Haile Gebrselassie bestreitet ein Halbmarathon-Verfolgungsrennen. Er wird in einem speziellen Rennen versuchen, die etwa zwei Minuten vor ihm gestarteten Elite-Marathonläufer zu überholen
Verfolgungsrennen und Rekordjagd beim Wien-Marathon
„Catch me if you can": Unter diesem Motto verfolgt Haile Gebrselassie bei seinem Halbmarathonrennen in Wien am 17. April die vor ihm gestarteten Elite-Marathonläufer. Aus dieser hochkarätigen Gruppe sind nun erste Namen bekannt.
ier Athleten mit Bestzeiten von 2:07:38 Stunden oder schneller, darunter Halbmarathon-Weltmeister Paul Kirui und Fukuoka-Sieger Dimitriy Baranovsky, wollen Haile Gebrselassie auf Distanz halten und blasen selbst zur Jagd auf den Streckenrekord beim Wien Marathon. Die Veranstalter rechnen mit über 31.000 Teilnehmern und nehmen für die Marathondistanz noch Meldungen entgegen.
Haile Gebrselassie bestreitet ein Halbmarathon-Verfolgungsrennen. Er wird in einem speziellen Rennen versuchen, die etwa zwei Minuten vor ihm gestarteten Elite-Marathonläufer zu überholen. Diese Gruppe an der Spitze wird der Lauflegende ein scharfes Tempo vorlegen, denn sie ist hochklassig besetzt und hat bei guten Bedingungen die klare Chance, den Streckenrekord von 2:07:38 Stunden anzugreifen, den Weltmeister Abel Kirui im Jahr 2008 gelaufen ist.
Der Schnellste im Bunde ist ein Namenskollege des Rekordläufers. Paul Kirui, der mit einer exzellenten Bestzeit von 2:06:44 Stunden (Rotterdam 2006) nach Wien kommt. Seither ist der 31-jährige Kenianer in jedem Jahr zumindest 2:08:23 Stunden oder schneller gelaufen. Keine Frage, dass der Halbmarathon-Weltmeister von 2004 auch in Wien für eine Topzeit sorgen will.
Ebenso setzt der Ukrainer Dimitriy Baranovsky alles daran, ganz vorne zu glänzen. Der 31-jährige Ukrainer erreichte in Wien bereits 2006 als Dritter in 2:10:56 Stunden das Podest. Damit will er sich diesmal nicht zufrieden geben, sondern nimmt als Maßstab seine großen Erfolge, die er in Japan beim Elitemarathon von Fukuoka gefeiert hat. 2005 konnte er dort in 2:08:29 Stunden den einzigen Sieg eines europäischen Läufers in den letzten zwei Jahrzehnten erreichen. Im Jahr darauf steigerte er seine Bestzeit auf sehr beachtliche 2:07:15 Stunden und holte Rang zwei – nur 23 Sekunden hinter Triumphator Haile Gebrselassie.
Auch Isaac Macharia hat bereits Erfahrung in Marathonrennen mit Haile Gebrselassie gesammelt. Der 30-jährige Kenianer erlebte beim Dubai-Marathon 2008 eine Sternstunde, als er in persönlicher Bestzeit von 2:07:16 Stunden Zweiter wurde. Überlegen vorne war nur der Weltrekordler, der in 2:04:53 Stunden siegte.
Gespannt darf man auch auf den Auftritt von Nicholas Chelimo sein. Der 28-jährige Kenianer hat eine Bestzeit von 2:07:38 Stunden.
Bei den Frauen wird es spannende Marathonpremieren geben: Peninah Arusei aus Kenia, die Dritte der Halbmarathon-WM 2010, und Ana Dulce Felix aus Portugal, Europas aktuelle Nummer 1 im Halbmarathon, wollen beim Wien Marathon internationale Top-Zeiten laufen. Beide streben Zeiten von unter 2:25 Stunden an.
Peninah Arusei ist im Oktober 2010 zum bisher größten Erfolg ihrer Karriere gelaufen. Bei der Halbmarathon-Weltmeisterschaft in Nanning, China, eroberte die 32-jährige Kenianerin die Bronzemedaille. Für ihr Marathondebüt in Wien bringt sie beste Voraussetzungen mit, nämlich Erfahrung auf längeren Distanzen und eine aktuell sehr starke Form.
Dreimal hat Arusei die 25km von Berlin gewonnen (2006, 2008 und 2009). Ihre persönliche Bestzeit von 1:22:31 Stunden aus dem Jahr 2009 ist die weltweit siebentbeste jemals auf dieser Distanz erzielte Leistung. Im Halbmarathon ist sie ihre starke persönliche Bestzeit von 67:48 Minuten in Lille 2009 gelaufen.
Ana Dulce Felix ist ebenfalls bereit für den Marathon. Die 28-jährige Portugiesin erzielte vor kurzem beim Lissabon-Halbmarathon mit 68:33 Minuten eine persönliche Bestleistung und zugleich einen nationalen Rekord für Portugal. Damit ist sie aktuell die schnellste Europäerin im Jahr 2011 über die 21,1 Kilometer.
Mit beachtlicher Vielseitigkeit hat sich Ana Dulce Felix in den letzten Jahren an die Marathondistanz herangearbeitet. Auf der Bahn erreichte sie bei der Weltmeisterschaft in Berlin 2009 über 10.000 Meter in 31:30,90 Minuten Rang 13.
Im Gelände feierte sie im Dezember 2010 den Gewinn der Bronzemedaille bei der Cross-EM. Auf der Straße holte sie im Vorjahr den zweiten Platz beim prestigeträchtigen „Great North Run", dem weltgrößten Halbmarathon in Newcastle. In New York hat sie im November 2010 ihren ersten Anlauf im Marathon unternommen, das Rennen aber aufgegeben. Nun will sie in Wien die klassische Distanz erstmals erfolgreich meistern.
race-news-service.com