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19
10
2011

Transviamala run & walk am Sonntag - die sagenumwobene Viamala-Schlucht von Thusis nach Donat. „Die Teilnehmenden schätzen vor allem die authentischen Werte" © Transviamala run & walk

Transviamala run & walk am Sonntag – die sagenumwobene Viamala-Schlucht von Thusis nach Donat. „Die Teilnehmenden schätzen vor allem die authentischen Werte“

By GRR 0

Am Sonntag feiert der transviamala run & walk sein 10-Jahr-Jubiläum. Der Erlebnislauf misst 19 Kilometer, ist mit 750 Höhenmetern gespickt und führt durch die sagenumwobene Viamala-Schlucht von Thusis nach Donat.

Der transviamala run & walk feiert am Sonntag das 10-Jahr-Jubiläum. Planen Sie ein grosses Fest?

Wir können uns glücklich schätzen, dass der „Transviamala" immer ein Sport- und Volksfest war, auch ohne Jubiläum. Aber natürlich versuchen wir der Jubiläumsveranstaltung mit verschiedenen Aktionen eine besondere Bedeutung zu geben.

Die Teilnehmer dürfen demnach etwas Spezielles erwarten?

Ja. Zum einen die Siegerpreise in allen Laufkategorien der Erwachsenen. Dank Unterstützung unserer Hauptsponsorin Raiffeisen dürfen wir den Tagesschnellsten jeweils ein Goldvreneli überreichen. Zum anderen erhalten alle teilnehmenden Kinder ein spezielles Geschenk zum Thema „Zeit", und auch im Säumer-Säckli, dem „Transviamala"-Finisherpreis, ist mit dem letztes Jahr kreierten „Transviamala"-Fondue sowie handgefertigten Gabeln etwas Spezielles verstaut. Daneben verlosen wir unter Teilnehmenden und Helfenden verschiedene attraktive Preise.

Der „Transviamala" unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von anderen Laufveranstaltungen. Er steht beispielsweise jedes Jahr unter einem Schwerpunktthema, heuer „Zeit". Weshalb nehmen Sie diesen Zusatzaufwand auf sich?

Das fragen wir uns während der Vorbereitung manchmal auch… Im Ernst: Die Sache mit den Schwerpunktthemen hat sich im Laufe der Zeit ergeben und wurde plötzlich zu einem Selbstläufer. Wir merkten, dass wir mit dem „Transviamala" über eine optimale Plattform verfügen, um Botschaften und Werte zu vermitteln, die einen realen Bezug zu unserer Region aufweisen. Wir hoffen und wollen die Chancen nutzen, um mit unseren Aktionen so quasi nebenbei einen Beitrag zur regionalen Entwicklung und zur Attraktivitätssteigerung zu leisten. Daneben dürfen wir nicht verkennen, dass wir den „Transviamala" mit der Aufarbeitung der Schwerpunktthemen in der Region, aber auch in den Medien immer im Gespräch behalten.

Und die anderen OK-Mitglieder leisten Ihnen keinen Widerstand? Immerhin arbeiten auch sie unentgeltlich.

Es sind nicht nur die OK-Mitglieder, die unentgeltlich im Einsatz stehen, sondern auch die Mitglieder der US Tumpriv und viele auswärtige Helfende (gesamthaft 250, die Red.), welche mindestens einen Tag ihrer Freizeit in die Veranstaltung investieren. Wir fragen uns auch, ob wir uns und unseren Helfenden nicht manchmal zu viel zumuten. Wenn wir aber sehen, mit welchem Engagement und mit wie viel Herzblut die ganze Region hinter dem Anlass steht, sind die Bedenken meist verflogen.

Der Erfolg gibt Ihnen Recht. Bei seiner zehnten Austragung ist der „Transviamala" zum siebten Mal in Folge vorzeitig ausgebucht. Dies offenbar, ohne einen einzigen Franken in die Werbung zu investieren. 

Die Reaktionen der Teilnehmenden zeigen, dass wir mit der Art, wie wir den Anlass positioniert haben, richtig liegen. Zweifellos übt die Viamala-Schlucht als „Schauplatz" der Veranstaltung einen starken Reiz aus. Daneben ist es eine Vielzahl von Besonderheiten, die uns zu einem vollen Starterfeld verhelfen. Nebst dem spürbaren Engagement der Helfenden und der Kontinuität im Organisationskomitee gehören zweifellos auch die Festwirtschaft mit dem grossen Kuchenbüffet der Uniùn da puras da Donat und die selbst kreierten „Transviamala"-Pizokels zu den Faktoren, welche den Anlass zu etwas Speziellem im Laufbereich machen. Ganz allgemein haben wir festgestellt, dass unsere Teilnehmenden vor allem die authentischen Werte wahrnehmen und schätzen. Das spricht sich offenbar in Läuferkreisen herum. Aber natürlich gehört auch „Knochenarbeit" dazu. So sind alle OK-Mitglieder mehrmals an Laufveranstaltungen anzutreffen, wo sie über den „Transviamala" informieren und Ausschreibungen verteilen.

Erfreulich ist, dass ungefähr ein Fünftel der Teilnehmenden aus dem Ausland stammt. Betrachten Sie den transviamala run & walk mittlerweile als sport-touristisches Produkt?  

Ich denke, dass der „Transviamala" durchaus einen Wertschöpfungsbeitrag leistet. Dass auch das regionale Gewerbe und der Tourismus von der Veranstaltung profitieren, freut uns ganz besonders und ist ebenfalls ein Ziel unserer Bestrebungen.

Auch wenn keine Preisgelder bezahlt werden, lockt der Anlass selbst Spitzenläufer wie zum Beispiel Jasmin Nunige an.

Der Lauf selbst ist zweifellos attraktiv und verlangt von jedem Teilnehmer eine grosse sportliche Leistung. Es ehrt und freut uns natürlich, dass regelmässig  Spitzenläufer bei uns starten – auch wenn wir kein Preisgeld bezahlen.

Wie wertvoll stufen Sie die dreimalige Wahl zum schönsten Schweizer Volkslauf auf dem Internetportal sport-heute.ch ein?

Das Ergebnis der Wahl schmeichelt uns und wirkt motivierend auf alle, die zum Gelingen der Veranstaltung einen Beitrag leisten.

Wem die 19 Kilometer mit 750 Höhenmetern zu anspruchsvoll sind, besitzt eine Startgelegenheit in der neuen transviamala curta, welche den Schamserlauf ersetzt. Sie ist acht Kilometer kürzer…

… und nicht minder reizvoll als der „Transviamala". Der Streckenverlauf bis Zillis ist identisch mit der Originaldistanz. Von dort gelangen die Läufer direkt nach Donat. Aufgrund des Anmeldestandes – wir verzeichnen einen neuen Teilnehmerrekord – stellen wir fest, dass wir mit dem neuen Angebot einem Bedürfnis entsprechen. Für die elf Kilometer messende Strecke kann man sich am Lauftag übrigens noch anmelden.

 

Mit Steafan Michael sprach Anita Fuchs

 

Stuttgarter erwarten ein tolles  und besonderes Naturerlebnis

 

Nur aus Chur und Zürich starten am „Transviamala" vom Sonntag in Thusis mehr Läufer als aus Stuttgart. In erster Linie lockt die „herrliche Landschaft" die 20 Sportler aus Süddeutschland an

Sie wohnen zwar alle in der gleichen Stadt, kennen tun sich indes die wenigsten. Doch alle haben zumindest zwei Gemeinsamkeiten: Die Begeisterung am Laufsport und die Teilnahme am Stuttgarter Zeitungslauf von Ende Mai. Dort waren auch zwei OK-Mitglieder des transviamala run & walk – allerdings nur mit einem Infostand, an dem sie kräftig die Werbetrommel für ihre Veranstaltung rührten. 19 Läufer und ein Walker waren derart beeindruckt, dass sie sich bald einmal für den von Thusis nach Donat führenden Erlebnislauf anmeldeten und sich somit einen der 800 begehrten und limitierten Startplätze sicherten.

„Nie langweilig werdende Strecke"

Bei vielen Stuttgartern stellt am „Transviamala" die 2-Stunden-Grenze eine magische Marke dar. Dies unter anderen bei Michael Wieczorek, welcher die 19 Kilometer mit 750 Höhenmetern nicht nur als körperliche, sondern auch als mentale Herausforderung betrachtet. „Ein tolles Naturerlebnis" erhofft sich Olaf Schweizer. Er ist ein erfahrener Läufer und bewältigte den New York Marathon vor fünf Jahren in 2:58:02 Stunden – und war somit schneller als Lance Armstrong (2:59:36). Sein grösstes Ziel ist es, auf allen Kontinenten mindestens einen Lauf zu absolvieren. Dies, „weil Laufen eine schöne, friedliche Sportart ist, die Menschen verbindet."

Eine „wunderbare und abwechslungsreiche Landschaft sowie eine nie langweilig werdende Strecke" erwartet Jonathan Wache. Einen besonderen Reiz stellen die „Stege und Hängebrücken inmitten einer beeindruckenden Natur" für Sebastian Böhm dar. Am Donnerstag kehrt er von einer dreiwöchigen Reise aus Mexiko nach Hause zurück, am Freitag packt er bereits wieder die Koffer. „In Anbetracht dessen kann ich mir keine persönliche Spitzenzeit zum Ziel setzen", sagt er. Er kommt mit drei weiteren Läufern und – wie er sie bezeichnet – fünf Fans nach Graubünden.

Zur Freude der Touristiker

Die Vorfreude auf den „Transviamala" bei Sebastian Böhm und den anderen Stuttgartern ist gross. Selbst bei Dominik Walter, der nun aber verletzungsbedingt auf eine Teilnahme verzichten muss. Gleichwohl reist er an – und schlüpft in die Betreuerrolle für die vier Laufkollegen, mit denen er regelmässig trainiert. Die Gruppe ergänzen zwei Begleitpersonen, insgesamt verbringt sie drei Tage in der Region.

Praktisch alle Teilnehmer aus dem Süddeutschen Raum übernachten zumindest einmal in Thusis oder der näheren Umgebung und generieren dadurch Wertschöpfung. Dies natürlich zur Freude der Touristiker. „Wenn der Lauf meinen Kameraden gefällt, werden wir nächstes Jahr voraussichtlich wieder dabei sein", sagt Dominik Walter mit Blick auf die elfte Austragung vom 21. Oktober 2012.

„Ein genussvoller Lauf"

Bereits einmal für den transviamala run & walk angemeldet war Henning Meyer; gesundheitliche Gründe verunmöglichten letztes Jahr dann jedoch die Teilnahme. Heuer sollte einem „genussvollen Lauf in einer herrlichen Landschaft" nichts mehr im Wege stehen. Selbiges betrifft Markus Gegenheimer, der den „Transviamala" schon vor zwölf Monaten ins Auge fasste, aus zeitlichen Gründen dann aber von einer Anmeldung absah. Begleitet wird er von seiner Frau Meggi Gegenheimer, die ebenfalls mitläuft.

Markus Gegenheimer schätzt sich glücklich, am „Transviamala" dabei sein zu können. Vor acht Jahren hätte er sich so etwas nicht einmal zu träumen gewagt; wegen eines Bandscheibenvorfalles konsultierte er einen Arzt und las ihn dessen Wartezimmer ein Buch übers Laufen. Dieser Sport begeisterte ihn sofort, und seit er regelmässig die Laufschuhe schnürt „habe ich keine Rückenprobleme mehr". Pikant dabei: Der Arzt hatte ihm damals zu einer Operation geraten…

Drei Tage vor dem 76. Geburtstag

Auch bei Steffen Fritschi liegt der Auslöser fürs Laufen bei gesundheitlichen Problemen. Vor ungefähr eineinhalb Jahren war er stark übergewichtig, begann mit Laufen und nahm in dieser Zeit knapp 30 Kilogramm ab. Geblieben ist jedoch das angeborene Asthma, auf Grund dessen er während des Laufens zeitweise kaum Luft bekommt. Trotz dieser Einschränkung absolvierte er vor knapp drei Wochen erfolgreich seinen ersten Marathon – und das in 4:18 Stunden und am Bodensee.

Über reichlich Lauferfahrung verfügt hingegen Steffen Fritschis Vater Josef Fritschi, der drei Tage nach dem „Transviamala" den 76. Geburtstag feiern kann und im Startfeld der zweitälteste Läufer ist. Dem Laufen frönt er seit seinem 60. Altersjahr – als er in Rente ging. In der Zwischenzeit beteiligte er sich an unzähligen (Halb-)Marathons und Volksläufen; den Höhepunkt stellt der Berlin-Marathon dar, den er 2001 in 3:58 Stunden meisterte. Sowohl Steffen als auch Josef Fritschi erwarten am Sonntag „einen Lauf, der immer als etwas Besonderes in Erinnerung bleibt."

Nachmeldungen nur für Nebenbewerbe möglich

Der transviamala run & walk feiert am Sonntag das 10-Jahr-Jubiläum. Insgesamt erwarten die Organisatoren gegen 1100 Läufer und Walker. Das Kontingent von 800 Teilnehmern für die 19 Kilometer lange Hauptstrecke, die von Thusis nach Donat führt, ist dabei zum wiederholten Male vorzeitig ausgeschöpft. Für die transviamala curta, welche den Schamserlauf ersetzt, sind vor Ort hingegen Nachmeldungen möglich. Ebenso für die Nachwuchsläufe cursa da juniors (Jahrgänge 1995 bis 2000) und cursa da lumpazis (2001 und jünger). (af)

  

Das Programm

10.00 Uhr: Start transviamala run in Thusis
10.30 Uhr: Start transviamala curta run in Thusis

10.30 Uhr: Start Ausscheidung cursa da lumpazis grànda in Donat
10.45 Uhr: Start transviamala walk und transviamala curta walk in Thusis

ab 11.15 Uhr: Zieleinläufe transviamala run in Donat
ab 11.20 Uhr: Zieleinläufe transviamala curta run in Donat

ab 12.15 Uhr: Zieleinläufe transviamala walk und transviamala curta walk in Donat
12.15 Uhr: Start cursa da juniors in Donat

ab 12.35 Uhr: Zieleinläufe cursa da juniors in Donat

13.30 Uhr: Start Finalläufe cursa da lumpazis grànda in Donat
14.00 Uhr: Start cursa da lumpazis pintga in Donat

14.45 Uhr: Rangverkündigung

Informationen unter www.transviamala.ch

author: GRR

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