L'athlete suisse Viktor Roethlin, pose avec la medaille d'or lors d'une conference de presse de presentation des medailles du prochain Championnats d'Europe d'Athletisme de Zuerich ce lundi 24 mars 2014, chez le medailleur Huguenin au Locle dans le canton de Neuchatel. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
Viktor Röthlin präsentiert die EM-Medaillen von Zürich
Jeder Leichtathlet begehrt sie – Viktor Röthlin durfte sie heute zum ersten Mal sehen: Die Verantwortlichen der Leichtathletik-EM in Zürich (12. bis 17. August 2014) haben heute bei der Firma Faude & Huguenin die Gold-, Silber- und Bronzemedaille präsentiert.
Einen kompletten Medaillensatz kann Viktor Röthlin bereits sein Eigen nennen: Eine Gold- (Europameisterschaften 2010), eine Silber- (Europameisterschaften 2006) und eine Bronzemedaille (Weltmeisterschaften 2007) krönen die Karriere des amtierenden Europameisters aus der Schweiz. „Ich durfte in meiner Karriere bereits drei Medaillengewinne feiern, weshalb ich ganz ohne Druck nochmals um diese drei Auszeichnungen kämpfen werde“, erläutert Viktor Röthlin seine Ziele bezüglich seines letzten Marathons.
„Sicherlich werde ich am 17. August in Zürich nochmals alles geben, um eine der drei heiss begehrten EM-Medaillen mein Eigen nennen zu können. Jedoch wird für mich unabhängig von einem Medaillengewinn eine unglaublich schöne und erfolgreiche Zeit als Marathonläufer zu Ende gehen.“
Heute war Viktor Röthlin der erste Athlet, der das neue Objekt der Begierde persönlich in Augenschein nehmen durfte. Dafür reiste Röthlin extra nach Le Locle zu der Firma Faude & Huguenin SA, wo er sich von dessen CEO Christian Fontana, dem Produktionsleiter Daniel Dubois (ehemaliger Eishockey Nationaliga-A-Spieler) sowie vom international bekannten Designer Alfredo Häberli, erklären liess, wie eine EM-Medaille entsteht. „Ich fühle mich geehrt, dass ich die ersten EM-Medaillen sehen durfte. Ich finde dieses Schmuckstück sehr gelungen und bin fasziniert, wie aufwändig die Herstellung einer solchen Medaille ist.“
Das Letzigrund-Stadion als Vorlage für die EM-Medaille
Entworfen wurde die Medaille der Leichtathletik-Europameisterschaften Zürich 2014 vom mehrfach ausgezeichneten Zürcher Designer Alfredo Häberli. Der über die Landesgrenzen hinaus renommierte Industriedesigner ist dafür bekannt, dass er Alltagsgegenstände entwirft, die durch ihr schlichtes, minimalistisches Design auffallen. Dafür lässt er sich am liebsten durch Alltagsbeobachtungen inspirieren. „Als ich vor einem Jahr mit dem Design der EM-Medaille beauftragt wurde, war für mich klar, dass ich keine traditionelle Medaille entwerfen wollte“, erklärt Häberli die Ursprünge zu seiner Kreation. „Ich suchte nach einem Motiv, das die Stadt Zürich und zugleich die Leichtathletik-EM symbolisiert. Das Stadion Letzigrund mit seiner schlichten Form und den markanten Lichtmasten eignete sich perfekt als Inspirationsquelle.“
Der Medaillenentwurf ist – wie für Häberli typisch – schlicht und besticht durch eine moderne Form: In der asymmetrischen Medaille ist der Umriss des legendären Leichtathletik-Tempels Letzigrund erkennbar. Auffällig: Zum ersten Mal werden die Gold-, Silber- und Bronze-Medaille durch drei unterschiedliche Bänder geschmückt.
Eine Medaille – ein Traditionshandwerk
Nach zahlreichen Vorschlägen an die Verantwortlichen der Leichtathletik-EM fertigte Häberli anhand von Skizzen ein Schaummodell an. Anhand dieses Entwurfs werden in der Firma Faude & Huguenin SA in Le Locle nun je 79 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen umgesetzt. Die Firma, die das Traditionshandwerk der Medaillen- und Münzprägung seit 1868 betreibt, liefert ihre exklusiven Prägungen in die ganze Welt.
Ob in Gold, Silber oder Bronze – auch heute noch werden alle Erzeugnisse aus der Manufaktur in Le Locle in Handarbeit hergestellt. „Wir fertigen diese Medaillen von Anfang bis Ende in Le Locle. Es fordert eine Vielzahl von handwerklichen Schritten, bis eine Medaille fertig ist. So geht das Produkt bis zu seiner Vollendung durch 100 Hände“, erklärt CEO Christian Fontana.
Die Entwürfe des Designers werden zuerst in ein Produktions-Design umgelegt, damit die handgefertigten Prägewerkzeuge für die Front- und Rückseite hergestellt werden können. Mit mehreren hundert Tonnen Gewicht wird jeder Rohling mehrmals geprägt und immer wieder erhitzt. Zahlreiche Fertigungsschritte folgen bis durch das galvanische Vergolden oder Versilbern das Produkt den gewünschten glanzvollen Effekt erhält. Erfahrene Polierer bringen in gefühlvoller Handarbeit das Meisterstück zum Glänzen und heben so die entsprechenden Strukturen hervor.
Bis die 237 Medaillen fertig produziert und an die Leichtathletik-EM ausgeliefert werden können, dauert es mehrere Wochen. Fertig sein werden die Medaillen jedoch erst Minuten, bevor die Besten der Besten mit ihrer persönlichen Medaille geehrt werden. Denn erst, wenn die Erst-, Zweit- und Drittplatzierten bekannt sind, werden im Stadion Name, Rang und Ergebnis der zukünftigen Medaillenbesitzer eingraviert.
Janine Geigele
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