2010 Brussels Diamond League Brussels, Belgium August 27, 2010 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET
Uliczka und Mockenhaupt souverän – Deutsche Meisterschaften in Kassel
Steffen Uliczka und Sabrina Mockenhaupt haben am ersten Tag der Deutschen Meisterschaften in Kassel souverän ihre Distanzen gewonnen. Während der 3000-m-Hindernisläufer des TSV Kronshagen/Kieler TB 8:33,47 Minuten lief, reichten der Läuferin der LG Sieg über 5.000 m 15:36,89 Minuten zur Meisterschaft.
Im Hindernisfinale sorgte Daniel Götz (LAC Quelle Fürth) im ersten Abschnitt des Rennens für Tempo und verhalf damit Steffen Uliczka zu einer ordentlichen Zeit, die für die Nominierung für die Weltmeisterschaften in Daegu hilfreich ist. Götz passierte die 1.000-m-Marke nach 2:50,23 Minuten, spielte dann aber erwartungsgemäß keine Rolle mehr und gab das Rennen schließlich auf.
Nachdem Steffen Uliczka Kilometer zwei in 5:44,50 erreicht hatte, konnte er auf den letzten 1.000 m noch einmal zulegen und gewann schließlich in 8:33,47 Minuten deutlich vor Benedikt Karus (LG Badenova Nordschwarzwald/8:45,71) und Hannes Liebach (Berlin/8:52,38).
„Der erste Kilometer war ideal. Daniel hat super Tempo gemacht und hat auf jeden Fall was gut bei mir“, erklärte Steffen Uliczka. „Schade, dass ich nicht unter 8:30 Minuten geblieben bin. Das hatte ich mir vorgenommen. Der DLV hat mir aber signalisiert, dass es gut für die WM aussieht, wenn ich heute ein gutes Rennen mache. Und ich denke, das hat geklappt. Nun werde ich nochmal ins Grundlagen-Trainingslager gehen und mich dann auf Daegu vorbereiten. Einen weiteren Angriff auf die Norm wird es nicht geben, die gezeigten Leistungen sollten reichen. Und das Ziel ist dann 8:23 Minuten.” Im Juni war Steffen Uliczka in Cottbus 8:26,43 gelaufen und hatte die Norm von 8:23,10 dabei um gut drei Sekunden verpasst. Über die langsamere B-Norm kann er jedoch für die WM nominiert werden.
Keine Ambitionen auf die WM hat in diesem Jahr Sabrina Mockenhaupt, die sich langfristig auf den Frankfurt-Marathon am 30. Oktober vorbereitet. In Kassel lief sie trotzdem locker zum 5.000-m-Sieg. Nach 15:36,89 Minuten war Sabrina Mockenhaupt mit deutlichem Vorsprung vor Simret Restle (PSV Grün-Weiß Kassel/16:01,63) und Lisa Hahner (Run2sky.com/16:30,40) im Ziel.
„Ich habe den ganzen Tag ein Fernsehteam um mich herum gehabt und wusste, dass ich nicht ganz ausgeruht bin“, sagte Sabrina Mockenhaupt, die in den letzten Wochen auch hohe Trainingsumfänge für den Marathon absolviert hatte. „Ich habe dieses Rennen heute als Schnelligkeitstraining mitgenommen, denn ich laufe gerne auf der Bahn.“
race-news-service.com
Grün-Weiße Party-Stimmung – Simret Restle holt bei der DM Silber über 5000 m / Bestzeit für Optekamp / Sensations-Bronze für Lisa Hahner
Es war ein großer Tag für die Leichtathletik in Nordhessen. 15.000 Zuschauer im neuen Schmuckstück Auestadion feierten bei der 111. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft in Kassel die Athletinnen und Athleten. Tolle Stimmung, prächtige Atmosphäre, Hautnah-Erlebnisse: Mit den ersten großen Meisterschaften im Auestadion hat sich Kassel schon am ersten Tag von seiner besten Seite gezeigt. Und frohe Kunde am späten Abend vom Empfang der Stadt Kassel mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband: Es werden nicht die letzten Meisterschaften gewesen sein in Kassel.
Die 76,04 m und damit der weiteste Wurf in der Welt in dieser Saison von Hammerwurf-Königin Betty Heidler war die herausragende Leistung am Samstag.
Die heimischen Fans aber fieberten vor allem dem 5.000 m-Lauf der Frauen entgegen. Mit Simret Restle, Silke Optekamp und Katrin Arndt waren drei Läuferinnen des PSV Grün-Weiß Kassel am Start, dazu gesellte sich Lisa Hahner, die bis Ende letzten Jahres ebenfalls für den PSV startete.
Und die Damen hielten, was sie im Vorfeld versprochen hatten. Simret Restle lief couragiert zu DM-Silber hinter Sabrina Mockenhaupt, Silke Optekamp lief neue Bestzeit. Katrin Arndt schlug sich wacker und Lisa Hahner holte sich sensationell die Bronze-Medaille.
„E.ON Mitte Kassel Marathon grüßt das PSV-Power-Team Simret, Silke und Katrin“ – ein riesiges Transparent motivierte die schnellen PSV-Frauen noch mehr. Die Fans gaben alles, vor allem als Simret Restle früh nach vorne ging und alles riskierte. „Ich wollte mich hier vor dem tollen Publikum nicht verstecken. Ich wollte mich bei den Fans bedanken, mich zeigen, sagen, schaut her, hier bin ich“, erzählte „Simi“ später, nachdem sie das anfängliche Bummeltempo etwas leid war. Das nahmen die Zuschauer an, „sie haben mich wirklich angetrieben“, so Restle.
Dass sie gegen „Mocki“ eine reelle Siegchance gehabt hätte, davon war „Simi“ eh nicht ausgegangen. Mockenhaupt war auch am Samstag eine Klasse für sich und gewann in 15:36.89, die zweitschnellste Zeit in Deutschland in diesem Jahr. „Simi“ verbesserte sich mit 16:01.63 auf den vierten Platz in der DLV-Jahresbestenliste. Hinter den beiden Top-Stars gab es die große Überraschung: Lisa Hahner holte in 16:30.40 Bronze und verbesserte sich um 20 Sekunden.
Die 21-Jährige, die bis Ende letzten Jahres für den PSV startete und im Herzen immer noch eine „Grün-Weiße“ ist, lief ein sensationelles Rennen und hatte am Ende auch endlich das Stehvermögen. „Unglaublich, meine erste Medaille bei den Frauen, ich bin einfach nur glücklich“, sagte Lisa, für die der dritte Platz der Abschluss der erfolgreichsten Woche ihrer Karriere war. Letzten Sonntag wurde sie Vierte bei der U23-EM in Ostrava, jetzt Bronze bei der DM. „Ich konnte ganz locker laufen heute, habe mir überhaupt keinen Druck gemacht“, berichtete sie, „es hat riesigen Spaß gemacht hier zu laufen.“ Und nicht nur Zwillingsschwester Anbna freute sich mit ihr, erste Gratulantin war im Ziel ihre Ex-Vereinskameradin Silke Optekamp.
Die war mit Platz neun und einer neuen Bestzeit von 16:55.00 ebenfalls sehr zufrieden. „Ich habe meine beiden Ziele erreicht“, sagte Silke, „unter die ersten Zehn zu kommen und eine neue persönliche Bestzeit zu laufen.“ Und fügte hinzu: „Es war einfach nur geil, vor diesem Publikum zu laufen.“ Das fand auch Katrin Arndt. Für die 27-Jährige war es der erste Auftritt bei einer Deutschen Meisterschaft, den sie mit Platz elf in 17:42.33 beendete. Vielleicht hatte sie noch zu viel Respekt, aber genossen hat sie das Rennen trotzdem. „Ich bin nicht Letzte geworden“, freute sie sich über etwas bescheidenere Ziele als ihre Vereinskameradinnen. Für die nordhessischen Fans waren die 5.000 m der Höhepunkt des tollen ersten DM-Tages – eine grün-weiße Heimspiel-Party.
Michael Küppers
EN