Die Jesse Owens Memorial Staffel im Olympischen Dorf wird von Schülern und Schülerinnen der Marie-Curie-Schule organisiert - Und eine Veröffentlichung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg zu der Schülerinitiative und Jesse Owens
Unter dem Motto „Come to run“ kommen Schüler aller Nationen aus Berlin und Brandenburg am Samstag, 16. September 2006 im ehemaligen Olympischen Dorf von 1936 in Elstal zusammen.
Mit einem Staffellauf wollen sie an diesem historischen Ort an den 4-fachen Goldmedaillensieger Jesse Owens erinnern, der während der Olympischen Spiele von 1936 dort mit Athleten aus 50 Nationen wohnte.
Die Jesse Owens-Foundation aus USA ist über diese sportliche Erinnerung der Brandenburger Schulen sehr erfreut und begrüßt diese Initiative ebenso, wie die Aktion „Tolerantes Brandenburg“, die die Aktion der Schülerinnen und Schüler unterstützt.
Toleranz und Völkerverständigung
Die Jugendlichen des Marie-Curie-Gymnasiums sind die Veranstalter. Sie haben sich mehrere Ziele gesetzt. Sie rufen auf zu Toleranz und Völkerverständigung, organisieren eine Staffel für die jüngeren Schüler (Klassen 1 – 6) und laufen selber in Teams mit zehn Schülern der Klasse 7 bis 13.
Siegfried Eifrig – Staffelläufer der Olympischen Spiele von 1936, der auf der Straße "Unter den Linden" lief wird mit der Fackel die Veranstaltung besuchen. Er steht für Interviews zur Verfügung.
Schirmherr ist der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck.
Minister Holger Rupprecht wird um 9:30 Uhr den Startschuß für die „Bambini“ geben, die eine Distanz von 10 x 650 m auf dem Sportplatz und der ehemaligen Schwimmhalle zu bewältigen haben. Bürgermeister Jürgen Hemberger von Dallgow-Döberitz und Bürgermeister Bernd Drees von Wustermark geben um 11.00 Uhr den Startschuß für die „Großen“, die eine große Runde über 10 x 2,2 km durch das Dorf mit einer Ehrenrunde im berühmten „Speisehaus der Nationen“ zu laufen haben.
Das Zimmer von Jesse Owens
Die Laufstrecke führt unter anderem auch an dem Haus vorbei, in dem 1936 Jesse Owens lebte. Sein Zimmer kann besichtigt werden. Wer gut aufpasst, kann beim Quiz einen Preis gewinnen. Jeder Teilnehmer bekommt eine Urkunde. Zuschauer und Besucher sind im Dorf erwünscht. Unter www.cometorun.de und jesseowens-team@gmx.de bekommt man Hinweise zur Anfahrt und Anmeldung.
Der Förderverein Dallgow-Döberitz übernimmt die Teilnahmegebühr jeder zehnten Staffel. Die Schüler der Schulen bieten selbstgebackenen Kuchen, Waffeln, Kaffee und Getränke an. Eine Schulkapelle spielt zur Unterhaltung.
Anmelden können Sportlehrer ihre Teams noch bis Donnerstag, den 14. September 2006
Diese Staffel ist auch eine letzte Generalprobe für den 18. MINI-MARATHON am 24. September 2006 in Berlin.
Dies ist auch ein Versuch, den Schul- und Jugendsport in Brandenburg zu aktivieren und Appetit auf die 12. IAAF Weltmeisterschaften in Berlin 2009 zu machen.
Unterstützt und beraten wird die nachahmenswerte Veranstaltung der Schüler und Schülerinnen der Marie-Curie-Schule aus Dallgow-Döberitz vom real,- BERLIN-MARATHON und SCC-RUNNING, sowie der DKB Stiftung für gesellschaftliches Engagement.
Horst Milde
Weitere Informationen:
www.cometorun.de
Im folgenden eine Veröffentlichung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
Martina Marx
Pressestelle/Öffentlichkeitsarbeit.
„Vielleicht symbolisiert kein Athlet besser den menschlichen Kampf gegen Tyrannei, Armut und rassistische Bigotterie“, sagte der amerikanische Präsident Jimmy Carter 1980, als Jesse Owens starb.
Davon wußte Helena Reinsch nichts, als sie vor gut einem Jahr am Tag der offenen Tür das Olympische Dorf von 1936 in Elstal besuchte. Sie hörte von Jesse Owens, dem jungen Leichtathleten aus Amerika, der bei den Olympischen Spielen von Berlin in vier Disziplinen Olympiasieger wurde: im 100-Meterlauf, im 200-Meterlauf, im Weitsprung und mit der vier4 Mal 100 Meter-Staffel.
Sie besuchte das Haus, in dem Jesse Owens damals wohnte, sie sah Fotos von ihm in Elstal und im Olympiastadion.
Sie las seine Biografie und realisierte, dass der 22 Jahre alte junge Mann aus Cleveland in Ohio damals ein richtiger Star gewesen war – ein schwarzer Amerikaner im Deutschland des Nationalsozialismus!
Mit seinen Erfolgen stahl Jesse Owens dem Nazi-Anführer Adolf Hitler die Schau und die Olympischen Spiele.
Engagement für benachteiligte Kinder
Owens engagierte sich später für benachteiligte Kinder und wurde Sport-Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika. „So etwas wie das typische Kind gibt es nicht“, sagte Jesse Owens. Er fand immer, dass nicht die Herkunft oder gar die Hautfarbe, sondern die ganz persönliche Leistung Menschen von einander unterscheiden. Und er bewies es.
Als ihre Schule, das Marie-Curie-Gymnasium in Dallgow-Döberitz, eine Projektwoche zum Thema Sport veranstaltete, gestaltete Helena Reinsch ein Poster über Jesse Owens und rief dazu auf, das Olympische Dorf zu einer Stätte der Begegnung zu machen. Dazu gründete sie die Jesse-Owens-Initiative. Sie warb unter Mitschülern und deren Eltern, in Sport, Politik und Wirtschaft um Unterstützung.
„Dorf des Friedens“ bei den Nazis
Als „Dorf des Friedens“ hatten die Nazis die Anlage 1936 errichtet. Nach den Olympischen Spielen lebten dort Soldaten, die sich auf ihren Einsatz im spanischen Bürgerkrieg und auf die Überfälle auf die Nachbarländer vorbereiteten, mit denen Deutschland den Zweiten Weltkrieg begann. Als Europa in Schutt und Asche lag, zog die Rote Armee der Sowjetunion ins Olympische Dorf ein. Erst seit wenigen Jahren steht es der Öffentlichkeit offen. Von der ursprünglichen Bebauung sind kaum mehr als einige Ruinen erhalten.
Die Stiftung der DKB-Bank, der das Gelände gehört, veranstaltet neuerdings jeweils am Tag vor dem Istaf im Berliner Olympiastadion ein Sportfest im einstigen Olympischen Dorf.
Die Idee Helenas, dort internationale Begegnungen zu veranstalten, hat eine erste Veranstaltung hervorgebracht: Am 16. September wird ihre Schule zum ersten mal die Jesse-Owens-Memorial-Staffel veranstalten, einen Lauf für Toleranz und Völkerverständigung und gegen Rassismus. Insbesondere Schulen aus Berlin und Brandenburg sind dazu eingeladen.
Der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, hat die Schirmherrschaft für den Lauf übernommen.
Der Minister für Bildung, Jugend und Sport, Holger Rupprecht, wird an der Veranstaltung teilnehmen.
Die Jesse Owens Stiftung aus Amerika unterstützt den Lauf und sein Anliegen.
Zu den vielen Helfern und Förderern gehört Horst Milde, der Gründer und einstige Race Director des größen Marathons des europäischen Festlandes, des BERLIN-MARATHON.
Chris Owens, der Großneffe von Jesse Owens und Basketballprofi in Berlin, hat Helena im persönlichen Gespräch Erfolg und gutes Gelingen gewünscht.
Die Veranstalter der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 im Olympiastadion von Berlin werden den Teilnehmern und Besuchern der Staffeln ihre Pläne und ihr Programm vorstellen.
Jesse Owens ist bis heute der bekannteste Olympiasieger der Geschichte. Für drei Wochen war er im Havelland zu Hause. Die Initiative von Helena Reinsch will in seinem Namen und in seinem Geist das ehemalige Olympische Dorf wieder zu einem Ort der Begegnung und des Friedens machen.