Topstarter wollen neue Strecken-Bestzeiten – Polizisten und Studenten gut gerüstet fürs Vorderfeld – Zerstörtes Schild ersertzt – 3. E.ON Mitte Kassel Marathon

Bei den bisherigen beidens haben die hohen Temperaturen Topzeiten verhindert. Dennoch muss man Siegerzeiten bei den Männern angesichts der Bedingungen unter die Rubrik gut einordnen. Deshalb hier mal ein Vergleich, der interessant ist:

Beim diesjährigen Möbel Kraft Hamburg-Marathon waren nur vier Teilnehmer schneller als Vorjahressieger Pharis Kimani (2:15:34), nur sechs schneller als der Sieger von 2007, Francis Kiprop (2:16:48). Für Sonntag sind die Wetter-Vorhersagen „läuferfreundlicher“, sodass Veranstalter Winfried Aufenanger mit einer schnelleren Siegerzeit rechnet, die er dem Kasseler Kurs zutraut. Dafür hat er ein anspruchsvolles Feld bei den Topathleten zusammen gestellt, bei dem man vor allem auf die jungen Newcomer aus Kenia und den Ukrainer Dmytro Osadchyy gespannt sein darf.

Samson Loywapet (Kenia): Bekannt vom Kasseler Marathon 2007, als er lange führte und dann am Ende seinem hohen Tempo Tribut zollte und Vierter wurde. 2003 und 2004 Sieger des Wien-Marathons, gewann auch schon in Hong Kong, Würzburg, Regensburg und war Zweiter beim Ruhr-Marathon. Bestzeit: 2:11:51

Sammy Kipruto (Kenia), hat sich für Kassel statt für Prag entschieden, gewann unter anderem die Stadtläufe in Tübingen, Ludwigshafen, Neuss und Darmstadt, kann 2:11 oder 2:12 laufen

Patrick Wachira Muriuki (19) und Joel Maina (19) – zwei jungen Kenianer, die beide eine Zeit um 2:14 im Visier haben und für der Kasseler Marathon der erste in Deutschland

Joseph Biwott (Kenia), der E.ON Mitte Kassel Marathon ist sein erster Auftritt in Deutschland. Auch Pharis Kimani hat im letzten Jahr in Kassel bei seinem erster Start in Deutschland und in einem Marathon gewonnen. Gibt’s mit Biwott einen Nachfolger, der das auch macht?

Als Tempomacher sind unter anderem Joshua Ekeno Erebon (Kenia, machte im Vorjahr in Frankfurt die Pace) und Hosea Tuei (Kenia) im Einsatz, der im letzten Jahr den Wolfgangseelauf über 27 km gewann und den Marburger Nachtlauf (Halbmarathon).

Dmytro Osadchyy (31, Ukraine), dürfte von den Vorleistungen der stärkste Konkurrent der Kenianer sein. Seine Bestzeit steht bei 2:13:14, mit der 2005 den Marathon in Dublin gewann.

Oleg Rybalchenko (32, Ukraine), Sechster in Kassel im letzten Jahr, Ukrainischer Marathon-Meister 2008,  Bestzeit 2:15:43

Maksim Skrypnyk (Ukraine), Valerii Dekanenko (Ukraine)
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Frauenfeld ist stärker als in den Vorjahren

Im Frauenfeld hofft Winfried Aufenanger ebenfalls auf eine neue Bestzeit. Doppelsiegerin Beatrice Omwanza (2007: 2:42:18, 2008: 2:40:24) ist nicht am Start. Um den Sieg wird es auch hier einen Kampf zwischen Kenia, Ukraine und Litauen geben.

Peris Poywo (Kenia), Dritte des Vorjahres in Kassel, läuft inzwischen wesentlich schneller und könnte um die 2:35 laufen. Gewann 2007 den Graz-Marathon.

Ecler Loywapet (Kenia): „Ich will unter 2:40 laufen.“

Prisca Kiprono (Kenia, Bestzeit 2:34:13), will ebenfalls unter 2:40 laufen und hat in Kassel noch was gut zu machen: 2007 stieg die damalige Favoritin aus dem Rennen aus. Prisca ist ein hessisches Straßenkind. Auf Hessens Straßen mit dem Laufsport groß geworden. In Kassel kann sie mit dem Double aufwarten, Teilnahme am Kasseler Citylauf und Kassel Marathon. Neben starken Leistungen überrascht Prisca auch immer durch neue Frisuren. Dennoch neidet sie allen deutschen Frauen deren soften Haare, die „viel weicher seien als die harten kenianischen Haare“.

Salome Biwott (Kenia), Dritte des Antalya Marathons 2009.

Oksana Meltsayeva (32, Ukraine), Siegerin Regensburg-Halbmarathon 2008, will 2:33 laufen und würde damit die Kasseler Bestzeiten pulverisieren.

Gyte Norgiliene (Ukraine), Siegerin Dresden-Halbmarathon 2008

Polizisten und Studenten gut gerüstet fürs Vorderfeld

Im Rahmen des E.ON Mitte Kassel Marathons finden die Deutschen Polizeimeisterschaften und die Deutschen Hochschulmeisterschaften Marathon (DPM)  statt. Die besten Polizistinnen und Polizisten und Studentinnen und Studenten aus Deutschland sind am Start.

Bei der DPM sind mit Jürgen Wagner, Daniel Asare und Guido Herrmes auch drei Lokalmatadore dabei. Alle drei starten normalerweise für den PSV Grün-Weiß Kassel. Bei der DPM sind Asare und Wagner für Hessen am Start. 2007 belegte Hessen Platz vier, diesmal spekuliert man mit Wagner, Asare, Oliver Ott und Fabian Bietz auf eine Medaille. 2007 wurde Jürgen Wagner in der Einzelwertung Fünfter. Guido Hermes startet für Nordrhein-Westfalen und hat bei der DPM 2007 Bronze gewonnen. Stark einzuschätzen ist auch Thomas Langer (Deutscher Meister M 40 Cross).

Bei den Frauen dürften Nadine Dechant (Bayern) und Eva Scheu (startet für den Bund)vorne mit dabei sein. Auch die stärksten DHM-Läuferinnen und –Läufer könnten sich im Vorderfeld des Marathons platzieren.

Schild zerstört: Ortsvorsteher sorgt für Ersatz

Der E.ON Mitte Kassel Marathon begeistert die Menschen in Kassel und der Region. Aber es gibt auch Meldungen, die traurig stimmen. Denn in der Mai-Nacht vor dem ersten Warm up-Staffellauf von den Messehallen nach Waldau haben Unbekannte das „Willkommen in Waldau“-Schild zerstört. Mit den „Willkommen in…“-Schildern in den zu durchlaufenden Stadtteilen sollen die Teilnehmer begrüßt werden. Letzte Woche wurden sie in Kassel aufgestellt.

Das Schild in Waldau wurde nun zerstört und entwendet. Das Schild wurde komplett herausgeschnitten. „Da hat wohl jemand zuviel in den 1. Mai gefeiert“, sagte Waldaus Ortsvorsteher Joachim Bonn (SPD). „Ich schäme mich für diejenigen, die das gemacht haben, denn der Marathon ist eine tolle Sache und wir in Waldau freuen uns alle auf den Marathon“, so Bonn, der nun die Wiederaufstellung des Schildes aus dem eigenen Säckel bezahlen möchte. „Damit möchten wir zeigen, dass wir in Waldau alle Marathonläufer und Gäste herzlich empfangen werden.“

Eine tolle Geste, findet Marathon-Veranstalter Winfried Aufenanger, der selbst auch schockiert war von der Tat.

Michael Küppers