Doch zu Beginn der Saison will der Filstaler auch erst einmal schauen, wie die anderen Stabhochspringer so drauf sind. Erste Gelegenheit gibt es für ihn zum Cottbuser Springer-Meeting. Neben Björn Otto trifft er dabei auch auf Namen wie Danny Ecker
Von Autos und anderen Vorlieben – 7. Internationales Cottbusser Springer-Meeting der VR Bank Lausitz am 28. Januar. 2008
Alexander Straub (LG Filstal) steigt in Cottbus in die Saison ein zum 7. Internationales Springer-Meeting der VR Bank Lausitz am 28. Januar. 2008 war sein bisher bestes Jahr als Stabhochspringer. Mit 5,81 Metern steigerte der 25-Jährige seine persönliche Bestleistung nach 16 Wettkämpfen um 6 Zentimeter.
In Cottbus ging Straub gleich zweimal an den Start. Beim Hallenmeeting erzielte der Höhenflieger mit 5,65 den zweiten Platz. Zum Sommer-Meeting legte er dann noch eins drauf und sprang mit 5,70 auf die „Pole Position“.
Die Saison 2009 hat für ihn noch nicht begonnen, doch er schabt schon jetzt „mit den Füßen“. Seine Ziele sind klar: „Berlin natürlich. Das schwebt doch über uns allen in diesem Jahr“, meint Straub. Aber der Youngstar hat nicht nur die WM im Fokus. Für ihn, fleißig und ehrgeizig wie er ist, steht noch ein anderes Ziel vor Augen: „Ich möchte mein hohes Niveau aus dem letzten Jahr weiter stabilisieren und mich in der Weltspitze etablieren. Die 5,80 Meter will ich öfter und konstanter springen und mir weiter einen Namen machen.“
Doch zu Beginn der Saison will der Filstaler auch erst einmal schauen, wie die anderen Stabhochspringer so drauf sind. Erste Gelegenheit gibt es für ihn zum Cottbuser Springer-Meeting. Neben Björn Otto trifft er dabei auch auf Namen wie Danny Ecker, Igor Pavlov (RUS), Steven Lewis (GBR) und Denis Yurchenko (UKR).
Im Winter noch mit kleinen Wehwehchen kämpfend trainiert er seit Wochen mit voller Konzentration. Einfach waren für ihn die letzten Monate aber nicht.
„Man bekommt mit dem Erfolg auch einen höheren Anspruch an sich selbst. Wenn man dann rumkränkelt, belastet einen das ganz schön. Dafür denke ich, dass ich jetzt effektiver trainieren konnte als im letzten Jahr, wo ich doch recht früh schon in Top-Form war.“ Er ist schneller und leichter als geworden. „Ich bin richtig heiß auf Cottbus, endlich wieder springen und das umsetzen, woran man in der Vergangenheit gearbeitet hat“.
Bevor er jedoch seinen Stab in die Hand nimmt, muss er noch seine reisefreie Zeit nutzen, etwas für die Uni zu tun. Alexander Straub studiert Verfahrenstechnik an der Uni in Stuttgart und muss für Kurse wie Physikalische Chemie (Quantenphysik) lernen. Ein Kampf auf ganz anderer Ebene. Mit Zahlen jonglieren muss sowohl der private wie auch der Profisportler Straub, aber letzteres macht er zumeist doch lieber.
Zu seinen Stärken zählt der 1,80-Mann seinen Anlauf, den Einstich und Absprung, denn da kann er die meiste Energie rausholen. Aber auch psychisch ist er über die Jahre stärker geworden, scheut weder große Namen noch internationale Wettkämpfe. Seine Ausdauer und Motivation halten über eine lange und harte Wettkampfsaison. „Ich denke ich bin sehr belastbar, kann gut und lange auf einem hohen Niveau springen“, sagt er von sich. Aufgeben kommt für ihn meist nicht in Frage. Viele Bestleistungen ist er im dritten Versuch gesprungen, das alles gab ihm viel Selbstbewusstsein. In seiner Technik sieht er die größten Reserven.
Alex Straub frönt ein typisch männliches Hobby: All seine freie Zeit steckt er in sein Auto – nicht irgendeines, sondern das ehemalige Auto seiner Großmutter, einen VW Jetta 1, den er vor drei Jahren geschenkt bekam. Seit dem hat Alex viel über Autos gelesen und in den Wintermonaten, wenn sich der ganze Wettkampfstress legt, geht er mit seinem Wagen fast sprichwörtlich „ins Bett“. Sein geliebter Jetta steht zwar zurzeit in einer Garage und ist komplett zerlegt. „Im Moment steht nur noch die Karosserie“, sagt der Autonarr und hofft, dass sein Jetta aussehen und fahren wird wie vorher – „und dann auch durch den TÜV kommt, das wäre dann der schönste Moment. Es ist jedes Mal eine Zitterpartie, die Plakette zu bekommen, aber dann freue ich mich natürlich riesig“. Zum Schrauben ist er vor drei Jahren durch einen seiner besten Freunde gekommen, der ist Kfz-Meister.
Aber Alex Straub hat noch ein anderes Hobby. Wenn der Universitätsweltmeister eine Angel in die Hand bekommt, geht es ihm gut. Er genießt die Zeit und Ruhe, die man dabei zum Nachdenken hat. Da Straub kein richtiger Urlauber ist, genießt er freie Tage gerne an den Baden-Württembergischen Seen. Sein Traum wäre einmal einen richtigen Angelurlaub in Frankreich zu verbringen. Erst im vergangenen Herbst ist er zusammen mit einem Freund zum Comer See nach Italien gefahren – zum Angeln natürlich. Bei 25 Grad war zwar die Ausbeute relativ dürftig, aber er genoss seinen Urlaub dennoch in vollen Zügen.
Auch sonst ist Alex Straub ein sehr bodenständiger Typ. Seine Mutter gibt ihm stets die besten Tipps mit auf den Weg, einer lautet: „Es gibt nichts, was du durch wiederholte Versuche nicht erreichen kannst.“ Alex glaubt fest daran. (MR)
EN