Madeira - Blick auf Funchal - Foto: Klaus Weidt
Und abends wird getanzt… Madeira bietet vieles, was man an Bewegung braucht. Eine Läufergruppe besuchte auf „Europas Insel Nr.1“ den Ernährungs wissenschaftler Dr. Wolfgang Feil. Klaus Weidt berichtet
Wie oft er in der Woche trainiert? Dr. Wolfgang Feil braucht da nicht lange zu überlegen: „Auf fünfmal komme ich schon, aber recht vielfältig.“ Diese Vielfältigkeit bietet sich auf Madeira auch überall an. Gebirgsketten, flache Strände, Wälder und Wasser.
Das zur besten europäischen Insel gekürte Eiland bring Besucher und Bewohner ständig in Bewegung. Feil weiß das seit zwei Jahren am besten. Der bekannte Ernährungswissenschaftler zog mit seiner Familie von Tübingen nach Funchal. Für immer, wie er betont.
Als er davon bei einem Läuferwochenende vor zwei Jahren in Neubrandenburg erzählte, fragte eine Teilnehmerin vorsichtig an: „Da könnten wir dich doch mal besuchen?“
Der freundlichen Zustimmung folgte prompt die Umsetzung. Für Oktober wurde eine Schiffsfahrt nach Madeira organisiert, von Genua nach Funchal. 25 Läuferinnen und Läufer meldeten sich dann dort bei dem bekannten Ernährungswissenschaftler und ließen sich von ihm und seiner Frau in seiner neuen Heimstatt verwöhnen.
Nach einem Seminar über das Thema Langlebigkeit wurde dieses dementsprechend kulinarisch untersetzt – mit viel Gemüse und einem gemeinsamen Kochen. Und mit faszinierenden Blicken bei noch herrlichem Spätsommerwetter auf den Atlantik.
Gemeinsames Kochen mit Dr. Wolfgang Feil (im Bild links) – Foto: Klaus Weidt
Fragen nach Marathon und anderen Madeira-Läufen blieben natürlich nicht aus.
Der bekannteste und auch von Touristen beliebteste ist der AIMS-vermessene Funchal-Marathon.
Er führt Ende Januar in mehreren Schleifen, teils natürlich hügelig, an der Südküste entlang. Selbstverständlich auch durch die attraktive Altstadt mit ihren künstlerisch bemalten Türen bis zum Ziel, dem Kreuzfahrtterminal. Das Ronaldo-Museum mit seinen 100 Trophäen lässt nebenan grüßen. Bei angenehmen 15-17 Grad Anfang des Jahres. Wem die 42,195 km zu lang sind, wählt den „Halben“ oder den 8-km-Fun Run, ausgeschrieben als Mini-Marathon.
Bekannt ist Madeira für seine Trial-Läufe – „Porto do Cruz“ über 12, 25 oder 50 km. Auch der „Porto da Cruz Natura“ hat es in sich. Es gibt sieben Angebote bis zu 92 Kilometern, diese an zwei Tagen. Natur, Wald, Berge, Strand – der Laufende erläuft auf dieser Atlantikinsel so manch Paradiesisches. Ein Lauf-Urlaub lohnt sich.
Und wie bewegt sich der Doktor durch eine Woche?
Er lässt in seine Aufzeichnungen blicken: Montagfrüh langsame Nüchtern-Laufrunden, Dienstag gesteigerte Runden direkt am Meer mit anschließendem Ausschwimmen. Danach nur Gemüse und Salat mit viel Olivenöl und Fisch oder Fleisch. Mittwoch: Nüchtern-Training aus entleerten Speichern, 6-km-Laufrunde und anschließender Treppenlauf (3 x 120 Stufen). Donnerstag 10 Minuten Dehnprogramm, danach 4 Minuten Kraft (Liegestütze, tiefe Kniebeugen im Wechsel) und Kniehebeläufe. Freitag: Trainingspause. Samstag Crossfit-Training am Meer und Ausschwimmen, Sonntag eine zwei- bis dreistündige Wanderung.Übrigens schreibt Feil nach seinem Bestseller-Buch „Arthrose heilen“ schon wieder an einem neuen. Dazu allerdings gab er noch keine Einblicke.
Tatsächlich, so ist Madeira: Man sieht viele Wandernde und Laufende auf dieser portugiesischen Blumeninsel. Und – die sind, so unser Eindruck bei dieser Laufreise – überall gern gesehen. Alle lieben hier die Freundlichkeit und viel Gemeinsamkeit.
Abends trifft man sich so bei den angenehmen Temperaturen regelmäßig in den Gassen der historischen Altstadt. Zum Tanz…
Klaus Weidt