Türkin Bekele gewinnt Gold bei Hallen-EM
Eine gebürtige Äthiopierin gewann am zweiten Tag der Hallen-Europameisterschaften in Turin den Titel über die 3.000-m-Strecke: Almitu Bekele, die seit 1998 in der Türkei lebt und auch für dieses Land startet, siegte in 8:46,50 Minuten. Damit stellte die 31-Jährige einen türkischen Hallenrekord auf und war deutlich vor Sara Moreira (Portugal/8:48,18) sowie Mary Cullen (Irland/8:48,47) im Ziel.
Es wurde nichts mit der erhofften zweiten Goldmedaille für die Russin Anna Alminova, die tags zuvor die 1.500 m für sich entschieden hatte. Sie wurde mit deutlichem Rückstand auf die Medaillenplätze Sechste in 8:51,36 Minuten. Vorne hatte Almitu Bekele das Geschehen kontrolliert. An der 1.000- und 2.000-m-Marke lag sie jeweils vorne in 3:00,58 beziehungsweise 5:58,33 Minuten. Nach diesem verhaltenen Tempo machte Almitu Bekele ernst. Den letzten Kilometer lief sie dann unter 2:50 Minuten.
„Das ist ein großer Erfolg für mich, nachdem ich meine Karriere nach der Geburt meines Sohnes mehrere Jahre unterbrochen hatte“, erklärte Alemitu Bekele, die vor drei Jahren wieder mit dem Laufen begann. Jetzt ist die Türkin so stark wie nie zuvor. Im vergangenen Jahr überzeugte sie bereits mit einem siebenten Platz im olympischen 5.000-m-Finale.
Spannend waren die Mittelstrecken-Entscheidungen am Sonntag in Turin. Das 800-m-Finale der Männer gewann der Olympiasieger von 2004, Yuriy Borzakovskiy (Russland), in 1:48,55 Minuten vor dem Spanier Luis Alberto Marco (1:49,14) und dem Schweden Mattias Claesson (1:49,32). Vergleichsweise deutlich schneller ging es über 800 m der Frauen zu. Dies lag daran, dass die Britin Marilyn Okoro ein hohes Tempo anging. Nach 56,10 Sekunden hatte sie die 400-m-Marke passiert. Doch das war zu ehrgeizig, am Ende blieb ihr nur Rang fünf. Vorne setzte sich in der Schlussrunde Mariya Savinova durch. Die Russin gewann in einer Jahresweltbestzeit von 1:58,10 Minuten vor ihrer Landsfrau Oksana Zbrozhek (1:59,20) und der Italienerin Elisa Cusma Piccione (2:00,23). „Ich hatte dieses Resultat eigentlich für die WM im Sommer in Berlin geplant, deswegen bin ich selbst etwas überrascht“, sagte Mariya Savinova nach ihrem Rennen zum Gold.
Über 1.500 m der Männer setzte sich der Portugiese Rui Silva in 3:44,38 Minuten nach einem taktischen Rennen vor dem Spanier Diego Ruiz (3:44,70) durch. Dritter wurde der Franzose Yoann Kowal in 3:44,75 Minuten. Eine feine Leistung zeigte Wolfram Müller (LG Asics Pirna), der in 3:44,95 als Vierter nicht weit weg war vom Bronzerang.
Text: race-news-service.com