In den folgenden Jahren kamen immer mehr Rennen hinzu.
Viele positive Aspekte dank stetiger Optimierung – Anfänglich als Lauf für Spinner bezeichnet, hat sich der Swissalpine Marathon zu einem unverzichtbaren Wert im Rennkalender vieler Ultraläufer entwickelt. Heute feiert der Bergklassiker das 25-Jahr-Jubiläum. Anita Fuchs berichtet
Der Swissalpine Marathon geniesst in der Ultraszene einen exzellenten Ruf. Anders ist nicht zu erklären, dass jedes Jahr mehrere Tausend Sportlerinnen und Sportler eigens für die Laufveranstaltung nach Davos pilgern. Dabei sahen sich die Initianten im Vorfeld der Erstaustragung im Jahre 1986 mit zahlreichen Schwierigkeiten und Widerständen konfrontiert.
Diesen trotzten sie aber geschickt und lockten für den „Anlass für Spinner“, wie der Alpine Marathon damals benannt wurde, 1207 Läuferinnen und Läufer ins Landwassertal. Mehr als zwei Drittel absolvierten die 67 Kilometer lange Königsdistanz, welche von Davos über den Sertigpass (2739 m ü. M.) und zurück zum Ausgangspunkt führte. Der Rest teilte sich auf den Sertiglauf (Bergün–Davos) und den Landwasserlauf (Davos–Filisur) auf.
An diesen drei Distanzen hielten die Organisatoren lange fest, für die Jubiläumsdurchführung im Jahre 1995 bauten sie das Angebot dann aber mit einem Teambewerb (die Wechselzonen befanden sich in Bergün und auf dem Sertigpass) sowie einem Wettkampf für den Nachwuchs aus. Dies hatte zur Folge, dass die Teilnehmerzahl mit 3501 Gemeldeten erstmals die 3000er-Grenze überschritt – bis dahin lag die Höchstbeteiligung bei 2574 Sportbegeisterten (1992).
Eine bedeutende Modifikation gab es 1998: Die Streckenbezeichnungen und -führungen wurden umgekrempelt. Der eigentliche Alpine Marathon mutierte zum K78, der Sertiglauf zum K42 und der Landwasserlauf zum K30. Den Kulminationspunkt bildet(e) neu die auf 2632 Metern gelegene Keschhütte. Bei der Neuinszenierung des Swiss Alpine Marathon erforderte ein Gewitter mit Hagel, Donner und einem markanten Kälteeinbruch am Nachmittag den erst- und bis dato einmaligen Abbruch des Rennens.
Ökologische Massnahme
In den folgenden Jahren kamen immer mehr Rennen hinzu. So der Walking-Bewerb (2001) und der C42 (2003), dank welchem die Teilnehmerzahl erstmals die 4000er-Grenze übertraf. Nicht zu vergessen der Teambewerb, der seit dem Jahr 2000 neben den drei Laufabschnitten ein Mountainbike- und Inline-Skating-Teilstück umfasst. Im Jubiläumsjahr 2005, als das Angebot zusätzlich mit einem Halbmarathon erweitert wurde und die Rekordzahl von 5571 Gemeldeten resultierte, konnte die polysportive Prüfung erstmals allein zurückgelegt werden.
Dies gilt auch heute noch, allerdings wurde sie ausgelagert und findet seit dem Jahr 2008 im Engadin und unter der Bezeichnung Alpinathlon am zweitletzten Juli-Wochenende statt. Die Verbindungswoche zwischen dem Alpinathlon und dem Swissalpine Marathon nennt sich Highseven und umfasst ein abwechslungsreiches und interessantes Programm.
Während diesen Tagen profitieren die Teilnehmer seit 1997 vom Rail Ticket, das die Organisatoren aus Umweltschutz-Gründen einführten. Schweizer fahren damit kostenlos mit der Bahn von ihrem Wohnort nach Davos und zurück, für ausländische Starter ist es ab einem Schweizer Grenzbahnhof gültig. Begleitpersonen können zu einem günstigen Preis ein Swiss-/Regio Ticket easy kaufen, das für unbeschränkte Fahrten im Laufgebiet sowie für die Hin- und Rückreise von einem Schweizer Bahnhof/Grenzbahnhof gültig ist. Die stetige Optimierung des Swissalpine Marathon brachte aber noch weitere erfreuliche Aspekte mit sich. So konnte beispielsweise der Frauenanteil dank der Einführung kürzerer Distanzen und dem Einbezug des Walking-Bewerbes von anfänglich sieben auf mittlerweile 32 Prozent erhöht werden. Gleichzeitig reisten die Läufer aus immer mehr Ländern an; bei der Premiere stammten sie aus 14, zuletzt aus 50 Nationen.
Das herausragende Oktett
Als erfolgreichste Läufer in die Geschichte des Swissalpine Marathon eingegangen sind der Deutsche Charly Doll (zweimaliger Sieger und mit 5:12:25 Streckenrekord-Inhaber auf dem Kurs über den Sertigpass), der Russe Grigory Murzin (vierfacher Gewinner und mit 5:42:34 Streckenrekord-Inhaber auf dem aktuellen Parcours), der Schweizer Peter Camenzind mit seinem klassischen Hattrick in den Jahren 1990 bis 1992 sowie der Schwede Jonas Buud, dem von 2007 bis 2009 das selbe Kunststück gelang.
Bei den Frauen waren die Deutsche Birgit Lennartz (zehnmal Erste und mit 6:18:28 Streckenrekord-Inhaberin auf dem früheren Kurs), die Italienerin Monica Casiraghi, die Schweizerin Jasmin Nunige und die Britin Elizabeth Hawker (mit 6:30:12 Streckenrekord-Inhaberin auf dem gegenwärtigen Parcours) mit je zwei Triumphen die herausragenden Läuferinnen.
Anita Fuchs