltrekordinhaber am Start. Das gab es noch nie …
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann