Urs Lufft gestorben

Er war einer der leistungsstarken Läufer der glorreichen Mittel- und Langstreckengarde des ASC Darmstadt in den 70er Jahren. Vor wenigen Tagen 22. Juni) ist Urs Lufft im Alter von 73 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben.

Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"

In der Chronik des Vereins stehen sicherlich alle Fakten zum Sportler Urs Lufft, der mit 1:50,1 (800 m), 2:21,3 (1000 m) und 3:43,4 Minuten (1500 m) starke Bestzeiten zu Buche stehen hatte, die heute allesamt in der deutschen Rangliste einen gebührenden Rang bedeuten würden.

Doch in den siebziger Jahren liefen die Uhren anders. In der Hochblüte deutscher Laufstärken war Urs eher der geborene Staffelläufer, zuerst für die LG Ratio Münster im legendären Team mit Wolfgang Riesinger, Franz-Josef-Kemper und Harald Norpoth – dann für den ASC Darmstadt.

1974 wurde er über 4 x 1500 m zusammen mit Wilfried Raatz, Reinhard Leibold und Karl Mann deutscher Staffelmeister in Obersuhl. Übrigens einen Tag, nachdem sein Bruder Till zusammen mit Lutz Philipp und Helmut Reitz in Husum deutscher Marathonmeister geworden war.

Im Folgejahr wurde Urs mit Wilfried Raatz, Karl Mann und Klaus-Peter Hildenbrand in Bad Godesberg deutscher Vizemeister über 4 x 1500 m, einem Wettbewerb, der allerdings vor einigen Jahren komplett aus dem Meisterschaftsprogramm des DLV zugunsten der 3 x 1000 m-Staffel gestrichen wurde.
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Das ist die sportliche Seite. Urs Lufft war ein bescheidener, zurückhaltend und besonnen agierender Mensch mit klaren Zielen, als Trainingskollege höchst geschätzt.

Als Pädagoge verstand er es, zunächst an der Heinrich-Hoffmann-Schule in Darmstadt, dann als Schulleiter der Schloss-Schule in Gräfenhausen, mit Kindern bestens umzugehen. Neben der Leichtathletik galt seine sportliche Liebe dem Basketball, viele Jahre war er zudem Abteilungsleiter der rührigen Basketball-Abteilung der SG Weiterstadt.

Auch nach seiner aktiven Zeit ließ ihn die Leichtathletik nicht los, zusammen mit seinem Bruder Till, dem früheren ADH- und EAA-Generalsekretär und heutigem ASC-Vorsitzenden, besuchte er so manchen Hochkarätiger. Wie es eben Olympische Spiele, Welt- oder Europameisterschaften waren.

In seiner Züricher (Wahl-)Heimat (die Mutter war gebürtige Schweizerin, der Vater Deutscher) saß übrigens Urs Lufft letztmals als Leichtathletik-Fan auf der Tribüne. Neben dem Sport beschäftigte er sich auch mit der Malerei, bei der es ihm gelang, Gesehenes und Gefühle in seiner ihm eigenen Weise auszudrücken.

Seine Laufkollegen beim ASC Darmstadt werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Wilfried Raatz

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