Amanal Petros erreichte als erster deutscher Marathonläufer eine Zeit von unter 2:07 Stunden. - Foto: www.photorun.net Photo: Giancarlo Colombo@PhotoRun Victah1111@aol.com - www.photorun.NET #victahsailer
Valencia-Marathon am Sonntag, d. 5.12.2021: Weltklassezeiten angepeilt, Amanal Petros greift deutschen Rekord an
Weltklassefelder werden am Sonntag einmal mehr beim Valencia-Marathon an den Start gehen. Der spanische Marathon hat sich in den vergangenen Jahren spitzensportlich so enorm entwickelt, dass er inzwischen zu den Top-Rennen weltweit gehört.
Und die Spanier wollen mittelfristig auf der schnellen Strecke sogar versuchen, Weltrekorde zu brechen. Ganz so schnell wird es am Sonntag sicherlich noch nicht. Doch zumindest bei den Männern sollen der Streckenrekord und die Jahresweltbestzeit angegriffen werden.
Die schnellsten Läufer auf der Startliste sind der Kenianer Lawrence Cherono und die Äthiopierin Guti Shone, die mit persönlichen Bestzeiten von 2:03:04 beziehungsweise 2:20:11 Stunden an den Start gehen. Amanal Petros (TV Wattenscheid) führt ein sechsköpfiges deutsches Marathon-Kontingent an. Der deutsche Rekordhalter, der vor einem Jahr die nationale Bestzeit in Valencia auf 2:07:18 Stunden verbesserte, will seinen Rekord angreifen.
Während der Titelverteidiger und Streckenrekordler Evans Chebet (Kenia), der vor einem Jahr in 2:03:00 gewonnen hatte, am Sonntag nicht am Start sein wird, stehen trotzdem drei Läufer auf der Startliste, die bereits unter 2:04 Stunden gelaufen sind: Lawrence Cherono hatte sich vor zwei Jahren in Valencia auf 2:03:04 verbessert und wurde damals knapp geschlagener Zweiter. Die Äthiopier Herpasa Negasa (2:03:40) und Kinde Atanaw (2:03:51) sind ebenfalls schon beide unter 2:04 gelaufen. Fünf weitere Athleten weisen Bestzeiten von unter 2:06 Stunden auf. Darunter ist auch der frühere Europarekordler Sondre Moen (Norwegen/2:05:48). Zu beachten sein wird sicherlich Geoffrey Kamworor, der sich mit einer starken Leistung zurückmelden will. Der Kenianer, der 2017 und 2019 den New York-Marathon gewann und zeitweilig Halbmarathon-Weltrekordler war, konnte sein enormes Potenzial im Marathon noch nicht in entsprechend schnelle Zeiten umwandeln. Bisher steht sein persönlicher Rekord bei 2:06:12 Stunden. Trotzdem gehört er zu den ganz großen Favoriten.
Geoffrey Kamworor, hier bei seinem Sieg in New York 2017, gehört am Sonntag zu den großen Favoriten in Valencia. – Foto: NYC, NY November 4-5, 2017 – Giancarlo Colombo@PhotoRun- Victah1111@aol.com – www.photorun.NET
Amanal Petros will am Sonntag seine persönliche Valencia-Erfolgsserie fortsetzen.
Nach seinem deutschen Marathon-Rekord vor einem Jahr brach er in Valencia im Oktober auch den nationalen Halbmarathon-Rekord (60:09 Minuten). Nun wird er direkt aus dem Höhentrainingslager in Kenia nach Valencia reisen. Amanal Petros soll in sehr guter Form sein. Doch er hält sich zurück mit großen Ankündigungen. „Ich fühle mich gut und bin fit. Wir müssen sehen, was dann am Sonntag möglich ist“, sagt der 26-Jährige, der sicherlich versuchen wird, seine Bestzeit und damit auch den deutschen Rekord zu unterbieten. „Ich hoffe, dass Amanal das richtige Tempo findet und nicht zu schnell anläuft“, sagt sein Manager Christoph Kopp.
Zwei Wattenscheider Trainingspartner von Amanal Petros werden am Sonntag ebenfalls starten: Hendrik Pfeiffer (Bestzeit: 2:10:18) und Tom Gröschel (TC Fiko Rostock/2:12:45). Hendrik Pfeiffer hatte zuletzt beim Lissabon-Halbmarathon noch Trainingsrückstand, so dass er nicht über 65:17 Minuten hinauskam. Tom Gröschel wollte ursprünglich in Berlin Marathon laufen, war dann jedoch nicht fit und verschob seinen Marathon-Start auf Valencia. Er lief im Oktober in Hamburg eine Halbmarathon-Bestzeit von 63:07. Fünf Sekunden schneller war bei diesen Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Hamburg Konstantin Wedel (LG Telis Finanz Regensburg) mit 63:02. Er wird am Sonntag sein Marathon-Debüt laufen.
Im Vergleich zu den Männern ist das Frauen-Feld in Valencia nicht ganz so spektakulär besetzt. Die Äthiopierin Guteni Shone führt mit einer persönlichen Bestzeit von 2:20:11 die Startliste an. Ihre Landsfrau Azmera Gebru und die Kenianerin Bornes Chepkirui sind mit 2:20:48 beziehungsweise 2:21:26 die Nummer zwei und drei auf dieser Liste. Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) wird nach gut einem halben Jahr wieder zur Marathondistanz zurückkehren.
Laura Hottenrott – Foto: Norbert Wilhelmi
Im Frühjahr war ihr in Enschede eine Verbesserung auf 2:28:02 Stunden gelungen. Während es für sie darum gehen könnte, ihre Bestzeit zu unterbieten, will Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) bei ihrem Debüt auf Anhieb eine Zeit von unter 2:28 Stunden erreichen. Ihre Halbmarathon-Bestzeit von 69:43 Minuten deutet darauf hin, dass ihr das gelingen könnte.
Favoriten und deutsche Läufer mit Bestzeiten
Männer:
Lawrence Cherono KEN 2:03:04
Herpasa Negasa ETH 2:03:40
Kinde Atanaw ETH 2:03:51
Abebe Negewo ETH 2:04:51
Chalu Deso ETH 2:04:53
Gabriel Geay TAN 2:04:55
Norbert Kigen KEN 2:05:13
Sondre Moen NOR 2:05:48
Philemon Kacheran KEN 2:06:05
Geoffrey Kamworor KEN 2:06:12
Tadu Abate ETH 2:06:13
Olika Adugna ETH 2:06:15
Hamid Ben Daoud ESP 2:07:03
Amanal Petros GER 2:07:18
Javier Guerra ESP 2:07:27
Koen Naert BEL 2:07:39
Ivan Fernandez ESP 2:09:55
Yago Rojo ESP 2:09:56
Hendrik Pfeiffer GER 2:10:18
Tom Gröschel GER 2:12:45
Konstantin Wedel GER Debüt
Frauen:
Guteni Shone ETH 2:20:11
Azmera Gebru ETH 2:20:48
Bornes Chepkirui KEN 2:21:26
Bedatu Hirpa ETH 2:21:32
Juliet Chekwel UGA 2:23:13
Rahma Tusa ETH 2:23:46
Jessica Augusto POR 2:24:25
Meseret Dinke ETH 2:25:31
Fionnuala McCormack IRL 2:26:47
Laura Hottenrott GER 2:28:02
Elena Loyo ESP 2:28:25
Irene Pelayo ESP 2:30:07
Miriam Dattke GER Debüt